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Ursprüngliche Wiesen weisen eine große Artenvielfalt auf
Auf mineralstoffarmen Böden entwickeln sich so genannte Mager-
wiesen. Auf einem Quadratmeter können hier bis zu 50 verschiede-
ne Pflanzenarten vorkommen. Entsprechend groß ist auch die Vielfalt
der dort lebenden Tierarten wie beispielsweise Heuschrecken, Käfer,
Schmetterlinge und Spinnen.
Feuchtwiesen finden wir auf Böden, bei denen der Grundwasserspiegel
sehr hoch ansteigt. Die hier wachsenden Pflanzen, zum Beispiel ver-
schiedene Seggen- und Orchideenarten und das Wollgras, vertragen
ständige Nässe.
Wiesen wurden früher nur
extensiv genutzt
. Das bedeutet, dass der
Mensch hier selten eingegriffen hat. Meistens wurde nur zwei Mal im
Jahr gemäht. Die Wiesen konnten sich dadurch natürlich entwickeln.
Mit der
Intensivierung der Landwirtschaft
und der damit verbundenen
Änderung in der Bewirtschaftungsform entstanden neue,
artenarme
Wiesentypen
. Ursprüngliche Wiesen sind dadurch gefährdet. Pflanzen
und Tiere verlieren ihren Lebensraum. Seltene Arten sind vom Aus-
sterben bedroht.
Der Vertragsnaturschutz dient der Erhaltung gefährdeter
Lebensräume
Mit einem zunehmenden Umweltbewusstsein in den 1970er Jahren
wurde die Umwelt auch ein Thema in der Politik. Unter den vielen
Maßnahmen zum Umweltschutz, die seit damals getroffen wurden,
haben die mit Umweltfragen beauftragten Politiker und Politikerinnen
in den 1980er Jahren auch den Vertragsnaturschutz entwickelt: Land-
wirte bzw. Landwirtinnen, die auf ihrem Grund und Boden vertrag-
lich vereinbarte Naturschutzmaßnahmen vornehmen und damit einen
Beitrag zur Erhaltung von Lebensräumen leisten, bekommen dafür
eine finanzielle Entschädigung.
Im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms „Wiese“ verzichten
die Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen zum Beispiel auf das Dün-
gen und Trockenlegen von Wiesenflächen. Weiters verpflichten sie sich
dazu, die Wiesen höchstens zweimal im Jahr zu mähen. Die erste Mahd
findet erst statt, wenn die Pflanzensamen reif und verbreitet sind. Da-
mit haben nicht nur die diversen Pflanzenarten eine Überlebenschan-
ce, sondern auch Tiere, die sich von diesen Pflanzen beziehungsweise
deren Samen ernähren.
Du bist dran!
1. Recherchiere. Der Wachtelkönig, ein Wiesenvogel, ist stark gefährdet.
Finde die Ursachen dafür heraus und überlege, welche Maßnahmen
zum Überleben des Vogels beitragen könnten.
2. Überlege. Welche Gründe hat es, dass es auf zu früh und zu häufig
gemähten Wiesen kaum Schmetterlinge gibt?
3. Informiere dich im Internet über den Vertragsnaturschutz in
Österreich bzw. in deinem Bundesland.
extensiv genutzt
Die extensive Landwirtschaft ist gekenn-
zeichnet durch einen geringen Einsatz
von Maschinen, Dünger und chemischen
Schädlingsbekämpfungsmitteln. Sie ist
dadurch weniger ertragreich, aber um-
weltschonender.
Intensivierung der Landwirtschaft
Die intensive Landwirtschaft hat das Ziel,
möglichst hohe Erträge zu erlangen.
Dafür werden ertragreiche Sorten ange-
baut, große Maschinen eingesetzt, Dün-
ge- und Schädlingsbekämpfungsmittel
eingesetzt u. v. a. m.
artenarme Wiesentypen
Magerwiesen sind nur wenig ertragreich.
Zur Ertragssteigerung werden sie heute
häufig gedüngt. Dadurch verdrängen an-
spruchsvollere Pflanzen, die auf der na-
turbelassenen Wiese keine Wachstums-
chancen hätten, die anspruchsloseren
Arten. Die Vielfalt nimmt ab.
Die Blaugrüne Segge liebt Nässe.
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Breitblättriges Knabenkraut, eine
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Orchideenart
Wollgras
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Grünland
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