global 1 ist für das Schuljahr 23/24 bestellbar, die weiteren Bände folgen im Jahresrhythmus. Im Gespräch geben die Autoren praktische Tipps zum Einsatz im Unterricht, verraten den roten Faden des Werkes und sprechen über das Besondere in global.
Herr Fridrich, Herr Kreutzer bitte stellen Sie sich kurz vor!
Christian Fridrich: Ich bin ursprünglich gelernter Hauptschul- und AHS-Lehrer und habe GW jahrelang unterrichtet, bevor ich vor Jahren in die Ausbildung von Lehrer*innen an der Pädagogischen Hochschule, nun zusammen mit der Universität Wien und der Universität Graz, gegangen bin. Als GW-Fachdidaktiker sind mir besonders die lebenswelt- und schüler*innenorientierte wirtschaftliche Bildung und die integrative Bearbeitung von Inhalten aus mehreren Perspektiven ein besonderes Anliegen.
Wolfgang Kreutzer: Ich bin seit neun Jahren an AHS in NÖ und Wien tätig und bin erst mit 35 als Unterrichtender ins AHS-Leben eingestiegen. Der Umweg führte nach dem Studium über die Wissenschaft (Universität) und Privatwirtschaft (Medien- und Verlagsbereich) in die Schule. Momentan bin ich an der AHS Wien West tätig. Dort unterrichten wir in der Unterstufe nach dem Modell der Wiener Mittelschule. Schwerpunkte bilden Teamteaching, Lerncoaching, Erweiterungskurse oder Englisch als Arbeitssprache, etwa im Fach Geographie und Wirtschaftskunde.
Was ist das Besondere am Werk global für die Unterstufe?
Christian Fridrich: Das Werk global für die Unterstufe ist entsprechend dem neuen Lehrplan als methodisches und inhaltliches Gesamtkonzept erstellt. Die Erarbeitung von Wissen und das Verstehen von Zusammenhängen ist ebenso zentral wie das Anwenden und Reflektieren des Gelernten. Daher werden Texte, Arbeitsmaterialien und Arbeitsaufgaben in allen Schwierigkeitsstufen angeboten. Die Materialien wie Bilder und Originaltexte haben immer Quellenfunktion, das heißt, sie sind echte Arbeitsmaterialien. Wo immer es möglich ist, wird von den Alltagserfahrungen der Schüler*innen ausgegangen oder an diese angeknüpft. Es geht also – konform mit dem neuen Lehrplan – nicht um ein Vollstopfen der jungen Menschen mit praxisfernem Wissen, sondern darum, ihnen einen lebensweltorientierten Erwerb von Wissen und Können zu ermöglichen. Letztendlich sollen Schüler*innen befähigt werden, in unserer Welt handlungsfähig und mündig zu werden. Das ist ein hohes, aber sehr berechtigtes Ziel von Bildung. Dabei spielt auch die Schüler*innenorientierung eine zentrale Rolle.
Blick ins Buch
Die neue Reihe trägt den Slogan: denken – vernetzen – handeln. Was wird damit gemeint?
Kreutzer: Das Buch lädt ein, die Welt der Geographie und Wirtschaft kennenzulernen und bezieht sich dabei durchgehend auf aktuelle Themen. Beim Durchblättern fällt mir auf, dass wir sehr viele Denkanstöße bieten. Materialien und Gestaltung laden zum vernetzten Denken ein. Und ja, am Ende geht es auch darum, aktiv zu werden und zu handeln, die Welt mitzugestalten. Als kritische*r Konsument*in und als Individuum, das in die Umwelt, in wirtschaftliche Prozesse und in gesellschaftliches Handeln eingebettet ist. Dabei reicht unser Horizont weit über das hinaus, was unsere Schüler*innen und Schüler kennen: das Zuhause, die Schule, vielleicht Urlaubsziele sowie nationale und globale Zusammenhänge: Wir blicken gemeinsam in die Welt. Wir lernen, global zu denken.
Das neue Werk verspricht schüler*orientiert zu sein. Woran erkennt man dieses Vorhaben?
Kreutzer: Wir gehen von den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler aus. Die kennen wir aus der Praxis. Alle Mitglieder des Autor*innenteams stehen täglich vor Klassen. Der eine in einer Großstadt, die andere in einem eher ländlichen geprägten Raum. Die Alltagserfahrungen der Jugendlichen, ihre medial, politisch und ökonomisch geprägten Lebenswelten sind ein wichtiger Motivator. Sie werden darauf sehr oft im Buch stoßen. Unsere eigenen Schüler*innen waren hier oft der Orientierungspunkt.
Fridrich: Das Werk global greift sowohl die aktuellen Themenbereiche, mit denen Schüler*innen tagtäglich konfrontiert sind, als auch die Intentionen des neuen GW-Lehrplans auf. Die Kunst dabei ist, dem Lehrplan zu folgen und gleichzeitig ein Schulbuch zu gestalten, von dem sich die Schüler*innen angesprochen fühlen und mit dem leicht zu unterrichten ist. Global bringt das unter einen Hut – methodisch abwechslungsreich und inhaltlich ausgewogen. Für inhaltliche Erarbeitung ist ebenso Platz wie für topographische Einordnung und anschließendes Wiederholen und Vertiefen.
Lehrwerksübersicht
Die neue Lehrwerksreihe global Unterstufe ist passend zum neuen Lehrplan konzipiert. Wie wurden die vom Lehrplan geforderten Inhalte und Kompetenzen im Lehrwerk umgesetzt?
