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Lösungen zu den kognitiven Aufgaben

Lehrerinnen und Lehrer das Handy als Störfaktor und …

(4) Wir haben den Eindruck, dass nur diesen Lehrerinnen und Lehrern, die sich gestört fühlen, Beachtung geschenkt wird. Das

Anliegen von uns Schülerinnen und Schülern, die sich eine Einbeziehung von Handy und Smartphone in den Unterricht wün-

schen, sollte aber nicht ignoriert werden. Schulen könnten doch die Vorteile nutzen, die Smartphones bieten. Zum Beispiel für

Recherchen: „Wie groß ist die Entfernung Erde-Mond?“ Als Wörterbuch: „Was bedeutet schnell ‚Enlightenment‘“?

(5) Die Handys müssen ja nicht klingeln. Ausgeschaltet oder lautlos im Unterricht, das wäre sinnvoll. Und wenn sie nicht im

Einsatz sind, liegen alle Handys auf dem Tisch, wie die Taschenrechner, nur mit dem Bildschirm nach unten. Dann kann nie-

mand nach einer SMS von der Freundin aus der Parallelklasse schielen – und gleichzeitig wird klar: Smartphones sind sinn-

volle Arbeitsmittel.

(6) Deshalb bitten wir Sie, eine einfache Rechnung zu machen: Von unseren Schülern besitzen sicher fast 80 Prozent ein

Smartphone. In den allermeisten Fällen sind die Geräte internetfähig und mit einer Flatrate ausgestattet. Meinen Sie nicht,

dass also in den Smartphones eine riesige Chance für unsere Schule steckt, die ja sicher wenig Geld für Tablets, Notebooks,

PCs hat …? Und verzichten Sie auf Verbote. Denn was verboten ist, ist bekanntlich umso reizvoller.

(7) Mit freundlichen Grüßen, die 6.a

S. 130:

10.6

Einen offenen Brief verfassen

(Musterlösung)

Sehr geehrte Mitglieder des SGA,

als, wie wir alle, von einem eventuell bevorstehenden Handyverbot betroffener Schüler möchte ich im Vorfeld der wahrschein-

lich entscheidenden SGA-Sitzung meine Meinung zu dieser strittigen und wichtigen Angelegenheit kundtun.

Vor mir liegt ein Interview aus der Zeitschrift „Format“, in dem ein Jurist einmal grundlegende Rechtsfragen zum

Handygebrauch in der Schule klärt. Grundsätzlich darf jeder Schüler ein Handy in die Schule mitbringen, zum Beispiel, um für

die Eltern erreichbar zu sein. Doch darf jede Schule autonom regeln, wie das Handy verwendet werden kann, ob es während

des Unterrichts ausgeschaltet werden oder zumindest auf lautlos gestellt werden muss. Auch die Nutzung während der

Pausen darf von der Schule geregelt, also auch verboten werden. Verboten ist es auf jeden Fall, da muss offensichtlich kein

SGA-Beschluss her, im Unterricht zu telefonieren oder SMS oder WhatsApp zu schreiben, da die Schülerinnen und Schüler sich

am Unterricht beteiligen müssen. Wie weit hier das Handy aber gebraucht werden darf, zum Beispiel, um Hausübungen zu

notieren, kann die Schule selbst regeln. Und wie ist das jetzt mit der Wegnahme des Handys, wenn es doch den Unterricht

stört, etwa wenn es klingelt? Dann darf es von den Lehrerinnen und Lehrern abgenommen werden, muss aber nach

Unterrichtsende wieder zurückgegeben werden. Soweit also die rechtliche Lage. Man sieht, dass die Schule viele

Entscheidungen autonom treffen kann.

Man sollte sich also gut die Vor- und Nachteile des Handygebrauchs in der Schule überlegen. Zunächst zu den Nachteilen:

Schüler haben „schon immer“ nach Ablenkung gesucht Durch das Handy haben sich die Möglichkeiten, sich ablenken zu las-

sen, sicher gesteigert. Manche Spiele verfügen über ein derartiges Suchtpotenzial, dass es oft unmöglich zu sein scheint, dar-

auf zu verzichten. Deshalb wird manchmal während des Unterrichts und während der Pausen das Handy gezückt. Und Jahr für

Jahr kommen Ablenkungsmöglichkeiten hinzu. Facebook, WhatsApp, Instagram, YouTube-Kanäle … Das verführt dazu, sich

auch während der Schulzeit in seine virtuellen Welten zurückzuziehen, statt mit anderen zu kommunizieren. Dass ein

Telefonieren oder simsen im Unterricht diesen stört, darüber braucht man gar nicht zu diskutieren.

Aber gibt es nicht auch Positives zu sagen über den Gebrauch von Handys im Unterricht? Zum Beispiel als Recherchewerk­

zeug: Wie schnell dreht sich die Erde? Als Wörterbuch: Was heißt gleich „être à l’aise“? Wäre das nicht ein Schritt, früh zu ler-

nen, Handys sinnvoll zu nutzen, vor allem weil Handys auch im späteren Leben der meisten eine große Rolle spielen werden.

Mein Lösungsvorschlag: Die Handys müssen ja nicht klingeln. Ausgeschaltet oder lautlos im Unterricht, das wäre sinnvoll.

Und wenn sie nicht im Einsatz sind, liegen alle Handys auf dem Tisch, wie die Taschenrechner in Mathe, nur mit dem

Bildschirm nach unten. Dann kann niemand nach einer SMS von der Freundin schielen – und gleichzeitig ist klar:

Smartphones im Unterricht sind Arbeitsmittel, keine Rendez-vous-Anbahner.

Mein Appell: Kein Verbot, sondern das gemeinsame verantwortungsvolle Umgehen mit einem nicht mehr wegdenkbaren

Kommunikationsmittel.

Mit freundlichen Grüßen

(473 Wörter)

S. 132:

KT 1

Analyse der Schlussszene von „Antigone“

a.

Fassen Sie nach der Lektüre des folgenden Textes zusammen, welches Schicksal Antigone, ihr Verlobter Hämon, Kreons Sohn,

und Kreons Frau Eurydike erleiden.

Antigone erhängt sich mit ihrem Gürtel, Hämon stürzt sich in sein Schwert, Eurydike schneidet sich die Kehle durch.

b.

Beschreiben Sie Kreons Reaktion darauf! Erklären Sie, ob sich Kreon charakterlich gewandelt hat oder ob er sich so verhält,

wie es nach dem Gespräch mit Antigone zu erwarten war.

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