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Lösungen zu den kognitiven Aufgaben

Seite 143:

KT 2

a.

Behauptungen zum Text „Organhandel: Eine illegale Herzensangelegenheit“ analysieren

Behauptung

wahr

falsch

nicht

ersichtlich

Organspender und -empfänger lernen einander vorher im Gespräch kennen.

X

Die Transplantationen werden im regulären Krankenhausbetrieb durchgeführt.

X

Vorherige medizinische Checks der Spender sind nötig.

X

Die meisten Organempfänger kommen aus den USA.

X

Die Bezahlung des Organs durch die Empfänger erfolgt erst dann, wenn die

Transplantation erfolgreich war.

X

Die Empfänger zahlen mehr als das 10-Fache dessen, was der Spender erhält.

X

Spender und Empfänger genießen ausgezeichnete medizinische Behandlung.

X

Die Transplantationstouristen sind mit Hartmanns „armem Heinrich“ vergleichbar.

X

Richtigstellung der falschen Behauptungen

Falsch: Organspender und -empfänger lernen einander vorher im Gespräch kennen.

Richtig: Empfänger und Spender treffen nie aufeinander (Z. 14 f.)

Falsch: Die Transplantationen werden im regulären Krankenhausbetrieb durchgeführt.

Richtig: Die Ärzte führen die Transplantationen in ihrer Freizeit durch und überdies oft illegal. (Z. 17ff. und 28 ff.)

Falsch: Spender und Empfänger genießen ausgezeichnete medizinische Behandlung.

Richtig: Nur die Empfänger werden medizinisch gut betreut. (Z. 34 ff.)

Falsch: Die Transplantationstouristen sind mit Hartmanns „armem Heinrich“ vergleichbar.

Unterschiede zum „armen Heinrich“: Heinrich kennt „Spenderin“ persönlich, die „Transplantationsreise“ erfolgt gemeinsam, es

geht nicht um Geld, Heinrich nimmt von Transplantation Abstand.

b.

Verfassen Sie, vom oben stehenden Text ausgehend, entweder einen Leserbrief oder einen Kommentar, in dem Sie den illega-

len Organhandel anprangern, oder – auch mit Einbeziehung der Ausschnitte aus Markus Werners „Bis bald“, eine Erörterung

zum Thema „Organverpflanzung pro und/oder contra“. Textlänge für Leserbrief und Kommentar zwischen 270 und 330

Wörter; Erörterung: 405 bis 495 Wörter. Fassen Sie den Text zusammen, erläutern Sie das Treiben der „Makler“ und der

südafrikanischen Ärzte und nehmen Sie dazu kritisch Stellung.

(Leserbrief, korrigierte Schülerarbeit)

An die Redaktion der „Presse“

Betrifft: Organhandel: Eine illegale Herzensangelegenheit, „Die Presse“ vom …

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich danke Ihnen für Ihre Aufklärung: Ich bin bisher Organtransplantationen, sei es als Spende von Lebenden oder als Spende

nach dem Tod, positiv gegenübergestanden. Für Spenden nach dem Tod gilt meine Einstellung eigentlich noch und den

Slogan „Don’t take your organs to heaven, heaven knows we need them here“, den halte ich nach wie vor für richtig.

Ganz anders aber ist meine Bewertung von Lebendspenden geworden, die für Niere oder Leber möglich sind, wie Ihr Artikel

anführt. Ein freiwilliger Spender, oft wohl ein Verwandter, so dachte ich, erscheint mit dem vorgesehenen Empfänger vor einer

Ärztekommission, die prüfen muss, ob die Einwilligung zur Lebendspende freiwillig erfolgt und dass kein Organhandel vor-

liegt. Das wird in Österreich wohl auch so gelten. Aber dass die Organspenden zu einem weiteren Glied der Ausbeutung armer

Menschen, vor allem in Entwicklungsländern geworden sind, das finde ich empörend.

Reicht es nicht, dass die Rohstoffe dieser Länder ausgebeutet werden, dass gerade die Menschen in der „Dritten Welt“ unter

dem überproportional von den reichen Staaten verursachten Klimawandel leiden? Müssen auch noch ihre Körper nicht nur

durch harte Arbeit oder Mangelernährung, sondern auch über ihre Organe ausgebeutet werden? Ein brasilianischer

Slumbewohner verkauft seine Niere für 1.000 Dollar, der reiche Käufer zahlt 120.000 dafür. Der arme Spender wird ohne ärztli-

che Nachbehandlung nach Hause geschickt, der reiche Empfänger genießt beste Pflege. Aber es geht noch ärger, noch krimi-

neller. Motiviert durch Ihren Bericht habe ich mich im Internet mit dem Thema „Organhandel“ beschäftigt und bin auf eine

erschreckende Meldung gestoßen: In Mosambik wird ein südafrikanisches Paar verdächtigt, Waisenkinder gekidnappt und

ihnen Organe wie Augen, Leber und Herz entnommen zu haben. Die Hinweise kamen von einer Nonne, die der Behörde das

Verschwinden der Kinder meldete. Bei der Suche wurden Leichen gefunden, denen Organe fehlten. Und das ist, siehe Internet,

kein Einzelfall.

Es ist beängstigend sehen zu müssen, wie dort, wo es einen Markt gibt, in diesem Fall für Organe, sofort Unterdrückung,

Ausbeutung und Verbrechen dabei sind.

Gut, dass Sie darauf aufmerksam machen.

(327 Wörter; Textkorpus)

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