etwa -600 Kap. 23.1,
BB6 |
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Schon vor etwa 2600 Jahren entdeckte der griechische Mathematiker
THALES
VON MILET angeblich, dass man mit einem Bernstein
kleine Objekte anziehen kann, wenn man ihn vorher mit einem Tuch gerieben
hat. Das war wohl eines der ersten Experimente mit Elektrizität.
Bernstein wurde von den Römern
electrum und von den Griechen elektron
genannt und somit zum Namensgeber für die Elektrizität und
das Elementarteilchen Elektron.
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Abb. 23.2: Bernstein ist nichts anderes als uraltes Baumharz, das
sich im Laufe der Zeit verfestig hat. Es kann bis zu 260 Millionen
Jahre alt sein, und manchmal findet man darin eingeschlossene Insekten.
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etwa -400 Kap. 3.1,
BB5
Kap. 27.1, BB6 |
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Bereits der griechische Philosoph DEMOKRIT
meinte, dass alle Stoffe aus kleinsten, nicht mehr trennbaren Teilchen
aufgebaut sein müssten. Weil unteilbar auf Griechisch atomos
heißt, nennt man diese kleinsten Teilchen Atome,
also die „Unteilbaren“. Man stellte sich damals die Atome wie feste
Kugeln vor.
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Abb. 27.2: Wichtige Stationen in der Entwicklung des Atommodells.
Man sieht, der Weg von den harten Kugeln bis zum modernen Modell dauerte
nur etwas 30 Jahre!
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etwa
-350 Kap. 1.1, BB5
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ARISTOTELES
behauptete um etwa 350 v. Chr., dass schwere
Gegenstände schneller
fallen als leichte. Es dauerte etwa 2000 Jahre, bis GALILEO
GALILEI experimentell nachweisen konnte, dass
alle Gegenstände gleich schnell fallen, wenn man den Luftwiderstand
vernachlässigt. |
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Abb. 1.2: Aristoteles (384 – 323 v. Chr.) |
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etwa
-340 Kap. 12.1, BB6
Kap. 39.1, BB8 |
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Etwa 340 v. Chr. festigte ARISTOTELES
die damaligen Vorstellungen vom Universum. In seinem Weltbild hatte
die Erde bereits Kugelgestalt und befand sich ruhend im Mittelpunkt
des Weltalls. Man nennt dieses Weltbild daher
geozentrisch (gr. geo = Erde; lat. centrum = Mitte). Die Erde
war von kristallenen Himmelssphären umgeben, die alle Himmelskörper
trugen. Diese sollten perfekte Kugelform haben und sich auf Kreisbahnen
bewegen. Die Himmelssphären bestanden aus einem besonders leichten
und durchsichtigen Material, dem Äther.
Neben Feuer, Wasser, Erde und Luft war dieser Äther das berühmte
5. Element, also die Quintessenz (lat. quintus = der Fünfte). |
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etwa
-250 Kap. 12.1, BB6 |
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ERATHOSTENES
war ein bedeutender Mathematiker und Astronom seiner Zeit und wahrscheinlich
der Erste, der um 250 v. Chr den Erdumfang berechnet hat. Seine Methode
war bestechend einfach. An einem bestimmten Tag spiegelte sich im
heutigen Assuan in Ägypten
die Sonne in einem tiefen Brunnen – sie stand also genau senkrecht.
ERATHOSTENES maß am selben Tag in
Alexandria, das am selben Längenkreis im Norden liegt,
den Einfallswinkel des Sonnenlichts und kam auf 7,2°. Das ist etwa
1/50 eines Kreisumfanges.
Deshalb muss zwischen Assuan und Alexandria 1/50 des Erdumfanges liegen.
Den Abstand zwischen den beiden Städten maß er mit 5.000
Stadien, was für den Erdumfang 250.000 Stadien ergibt. Man weiß
heute nicht, wie lang die Einheit Stadion tatsächlich war. Der
berechnete Wert für den Erdumfang dürfte aber umgerechnet
zwischen 35.000 und 45.000 km gelegen und somit dem heute bekannten
Wert von etwa 40.000 km sehr nahe gekommen sein.
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Abb. 12.3: Methode zur Bestimmung des Erdumfangs nach Erathostenes.
Der Winkel ist übertrieben groß dargestellt. |
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etwa
-250 Kap. 5.5, BB6
Kap. 11.3, BB5 |
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ARCHIMEDES entdeckt das Hebelgesetz
und das Gesetz des Auftriebs.
