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Die Geologie Österreichs
Die Entstehung der Alpen setzte vor 100 Millionen Jahren ein
Vor rund 100 Millionen Jahren änderte die Afrikanische Platte aber-
mals ihre Richtung und driftete allmählich wieder auf die eurasische
Platte zu. Damit wurde das Zeitalter der Alpenentstehung eingeleitet,
der zweiten Gebirgsbildung, die Österreichs Landschaft geformt hat.
Die Alpen nehmen etwa zwei Drittel der Fläche Österreichs ein.
Kalk und Dolomit sind Hauptgesteine der Kalkalpen
Die eurasische Platte tauchte unter die afrikanische Platte ab. Dabei
wurden die abgelagerten Sedimente zusammengeschoben, aufgefaltet
und als Decken überschoben (siehe Seite 14). Durch den Druck kam es
zur Verfestigung der Sedimente. Es bildeten sich Kalkstein und
Dolo-
mit
, die Hauptgesteine der
Nördlichen und Südlichen Kalkalpen
.
Da Kalk in
Regenwasser
löslich ist, sind diese Gebirge reich an Höhlen.
Eine der bekanntesten ist die Dachstein-Rieseneishöhle.
In den Kalkalpen gibt es auch bedeutende
Salz- und Gipslagerstätten
(Haselgebirge, siehe Seite 18).
Umwandlungsgesteine sind für die Zentralalpen typisch
Auch die unter den Decken liegenden Gesteinsschichten gelangten un-
ter höheren Druck, was zur Entstehung von Umwandlungsgesteinen
wie beispielsweise Gneis führte. Sie bilden heute die Hauptmasse der
Zentralalpen
. Daneben kommen aber auch Erstarrungsgesteine, zum
Beispiel Granit, und stellenweise Kalk (Sedimentgestein) vor.
Die Gesteine der Grauwackenzone verwittern leicht
Zwischen den Nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen liegt die
Grauwacken- oder Schieferzone
. Sie ist aus leicht verwitterbarem Ge-
stein, zB aus Sandstein, Kalk, Dolomit und
Quarzit
, aufgebaut.
Deshalb weisen die Berge eher rundliche Formen auf. Da sie waldarm
und größtenteils vonWiesen und Almen bedeckt sind, werden sie auch
als „Grasberge“ bezeichnet.
Die Grauwackenzone ist reich an Bodenschätzen. So wird beispielswei-
se am Steirischen Erzberg
Eisenerz
abgebaut.
Dachstein; Nördliche Kalkalpen
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Karawanken; Südliche Kalkalpen
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Dolomit
mit Magnesium angereichertes Kalkge-
stein
Nördliche und Südliche Kalkalpen
Die Nördlichen Kalkalpen ziehen von den
Allgäuer Alpen (V, T) über das Salzkam-
mergut (OÖ, St) bis zumWiener Becken
(W, NÖ). Die Südlichen Kalkalpen umfas-
sen die Karnischen Alpen (K, T), die Gail
taler Alpen (K, T) und die Karawanken (K).
Regenwasser
Regenwasser nimmt aus der Atmosphäre
Kohlenstoffdioxid auf, das mit Wasser
Kohlensäure bildet. Kalk löst sich in säu-
rehältigemWasser.
Salz- und Gipslagerstätten
Lagerstätten sind Gebiete, in denen Roh-
stoffe wie beispielsweise Salz, Gips ua. in
so großer Menge vorkommen, dass sich
ein Abbau wirtschaftlich lohnt.
Zentralalpen
Ötztaler Alpen (T), Silvrettagruppe (T, V),
Stubaier Alpen (T), Zillertaler Alpen (T),
Hohe Tauern (S, K, T), Gurktaler Alpen (K),
Steirisches Randgebirge (St), Leithagebir-
ge (NÖ, B) und Hainburger Berge (NÖ)
Grauwacken- oder Schieferzone
Hauptgebirge sind imWesten die Kitz-
bühler Alpen (T) und die Pinzgauer Gras-
berge (S) und im Osten die Eisenerzer Al-
pen; der Begriff„Grauwacke“ bezeichnet
einen dunkelgrau bis braungrau gefärb-
ten Sandstein.
Quarzit
entsteht durch Umwandlung aus Quarz-
sandstein.
Eisenerz
Ein Erz ist ein metallhältiges Gestein, des-
sen Metallanteil so hoch ist, dass sich ein
Abbau wirtschaftlich lohnt.
Steirischer Erzberg
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Blick auf das Kitzbüheler Horn
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Zillertaler Alpen
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