Englisch nach Lehrplan unterrichten

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Mit dem neuen Lehrplan 2023/24 ist der kompetenzorientierte Englischunterricht ab der 3. Schulstufe zum Pflichtfach geworden. Ziel ist es, die Fremdsprache stärker im Schulalltag zu verankern.

Die Schülerinnen sollen optimal auf den Übergang in die Sekundarstufe vorzubereiten. Doch wie können Volksschullehrerinnen ihren Unterricht nun gestalten, und welche Aspekte gilt es zu berücksichtigen? PH-Dozentin Theresa Guczogi und die ehemalige PH-Dozentin und Schulbuchautorin Angelika Staud geben im Interview wertvolle Einblicke und praktische Tipps zur Unterrichtsplanung für das neue Pflichtfach Englisch.

Theresa Guczogi entdeckte während ihres Lehramtsstudiums an der PH Wien ihre Freude daran, Sprachen zu vermitteln. Nach ihrem zusätzlichen Studium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unterrichtete sie u.a in Bratislava und San Sebastián. Seit 2020 ist sie an der KPH in der Fachdidaktik Englisch und im Zentrum für Internationalisierung tätig.

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Angelika Staud hat nach ihrem Studium der Anglistik und Geschichte 27 Jahre in einem Wiener Gymnasium gearbeitet. Seit 2009 unterrichtete sie als Englisch-Dozentin an der KPH unterrichtete. Seit vielen Jahren ist sie Co-Autorin der Englisch-Lehrwerksreihe Tiger Tom.

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In der Volksschule wurde Englisch bisher als verbindliche Übung ohne Benotung unterrichtet. Ab dem Schuljahr 2025/26 ist die Fremdsprache ab der 3. Klasse ein Pflichtfach. Was bedeutet das für VS-Lehrer*innen?

Theresa Guczogi: Der maßgebliche Unterschied ist, dass Lehrer*innen die Leistungen der Kinder in der 3. und 4. Klasse nun mit Ziffernnoten beurteilen müssen. Wichtig dabei ist der Hinweis auf den Kommentar zum neuen Lehrplan für lebende Fremdsprachen, es darf im Fremdsprachenunterricht der Volksschule keine Schularbeiten geben und auch formale Korrektheit wie Rechtschreibung und Aussprache sollen nicht in die Beurteilung einfließen.

Angelika Staud: Das bedeutet gewiss, dass diesem Fach mehr Augenmerk geschenkt werden muss, was natürlich auch eine große Herausforderung darstellt. Von Primarpädagog*innen wird nun mehr „Allrounder-Wissen“ verlangt, da Englisch auch als Brücke zu anderen Gegenständen fungieren soll. Daher sind gute Lehrwerke unerlässlich, weil sie eine klare Leitlinie vorgeben und den Lehrkräften Sicherheit geben.

Was ändert sich durch den neuen Lehrplan im Englisch-Unterricht in der Volksschule? Worauf wird der Fokus gelegt?

Angelika Staud: Die Anforderungen sind im Lehrplan klar festgelegt. Was sich natürlich geändert hat, ist, dass der Fokus nicht nur auf dem mündlichen Gebrauch der Sprache liegt. Die Kompetenzbereiche Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben werden verschränkt vermittelt. Dies ist ja schon länger gefordert, und nun ist es klar vorgegeben.

Theresa Guczogi: Wichtigstes Ziel des Fremdsprachenunterrichts der Volksschule bleibt der Aufbau von kommunikativer Kompetenz. Betont wird außerdem, dass die Freude am Sprachenlernen im Vordergrund stehen soll. Außerdem soll Englisch auch im Unterricht anderer Fächer in bestimmten Phasen als Arbeitssprache eingesetzt werden. Eine Neuerung ist, dass die schriftlichen Fertigkeiten (Lesen und Schreiben) nun bereits in der 1. Klasse eingebaut werden können. Zusätzlich gibt es im neuen Lehrplan für lebende Fremdsprachen den Hinweis, dass Fremdsprachen als Brückensprachen zu anderen Sprachen herangezogen werden können und an den Erfahrungen der Schüler*innen mit Mehrsprachigkeit und kultureller Vielfalt anknüpfen sollen.

