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Evolution
Die Stammesgeschichte des Menschen
Der Tennisspieler aus Abb. 37 kann den Ball nur deshalb über den Kopf
servieren, weil unsere Vorfahren mit dieser komplexen Bewegung ei-
nen Bewegungsablauf entwickelt hatten, der ihnen zum Überleben
verhalf.
Nur wenige Tierarten zeigen diese Fähigkeit. Am besten wird sie von
den in Asien beheimateten Gibbons beherrscht. Aber auch der in
Asien lebende Orang-Utan und die afrikanischen Menschenaffen
(Schimpansen, Gorillas) können den Arm auf diese besondere Weise
über den Kopf strecken – ein Verhalten, das sich ursprünglich beim
Schwingen in den Bäumen entwickelte.
Diese und noch andere Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Affe
deuten auf eine nahe Verwandtschaft hin. Heute wissen wir, dass der
Mensch und die Menschenaffen gemeinsame Vorfahren haben.
Der Mensch gehört zur Ordnung der Primaten
Die Primaten oder Herrentiere sind eine Ordnung der Säugetiere, de-
ren Vertreter ein hochentwickeltes Gehirn besitzen. Die ersten Herren-
tiere gingen vor etwa 80 Millionen Jahren aus rattengroßen Insekten-
fressern hervor, die vermutlich so ähnlich aussahen wie die heute noch
lebenden Spitzhörnchen.
Vor 34 bis 24 Millionen Jahren lebten die ersten
Hominoide
. Vor etwa
23 bis 22 Millionen Jahren spalteten sich von ihnen die Vorfahren
der
Menschenaffen
ab. Vor etwa 15 Millionen Jahren trennte sich die
Orang-Utan-Linie davon und vor neun Millionen Jahren die Gorilla-
Linie.
Letztendlich erfolgte vor rund sieben Millionen Jahren die Trennung
der Schimpansen- von der Menschen-Linie.
Service über den Kopf
37
Gibbon
38
Orang-Utan
39
Schimpanse
40
Heute lebendes Spitzhörnchen
41
Die Abstammung des Menschen
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Hominoide
menschenähnliche Säugetiere
Menschenaffen
Orang-Utan, Gorilla, Schimpanse, Mensch
vor 23–22 Mio. Jahren vor 15 Mio. Jahren
vor 9 Mio. Jahren vor ca. 7 Mio. Jahren
Hominoide
Linie der
Menschenaffen
Gibbon-Linie
Orang-Utan-
Linie
Gorilla-
Linie
Menschen-Linie
Schimpansen-
Linie
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