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Abb. 21.11: ω bleibt null, wenn wie hier die Summe der
Drehmomente gleich groß ist.
Abb. 5.29: Der Wasserdruck nimmt linear mit der Tiefe zu.
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etwa
150 Kap. 12.1, BB6 |
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Das Weltbild des ARISTOTELES
hatte Schwächen, denn Planeten beschreiben manchmal Schleifen
oder Kurven. Diese kann man mit einer einfachen Kreisbahn nicht erklären.
Der griechische Astronom CLAUDIUS
PTOLEMÄUS verfeinerte das aristotelische Weltbild um etwa
150 n. Chr. Unter dem arabischen Titel Almagest ging sein Handbuch
der mathematischen Astronomie in die Weltgeschichte ein. Um die Kreisform
zu bewahren und trotzdem die Bewegungen der Planeten erklären
zu können, führte Ptolemäus die Epizyklen
ein. |
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Abb. 12.5: „Normaler“ Epizyklus (a) und „Doppelepizyklus“ mit exzentrischer
Erde (b).
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etwa
1000 Kap. 26.1, BB6 |
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Schon die alten Griechen diskutierten darüber, ob Licht
von den Dingen ausgeht oder ob unsere Augen die Dinge quasi „abtasten“.
Erst der arabische Naturforscher IBN
AL HAITHAM scheint um das Jahr 1000 klargestellt zu haben, dass
sichtbare Dinge Licht aussenden, also selbst leuchten oder fremdes
Licht zurückwerfen.! |
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1054
Kap. 49.3, BB8 |
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Abb. 49.14: Der imposante Krebsnebel ist
ein Überrest einer Supernova, die im Jahr 1054 stattfand und
weltweit von Astronomen beobachtet wurde.
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etwa
1100 Kap. 2.3, BB5 |
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Ein Problem der früheren Längenmessungen war, dass praktisch
jeder Herrscher seine eigenen Einheiten hatte. Yard
und Inch, die heute noch
in vielen englischsprachigen Ländern verwendet werden (etwa in
den USA), sollen zum Beispiel auf den englischen KÖNIG HEINRICH
I. zurückgehen (etwa um 1100 n. Chr.). Ein Yard war der Abstand
von seiner Nasenspitze bis zum Daumen seines ausgestreckten Armes
und ein Inch die Breite seines Daumens. |
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Abb. 2.4
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etwa
1300 Kap. 2.4, BB5 |
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Um 1300 wurde eine Erfindung von enormer kulturhistorischer Reichweite
gemacht: die Räderuhr.
Beim Absinken des Gewichts wickelt sich ein Seil langsam ab und bewegt
dadurch die Zeiger. Die Räderuhr verbreitete sich rasant über
ganz Europa, weil sie ein Symbol für Reichtum und Tatkraft war.
Viele Städte beschafften sich deshalb eine Uhr, weil andere auch
schon eine hatten. Die Räderuhr war noch ziemlich ungenau, zuerst
etwa 1 bis 2 Stunden, später etwa 15 Minuten pro Tag.
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Abb. 2.16: Eine alte Räderuhr mit Gewichten. |
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etwa
1509
Kap. 12.2, BB6
Kap. 39.1, BB8
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Um das Jahr 1509 stellte NIKOLAUS
KOPERNIKUS die Hypothese auf, dass die Sonne der Mittelpunkt des
Universums ist. Man spricht daher vom heliozentrischen
Weltbild (gr. helios = Sonne). Mit diesem konnte man zum Beispiel
die sonderbaren Bewegungen des Mars am Himmel elegant erklären.
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Abb. 39.4: Die kurvenartige Bewegung des Mars kann man im heliozentrischen
Weltbild elegant durch die Überlagerung von Erd- und Marsbewegung
erklären. |
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1543
Kap. 12.2, BB6 |
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KOPERNIKUS
kannte das gewaltige Risiko einer Veröffentlichung seiner Ansichten,
denn er „degradierte“ die Erde quasi zu einem normalen Himmelskörper.
Die Inquisition war zu dieser Zeit gnadenlos, und viele „Ketzer“ mussten
auf den Scheiterhaufen. Erst in seinem Todesjahr 1543 veröffentlichte
er seine Ideen. Zunächst erregten sie wenig Aufsehen. |
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1583
Kap. 12.2, BB6 |
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Im Alter von 19 Jahren beobachtete GALILEO
GALILEI in der Kathedrale von Pisa angeblich die schwingenden
Kronleuchter und bemerkte, dass die Schwingungsdauer unabhängig
von der Schwingungsweite ist. Er unternahm daraufhin eine Reihe von
Messungen an Pendeln, um diese Beobachtung auch wissenschaftlich belegen
zu können. Dabei entdeckte er, dass die Schwingungsdauer unabhängig
von der Masse ist.
