Lösungen zu den kognitiven Aufgaben
SPRACHRAUM 7:
DIE Sprache – Entstehung und Entwicklung
(Online-Code: r9i22e)
S. 75:
7.1.
a.
Fassen Sie die Entwicklungen zusammen, die zur Entstehung der Sprache geführt haben.
Die Wanderungsbewegung aus Afrika mit ihrer erfolgreichen Steinwerkzeugkultur hätte die Kommunikationsmöglichkeiten
einer ausschließlichen Gebärdensprache überfordert; einfache lautliche Mitteilungen müssen den Kommunikationsstandard
gebildet haben: Diese lautliche Kommunikation sicherte auch den Gruppenzusammenhalt, der bei Primaten auf Grooming
basiert. Dieses wäre aufgrund der beim Homo Sapiens angenommenen Gruppengröße mit allzu hohem Zeitaufwand verbun-
den gewesen; die Lautsprache löst die Frage der sozialen Bindung wesentlich effektiver.
Verfassen Sie anschließend eine Zusammenfassung von 270 bis 330 Wörtern.
(Partnerarbeit von 35 Minuten in einer „Schreibstunde“ mit der Möglichkeit, Hilfe vom Deutschlehrer/von der Deutschlehrerin
zu bekommen)
Der vorliegende Text, verfasst von Horst Seidler, stammt aus dem Buch „Was uns zu Menschen macht“ und befasst sich mit
der grundlegenden Funktion der menschlichen Sprache für die Entwicklung des Menschen und seiner Zivilisation.
Eine der ersten Auswanderungswellen unserer aus Afrika stammenden Vorfahren führte ins heutige Georgien. Eine solche
lange Wanderung, die viel Unvorhergesehenes bringt, brauchte gute Kommunikationsstrategien, die den Zusammenhalt der
Gruppe sicherten und ermöglichten, dass diese die täglich neuen und unvorhersehbaren Probleme bewältigt und die daraus
gewonnenen Erfahrungen weitergegeben werden konnten. Nur mit der Gebärdensprache wäre das nach Ansicht der
Forschung nicht machbar gewesen, es müssen bereits lautliche Formen der Mitteilung existiert haben.
Das erste von der Wissenschaft unumstritten als „Mensch“ bezeichnete Wesen ist der Homo erectus. Seine Babys kamen, so
wie die Babys der „Gattung“, zu der wir gehören, nämlich des Homo sapiens, „unreif“ zur Welt und brauchten deshalb die
stabile und liebevolle Zuwendung der Eltern und der Gruppe, um zu überleben und um sich entwickeln zu können. Man
schätzt, dass solche Gruppen aus ungefähr 150 Personen bestanden. Natürlich gab es in diesen Gruppen nicht nur
Zusammengehörigkeit, sondern auch Konkurrenz. Um in diesem Spannungsumfeld sich und seine Position gut und möglichst
dauernd abzusichern, war eine Lautsprache wohl unverzichtbar.
Menschenaffen sichern den Gruppenzusammenhalt mit „Grooming“, das heißt, sie kraulen einander und suchen gegenseitig
die Läuse. Da Menschenaffen in Gruppen von maximal 50 Individuen zusammenleben, wenden sie für das „Grooming“ unge-
fähr 20% ihrer Zeit auf. Bei einer Gruppengröße von 150 müssten aber schon 40% der Zeit für „Grooming“ verwendet werden.
Dies würde eine „Zeitbudget-Krise“ auslösen. Der Mensch hat die Aufgabe, den Gruppenzusammenhalt zu sichern, mit einer
wirkungsvolleren Methode gelöst, nämlich mit der Laut-Sprache.
(274 Wörter)
b.
Die Bedeutung von Broca-Region und Wernicke-Areal (mithilfe von Nachschlagewerken, Internetquellen) für die
Sprachfähigkeit klären
Das Broca-Areal/die Broca-Region ist eine Region der Großhirnrinde, die zusammen mit dem Wernicke-Areal eine der beiden
Hauptkomponenten des Sprachzentrums beim Menschen bildet. Das Broca-Areal ist vor allem für die grammatischen Aspekte
von Sprachen zuständig. Kinder im Alter von bis zu ca. drei Jahren bilden ihre Sprache in diesem Zentrum aus. Zweitsprachen
werden separat in benachbarten Hirnarealen nahe dem Broca-Areal gespeichert. Es ist außerdem für Lautbildung,
Artikulation und die Bildung abstrakter Wörter zuständig. Das Wernicke-Areal bildet die Basis für die logische
Sprachverarbeitung (Syntax, Grammatik, Satzstrukturen).
S. 76:
7.2
a.
Ordnen Sie die Weltregionen nach der Anzahl der dort gesprochenen Sprachen!
An erster Stelle nach der Anzahl der dort gesprochenen Sprachen liegt Asien, gefolgt von Afrika und dem pazifischen Raum.
In welcher Region stehen die Millionensprachen prozentuell an erster Stelle, wo die kleineren Sprachen, wo die Zwergsprachen?
Millionensprachen an erster Stelle: nach prozentuellem Anteil an der Zahl der dort gesprochenen Sprachen: Europa; der
Anzahl nach gibt es am meisten Millionensprachen in Asien
Kleinere Sprachen an erster Stelle: nach prozentuellem Anteil an der Zahl der dort gesprochenen Sprachen: Afrika; der Anzahl
nach: ebenfalls Afrika
Zwergsprachen an erster Stelle: nach prozentuellem Anteil an der Zahl der dort gesprochenen Sprachen: Australien; die größ-
te Anzahl von Zwergsprachen gibt es im pazifischen Raum
In welcher Region haben die Millionensprachen den geringsten Anteil, gemessen an der Anzahl der dort gesprochenen Sprachen?
Pazifischer Raum.
S. 78:
7.4
a.
Weshalb lernen Sie mit der Muttersprache Deutsch die englische Sprache vermutlich leichter als etwa Russisch oder Französisch?
Aufgrund der engeren Verwandtschaft D – E als germanischen Sprachen und der darauf beruhenden Ähnlichkeiten in
Wortschatz und Grammatik sowie Phonetik.
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