Zur Konzeption des Lehrgangs
Jedes Sprachraum-Kapitel schließt mit einem
Kompetenztest
ab, mit dem nicht nur Kompetenzen bzw. der Stoff des
aktuellen Moduls überprüft werden können, sondern der auch früher Erarbeitetes mit einschließt.
Semestercheck:
Jedes Semester schließt mit einem umfassenden
Semestercheck
ab.
Textkompetenz
mündliche Kompetenz
Schriftliche Kompetenz
Kompetenztest 2
Hauptkompetenz und teilkompetenz
mündliche Kompetenz: Faktoren kommunikativer Prozesse
verstehen; in freien und formalisierten Situationen vorbereitet und
spontan sprechen
Weitere geforderte Kompetenzen
Schriftliche Kompetenz
,
textkompetenz
methodisch-didaktische Hinweise
einzelarbeit
Hilfsmittel
keine
Zeitbedarf
20 minuten
Lesen Sie die nachfolgende meldung und erläutern Sie, warum Ihrer meinung nach vom „Todes-Stuhl“
überhaupt in einer zeitung berichtet wird.
KT 1
Todes-Stuhl als Attraktion
ROM. Die Simulation einer Hinrichtung auf einem
elektrischen Stuhl ist zur Attraktion eines Mailänder
Vergnügungsparks geworden. Menschen jeden Al-
ters stehen seit Tagen Schlange, um den elektrischen
Stuhl zu aktivieren und eine Latex-Puppe inmensch-
licher Größe „hinzurichten“.
Eine Sirene läutet drei Mal, dann lässt ein 15 Sekun-
den langer elektrischer Schlag die Puppe erzittern
und zusammensacken. Der Stuhl wurde vom Besit-
zer des Vergnügungsparks im Osten Mailands im
Internet für 5000 Euro in Los Angeles bestellt.
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Ist die meldung so formuliert, dass man an der Sprache/dem Stil die meinung des autors erkennen kann?
Begründen Sie Ihre meinung.
KT 2
Bestimmen Sie bei den beiden folgenden Statements zur meldung aus den „Oberösterreichischen
nachrichten“, um welche art von argument (Begründungsverfahren) es sich handelt.
Todesstrafen sind in vielen Ländern der Erde Realität. Ich finde es gut, dass man hier einmal erleben kann,
wie so eine Hinrichtung abläuft. – Begründungsverfahren:
Ich finde es zynisch, etwas so Grausames wie die Todesstrafe auch noch zur Attraktion eines Vergnügungs-
parks zu machen. Ich kann die Besucher des Parks nicht verstehen. – Begründungsverfahren:
a
b
KT 3
Textkompetenz
Semestercheck (3. Semester)
Hauptkompetenz und teilkompetenz
textkompetenz: textinhalt erfassen, textsinn verstehen
methodisch-didaktische Hinweise
einzelarbeit
Hilfsmittel
keine
Zeitbedarf
35 minuten
S 1
Lesen Sie den Text „970.000 funktionale analphabeten“ aus der zeitung „Die presse“ vom 8. märz 2015.
Beantworten Sie im anschluss daran die beiden Fr gen zu Text.
970.000 funktionale Analphabeten
Bei der Lesekompetenz liegt Österreich laut der
PIAAC-Studie unter demOECD-Durchschnitt.
Fast eine Million Österreicher und Österreicherin-
nen im Alter von 16 bis 65 Jahren können nur völlig
unzureichend lesen und schreiben. Somit sind 17,1
Prozent funktionale Analphabeten. Das ergab die
PIAAC-Studie 2013 (Programme for the Internatio-
nal Assessment of Adult Competencies). Damit liegt
Österreich bei der Lesekompetenz unter demDurch-
schnitt jener OECD-Länder, die an dem internatio-
nalen Vergleich teilgenommen haben. 100.000 konn-
tenmangels Lese- und Schreibfähigkeit an der Studie
gar nicht teilnehmen.
Analphabetismus in diesem Sinn darf man sich aller-
dings nicht so vorstellen, dass die davon betroffenen
Personen überhaupt nicht lesen oder schreiben kön-
nen. Nach Auskunft von Astrid Klopf-Kellerer von
der Initiative Erwachsenenbildung im Bereich Basis-
bildung der Volkshochschulen können Buchstaben,
einzelne Wörter und kurze Sätze sehr wohl erfasst,
ganze Textst llen aber icht verstanden werden.
Komplizierte Schreiben oder Behördenbriefe schon
Minderwertigkeitsgefühl. Von der Unfähigkeit zu
lesen und zu schreiben darf niemand erfahren, oft
nicht einmal die eigene Familie.
Die alles entscheidende Frage in diesemZusammen-
hang aber ist: Wie kann es sein, dass Jugendliche aus
dem Pflichtschulsystem überhaupt ohne ausreichen-
de Lese- und Schreibfähigkeit entlassen werden kön-
nen? Experten der Erwachsenenbildung beantwor-
ten sie so: Imderzeitigen Schulsystem sei eine ausrei-
chende Förderung aller betroffener Schüler nicht
vorgesehen. Entweder würden die individuellen Be-
dürfnisse und Schwächen gar nicht verstanden bzw.
erkannt oder es fehlten die Ressourcen für individu-
elle Betreuung. Vernachlässigungen durch das El-
ternhaus könnten auch nicht in jedem Fall ausgegli-
chen werden. Und weiter: „Es ist schwierig, aus ei-
nemKreis an negativen Schulerfahrungen auszubre-
chen. Da bedarf es bei vielen ein Mehr an Aufmerk-
samkeit, Wohlwollen und Unterstützung.“
Dies kann durch entsprechende Kurse in der Er-
wachsenenbildung gewährleistet werden. Wie Be-
troffene davon erfahren können, wenn sie gar nicht
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