Fridrich: Alle eingangs aufgezählten Themenbereiche, begonnen vom Konsum im eigenen Haushalt bis hin zu weltweiten Themen wie Globalisierung, können nur integrativ bearbeitet werden. Das heißt, man kann weder Konsum noch Globalisierung noch alle anderen relevanten Themen rein ökonomisch oder rein geographisch betrachten, sondern man kann diese zusammengehörenden Perspektiven mit gesellschaftlichen, ökologischen und politischen Aspekten im Unterricht nur integrativ bearbeiten. So wird nicht nur der Facettenreichtum der Themen, sondern auch die Vielfalt der Perspektiven und Interessen erkennbar. Auch in der Realität treten Sachverhalte und Herausforderungen nie nur allein räumlich oder nur allein wirtschaftlich auf, sondern existieren meist miteinander vernetzt und oft eng verwoben mit ökologischen und politischen Bezügen. Erst das Erkennen der vielfachen Vernetztheit unserer Welt ermöglicht eine angemessene Betrachtung und das Nachdenken über nachhaltige Lösungsansätze. Dabei unterstützt das Werk global im Unterricht.
global liegen die Themen Nachhaltigkeit und Klima am Herzen. Beides zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk. Wie sehen Beispiele für die Einbindung dieser aktuellen Themen aus? Was waren die Überlegungen bei der Integration dieser Thematik ins Lehrwerk?
Fridrich: Der neue Lehrplan wurde wegen seiner Ausrichtung auf das Zukunftsthema des 21. Jahrhunderts gelobt: auf die Nachhaltigkeit. Wenn soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit kein Lippenbekenntnis sein soll, müssen wir unser aller Leben überdenken und verstehen, dass unsere lokalen Handlungen globale Auswirkungen haben können; sei es beim Konsum, bei der Mobilität, beim Heizen oder bei der Ernährung. Dem Buch liegt wie dem Lehrplan das Konzept einer Nachhaltigkeit zugrunde, die natürliche Ressourcen schont, verantwortungsvolle Handlungen fördert und damit den individuellen ökologischen Fußabdruck möglichst klein hält. Zum Entwickeln von alternativen Denk- und Handlungsansätzen regt dieses Buch in allen vier Klassen an. Eng verbunden damit ist natürlich die Thematik Klima. Aufbauend auf Grundkenntnissen über Wetter, Klima und Klimazonen werden die Klimakrise, ihre Ursachen und Folgen fundiert thematisiert.
Herr Kreutzer, Sie unterrichten seit Schulbeginn probeweise mit dem neuen global. Was sind Ihre Erfahrungen aus der Praxis? Wie nehmen die Schüler*innen die Inhalte an?
Kreutzer: Auf Anhieb haben ihnen die Auftaktseiten gefallen. Es lohnt, hier kurz innezuhalten und die Schüler*innen mit Hilfe der Grafiken an das neue Thema heranzuführen. Wenn man sie beamt, wirken sie besonders eindrucksvoll. In Kombination mit einer ansprechenden methodischen Verknüpfung (Placemat, Fantasiereise, Ampelspiel o.ä.) ergeben sich rasch Anknüpfungspunkte an eigene Erfahrungen. Eine gute Basis, um sich gemeinsam ins Kapitel aufzumachen.
Die Bände sind ein Augenschmaus. Für Lernende und für passionierte GW-Kolleg*innen sowieso. Autor Wolfgang Kreutzer
global arbeitet viel mit Schaubildern, Karten und Grafiken. Gibt es Anregungen von Ihnen, wie Sie diese im Unterricht einbinden?
Kreutzer: Das steht wohl jeder Kollegin und jedem Kollegen frei. Aber niemand wird im Stich gelassen: Der Aufgabenblock bietet immer Möglichkeiten, sich damit zu befassen. Viele der Grafiken sehe ich zum ersten Mal in einem GW-Buch und das freut mich ganz besonders. Die Bände sind ein Augenschmaus. Für Lernende und für passionierte GW-Kolleg*innen sowieso.
Informationen, die in Grafiken umgesetzt werden, verlangen von den Lernenden entschlüsselt zu werden. Wir sind – da sind nicht nur Medien im klassischen Sinn gemeint – von visuellen Darstellungsformen umgeben, die wir vor wenigen Jahren noch nicht kannten. Text- und Bildjournalismus verschwimmen. Man könnte sagen, dass das auch in unserem Schulbuch passiert. Hier wird eine Kompetenz geschult, die zunehmend wichtiger wird.
Wie binden Sie das Arbeitsheft in Ihren Unterricht ein?
Kreutzer: Das Arbeitsheft vertieft das Wissen. Wir bieten hier interessante Aspekte an, die im Hauptband keinen angemessenen Platz gefunden haben. Da geht es auch manchmal spielerischer zu, auch experimenteller und einfach freier. Spontan fallen mir zum Arbeitsheft ein: Verwenden Sie es für einen Stationenbetrieb. Verwenden Sie es für ein Portfolio. Verwenden Sie es für Aspekte, die in Referaten, in Projektwochen etc. besondere Aufmerksamkeit bekommen.
Herr Fridrich, Herr Kreutzer, vielen Dank für das Gespräch!
Über die Geographie-Lehrwerksreihe global
Die vollkommen neue Geographie Reihe global für die Sekundarstufe I wurde explizit nach dem neuen Lehrplan konzipiert. Die global-Reihe umfasst Schulbuch + E-Book, Arbeitsheft sowie Begleitbände für Lehrerinnen und Lehrer. Das E-Book+ global 1 erscheint für das Schuljahr 24/25, die weiteren E-Books+ jeweils in den Folgejahren. Weitere Informationen zur neuen Unterstufen-Reihe finden Sie hier: global