Lösungen zu den kognitiven Aufgaben
Sprachraum 11:
Sprache und Texte aus Mittelalter und Moderne
(Online-Code: i9676v)
S. 135:
11.1
a.
Informationen zu Hartmann aus dem „Armen Heinrich“ analysieren
Name: Hartmann von Aue; Stand: „dienstman“; Bildung: kann lesen und schreiben. Ein „dienstman“ ist ein Ministeriale. Die M.
gehörten zum niederen Adel und standen auf der untersten Stufe der Lehenshierarchie. Sie waren unfreie Dienstmannen
eines Herrn, für den sie (zu Pferd) kämpften und dessen Ländereien sie verwalteten. Sie besaßen selbst meist ein kleines
Lehen, um sich versorgen zu können.
b.
Bildungsvermittler im Mittelalter
Bildung vermittelten im MA die Klöster, die höchste Stufe waren die sieben Artes liberales: Trivium (Grammatik, Dialektik,
Rhetorik) und Quadrivium: Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie.
c.
Das Reimschema des „Armen Heinrich“ erkennen
Die Einleitungsverse – so wie der gesamte Text – weisen das Reimschema aa, bb, cc… auf, sind also Paarreime. Wie die Verse
rhythmisch zu betonen sind, ist nicht immer eindeutig: In der Regel haben die Verse jedoch vier Hebungen und vier
Senkungen, die regelmäßig wechseln. Vers 4 durchbricht jedoch dieses Schema durch die Namensnennung „Hartmann“ und
ist zu lesen: Hebung/Senkung/Hebung/Hebung/Senkung/Hebung.
S. 138:
11.4
a.
Zusammenfassung der Handlung des „Armen Heinrich“
(schriftlich; korrigierte Schülerinnenarbeit)
Der angesehene „herre“ Heinrich verkörpert ritterliche Tugenden („er war hövesch“) und ist außerdem noch gebildet („und
dazu wîs“). Aus diesem idealen Leben stürzt Heinrich, als Gott ihn plötzlich mit Aussatz schlägt: „ein swinde vinster donerslac
// zebrach im sînen mitten tac“. Heinrich will sich damit nicht abfinden und sucht Ärzte in Montpellier und Salerno auf, den
Zentren der medizinischen Wissenschaft. In Salerno erfährt er von einem Arzt, dass es nur ein Heilmittel gibt. Nur das
Herzblut einer Jungfrau, die sich freiwillig für ihn opfere, könne Heinrich heilen. Verzweifelt zieht er sich auf einen Hof zurück,
der von einem seiner Bauern bewirtschaftet wird.
Dort besucht ihn auch die Tochter des Bauern. Das Mädchen ist nach einer Handschrift acht, nach einer anderen Handschrift
zwölf Jahre alt. Als Heinrich einmal erzählt, was für ihn das einzige Heilmittel sei, ist sie entschlossen, ihr Leben für Heinrich
zu opfern. Sie glaubt, nur auf diesem Wege dem sündhaften Leben zu entkommen. Nach langer Diskussion überzeugt sie ihre
Eltern, ihr Opfer zu akzeptieren.
Heinrich und das Mädchen reisen nach Salerno. Als der Arzt dessen Herz herausschneiden will und Heinrich das nackt und
festgebunden auf dem Operationstisch liegende Mädchen durch einen Spalt in der Tür sieht, schreitet er in letzter Sekunde
ein. In einer plötzlichen inneren Umkehr akzeptiert er den Aussatz: „Ir sult diu maget lâzen leben“. Das Mädchen reagiert
heftig, es sieht sich um das ewige Leben, die „himelkrône“, gebracht und macht Heinrich schwere Vorwürfe, dass er sie nicht
sterben lassen will.
Doch Heinrich wird wunderbar geheilt und kehrt gemeinsam mit dem Mädchen nach Hause zurück, wo beide heiraten. Weil
Heinrich sein Schicksal angenommen hat, hat er durch Gottes Gnade seine Gesundheit und sein glückliches Leben
wiedergewonnen.
(281 Wörter)
S. 140:
11.5
a.
Hatts geänderte Einstellung zur Herztransplantation beschreiben
Zunächst spontane Zustimmung („Ich habe nicht gezaudert, ich habe sofort, zugestimmt …“), Akzeptanz aller Vorschriften
rund um die Transplantation bezüglich der geheim gehaltenen Identität des Spenders, aber auch Nachdenken über dessen
Persönlichkeit. Schließlich Verzicht und (parallel zu Hartmanns Heinrich) Akzeptanz des Schicksals. Wie bei Hartmann
„Heilung“ durch den Verzicht, zwar nicht körperlich, aber psychisch: „Mir ist so mild ums Herz gewesen, als stehe ein Frühling
bevor“.
b.
Redewendungen suchen
Redwendungen mit Herz: Da wird einem leicht ums Herz – Mir fällt ein Stein vom Herzen – Sich etwas zu Herzen nehmen –
Etwas auf dem Herzen haben – Etwas nicht übers Herz bringen – Ein großes Herz haben – Er ist ihr ans Herz gewachsen –
Seinem Herzen Luft machen – Jemandem sein Herz ausschütten – Auf sein Herz hören – Sein Herz verschenken – Jemanden
ins Herz schließen – Jemandem das Herz brechen – Es zerreißt jemandem das Herz; herzzerreißend – Sein Herz am rechten
Fleck haben – Sein Herz auf der Zunge tragen – Sein Herz verlieren – Jemanden ins Herz treffen – Ein hartes Herz haben – Ein
Herz aus Stein haben – Ein Herz aus Gold haben – Kein Herz haben – Ein Herz für etwas haben – Etwas auf Herz und Nieren
prüfen – Sein Herz in die Hand nehmen – Sich ein Herz fassen – Hand aufs Herz – Jemandem rutscht das Herz in die Hose –
Die Sonne in seinem Herzen haben – Ein Herz und eine Seele sein – Was das Herz begehrt – Ihm blutet das Herz – Ihr Herz
schlägt bis zum Hals – Das Herz auf dem rechten Fleck haben – Jemandem geht das Herz auf – Von ganzem Herzen – Herz ist
Trumpf – Du liegst mir am Herzen – Für jemanden einen Platz im Herzen haben – Aus vollem (oder tiefstem) Herzen; von
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