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45

S. 67:

6.4

Wahre und falsche Behauptungen zu einem Text erkennen

Österreich liegt bei den Fußgängerunfällen mit tödlichen Folgen im EU-Spitzenfeld:

wahr

Je größer das EU-Land, desto weniger gravierende Fußgängerunfälle:

falsch

Die Portugiesen fahren am schnellsten:

nicht belegbar

In den Staaten des ehemaligen Ostblocks leben Fußgänger noch gefährlicher:

nicht belegbar

Mehr als ein Viertel aller Wege werden in Österreich zu Fuß zurückgelegt:

wahr

Die Unfälle mit Fußgängern sind meist auf deren Unachtsamkeit zurückzuführen:

falsch

Die gefährdetste Fußgängergruppe sind Leute zwischen 12 und 18 Jahren:

falsch

Besondere Unfallgefahr herrscht im Ortsgebiet:

wahr

In Zeltweg beträgt die Fußgänger-Unfallhäufigkeit ein Viertel vergleichbarer Städte:

wahr

Fußgänger leben einmal gefährlich – daran lässt sich nichts ändern:

falsch

S. 68:

6.5

Textadressaten, Textabsicht, Textsorte erkennen; Text: Wem gehört der öffentliche Raum? – Eine kurze Abhandlung über das

Gehzeug

a.

Mögliche Adressaten:

Leser/innen, die sich über Probleme des Autoverkehrs (Platzbedarf, Beanspruchung immer größerer

Flächen für das Auto) Gedanken machen

Textabsicht:

durch auffällige Vergleiche und Konstruktionen („Gehzeug“) auf das o. a. Problem aufmerksam machen

Textsorte:

Informationstext mit appellativen Elementen. Die Sätze „Sie haben Recht …“ und „Sicher kennen Sie …“ versu-

chen die Leser/innen direkt als „Verbündete“ zu gewinnen.

b.

Verfassen Sie einen Leserbrief oder einen Kommentar zum „Gehzeug“, in dem Sie die „Gehzeug-Idee“ persönlich bewerten.

Schreiben Sie ungefähr 300 Wörter.

(Musterlösung Leserbrief)

An die Redaktion der Salzburger Nachrichten per Mail

mein.salzburg.com/forum/leserbriefe

Sehr geehrte Redaktion!

Die Salzburger Nachrichten berichten sehr oft über Fragen des Verkehrs. Themen der letzten Zeit waren die Diskussionen um die

80er-Beschränkung auf der A1, der Westautobahn, oder auch auf der A 10, die lange Sperre des Lieferinger Tunnels, die Frage der

Maut für ausländische Fahrzeuge durch unsere deutschen Nachbarn und immer wieder der tägliche Stau in der Stadt Salzburg.

Diesem Stau waren und sind auch die meisten Leserbriefe zum Thema Verkehr gewidmet. Zumindest kommt mir das so vor.

Mein Leserbrief hat indirekt auch etwas mit dem Stau in der Stadt zu tun.

Wodurch entsteht Stau? Sicherlich durch zu viele Autos zur gleichen Zeit. Und diese Autos brauchen zur gleichen Zeit Platz auf

der Straße, der aber eben nicht da ist, und so kommt es zum Stau. Und wir haben uns daran mehr oder weniger gewöhnt.

Dass wir uns aber nicht daran gewöhnen sollten, den Platz in der Stadt so dominierend den Autos zu überlassen und diese

Dominanz als Selbstverständlichkeit hinnehmen, darauf macht eine eben „ungewöhnliche“ Konstruktion aufmerksam, das

„Gehzeug“. Das ist ein hölzerner Rahmen ungefähr in der Größe eines Autos, mit einem Tragriemen, den man sich umhängt.

Und wenn man dann damit geht, so verbraucht man ungefähr so viel Platz wie ein Auto. Der einfache Holzrahmen zeigt uns,

dass die Maschine Auto mehr „Platzrechte“ hat als ein Mensch.

Sicher, damit wird man Verkehrsprobleme nicht schnell lösen, aber viele Lösungen beginnen mit dem ersten Schritt des

Aufmerksammachens. Und das tut das Gehzeug sicher. Und in den SN habe ich darüber noch nie etwas gelesen. Mein

Leserbrief soll also diese Lücke schließen.

Mit freundlichen Grüßen …

(275 Wörter)

(Musterlösung Kommentar)

Ein Holzrahmen mit Trageriemen, ungefähr so groß wie ein Auto, getragen von einem Menschen: das also ist das „Gehzeug“,

erfunden vom Verkehrsplaner Hermann Knoflacher. Gegangen wird mit dem Gehzeug aber nicht auf dem Gehsteig, sondern

auf der Straße. Es dient nämlich zum Demonstrieren. Sein Sinn und Zweck: Wir sollen auf eine ungewöhnliche Weise darauf

aufmerksam gemacht werden, wie viel Platz ein Auto verbraucht und „uns“ wegnimmt. Uns, das sind wir Fußgängerinnen und

Fußgänger, wir Kinderwagenschieber oder -schieberinnen, wir Alten und ganz Jungen, wir Radfahrer und Radfahrerinnen, wir

SpaziergeherInnen und auch wir Moped-, Roller- oder auch MotorradfahrerInnen.

Es geht also um die Kritik am „Auto“. Und es ist durchaus einmal ein neuer Weg für ein nicht unnotwendiges Anliegen: Wer,

und das nicht nur in der Großstadt, beansprucht den öffentlichen Raum immer heftiger? Das Auto. Würden alle

FußgängerInnen auf den Gehsteigen so viel Platz beanspruchen wie die Autos auf der Straße, käme es auf den Gehsteigen

schnell zu denselben Verkehrsproblemen: riesiger Platzverbrauch, Staus, der Ruf nach Verbreiterung der Gehsteige und nach

mehr Gehsteigen.

Aber es ist zu einfach, das Gehzeug, man würde sich – Achtung ernst gemeinte Satire – auch„Sondermodelle“ wünschen. Denn

das Gehzeug kann vieles nicht realisieren, was man zum Platzverbrauch durch Autos noch dazufügen könnte und sollte: zum

Nur zu Prüfzwecken –

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