Wie unterstützen die öbv-Englisch Lehrwerke die Lehrer*innen beim Unterrichten des neuen Pflichtfachs?

Theresa Guczogi: Lehrwerke können eine gut durchdachte Unterrichtsplanung nicht ersetzen und der Unterricht sollte immer an die jeweilige Klasse angepasst werden. Sie bieten Lehrer*innen aber eine große Hilfe beim Vorbereiten und Durchführen des Unterrichts, da sie aufgrund des langen und strengen Zulassungsverfahrens mit mehreren Feedbackschleifen, in denen die Inhalte von mehreren Akteur*innen geprüft werden, in der Regel gut strukturiert und didaktisch durchdacht sind.

Angelika Staud: Die ÖBV-Lehrwerke tragen den neuen Anforderungen natürlich Rechnung. So wurden im Lehrwerk Tiger Tom zum Beispiel mehr Schreibübungen und auch Leseübungen eingefügt. Auch in den beiden Übungsheften, die ich verfasst habe, wird großer Wert darauf gelegt, dass diese Kompetenzen intensiv geübt werden.

Welche Unterrichtsmethoden geben Sie Ihren Studierenden an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule speziell für Englisch mit?

Angelika Staud: Es gibt wunderbare Methoden, um den Englischunterricht für Sprachanfänger*innen lebendig zu gestalten: Lieder, Reime und Gedichte, der Einsatz einer Handpuppe, Dramaübungen und – für mich unentbehrlich – Geschichten. Geschichten jeder Art, das berühmte Storytelling, ist durch nichts zu ersetzen. Ob frei erzählte Stories, vorgelesene Geschichten, die Darbietung mit dem Kamishibai-Theater, auch Geschichten, die in Kurzfilmen erzählt werden. Diese Methode bedeutet ein Eintauchen in die Fremdsprache und unterstützt durch Bilder, Mimik, Gestik, Tonfall wird die Englischstunde zum Erlebnis. Auf diese Weise können vielfältige Themen interessant bearbeitet werden.

Theresa Guczogi: Die Studierenden bekommen im Lehramtsstudium einen Einblick in die Gestaltung von kommunikativem Fremdsprachenunterricht (CLT) und lernen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten hierfür kennen. In diesem Rahmen arbeiten wir mit ganzheitlichen Methoden wie dem Storytelling, die den Kindern Freude am der Sprachenlernen vermitteln und ihre sprachlichen Fähigkeiten auf kreative und interaktive Weise fördern. Außerdem werden Lieder und Gedichte für die Zielgruppe didaktisiert. Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die Planung und Gestaltung von fächerübergreifendem Fremdsprachenunterricht (CLIL).


Welche Praxis-Tipps haben Sie für Lehrer*innen für das Englisch Unterrichten nach Lehrplan? Welches Material unterstützt sie bei der Unterrichtsvorbereitung?

Theresa Guczogi: Ich würde dazu raten, den Fremdsprachenunterricht möglichst vielfältig zu planen und auch den Mut zu haben, Dinge auszuprobieren, um möglichst vielen Kindern Erfolgserlebnisse zu ermöglichen und ihre Freude am Sprachenlernen zu wecken. Authentische Materialien wie Kinderliteratur, Lieder Gedichte sollten dabei integraler Bestandteil des Unterrichts sein, da sie den Aufbau von Sprachkompetenz fördern und den Kindern eine tiefere Verbindung zur Zielsprache ermöglichen.

Angelika Staud: Ich habe meinen Studierenden immer geraten, für einen lebendigen Englischunterricht all diese wunderbaren Methoden und speziell auch authentische, originalsprachliche Kinderbücher, einzusetzen, aber auch ein Lehrwerk zu verwenden. Ein gutes Lehrwerk gibt eine klare Richtung und Ziele vor, daran kann man sich orientieren. Der Lehrplan ist das Grundgerüst, die Basis für das eigene Tun. Die entsprechenden Lehrwerke, ob Tiger Tom oder Lasso Englisch, sind sehr gute Werkzeuge, um all den Anforderungen gerecht zu werden.

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Hier erhalten Sie kostenlose Arbeitsblätter für Ihren Englisch-Unterricht in der 3. und 4. Volksschulklasse.

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