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Abb. 14.3: Luster in der Kathedrale von Pisa, der Galilei zu seinen
Pendelexperimenten angeregt haben soll. |
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etwa
1590 Kap. 1.1, BB5
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ARISTOTELES
behauptete vor beinahe 2400 Jahren, dass schwere
Gegenstände schneller
fallen als leichte. Es dauerte etwa 2000 Jahre, bis GALILEO
GALILEI experimentell nachweisen konnte, dass
alle Gegenstände gleich schnell fallen, wenn man den Luftwiderstand
vernachlässigt.
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Abb. 1.3: Galileio Galilei (1564-1642) |
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etwa
1605 Kap. 7.2, BB6 |
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Führt ein Gegenstand mehrere Bewegungen gleichzeitig aus, so
beeinflussen diese einander nicht. Das nennt man auch das Unabhängigkeitsprinzip
der Bewegungen. Mit „mehreren Bewegungen“ ist gemeint, dass man die
Geschwindigkeit als Vektor in ihre Komponenten zerlegen und wieder
zusammensetzen kann. Und diese Komponenten werden durch das Addieren
nicht beeinflusst. Das Unabhängigkeitsprinzip wurde um 1605 von
GALILEO
GALILEI formuliert.
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Abb. 7.8: Originalskizze von Galilei zur Konstruktion eines horizontalen
Wurfs um das Jahr 1605.
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1609
Kap. 12.2, BB5 |
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Einige Jahrzehnte nach KOPERNIKUS war GALILEI einer der eifrigsten
Verfechter des heliozentrischen Weltbildes. Er verbesserte das um
1600 erfundene Fernrohr
und war wohl einer der Ersten, der 1609 damit den Himmel beobachtete.
Deshalb und wegen der Veröffentlichung der ersten zwei Kepler’schen
Gesetze im selben Jahr gilt dieses als das Geburtsjahr der
Astronomie. 2009 wurde daher der 400 Geburtstag der Astronomie gefeiert.
Galilei entdeckte unter anderem, dass sich vier Monde um den Jupiter
bewegen. Diese heißen daher heute Galilei’sche
Monde. Diese Entdeckung stand im Gegensatz zum geozentrischen
Weltbild, in dem sich alle Himmelskörper um die Erde bewegen.
Galilei hatte sozusagen ein Kopernikanisches
System in Miniatur gefunden. Außerdem entdeckte er, dass
der Mond keineswegs eine perfekte Kugel war.
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Abb. 12.9: Die vier größten
Monde des Jupiters (Ganymed, Kallisto, Io und Europa) heißen
Galilei’sche Monde. Heute (Stand 2009) kennt man bereits 63 Jupitermonde,
die teilweise aber winzig sind.
Abb. 12.10: Eine von Galileis Mondzeichnungen (a) und ein Foto (b)
vom Mond. Der Vergleich zeigt, dass er die Kratergrößen
überschatzt hat. Für die damalige schlechte Fernrohroptik
war das trotzdem eine gewaltige Leistung.
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1609
Kap. 12.4, BB6 |
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JOHANNES KEPLER veröffentlichte im Jahr 1609 seine ersten beiden
Gesetze. Der Unterschied zu den bisherigen Weltmodellen war, dass
Kepler seine Ansichten durch exakte Daten belegen konnte. Genau das
macht aber den Unterschied zwischen einer Hypothese und einer Theorie
aus. Deshalb, und wegen der ersten Benutzung eines Fernrohres zu astronomischen
Beobachtungen durch GALILEI im selben Jahr sagt man, dass 1609 der
Beginn der modernen Astronomie
ist. Abb. 12.15 und 12.16 zeigen, wie Kepler die Ellipsenbahn der
Planeten bestimmte.
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Abb. 12.15: Zuerst bestimmt Kepler die Erdbahn, indem er den Mars
alle 687 Tage anpeilte.
Abb. 12.16: Nachdem Kepler die Erdbahn bestimmt hatte, konnte er mit
einer ahnlichen Methode die Marsbahn bestimmen.
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1616
Kap. 12.2, BB6 |
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Die Entdeckung der Jupitermonde
ermutigte GALILEI, seine Ansichten offen auszusprechen. Aber inzwischen
hatte der Vatikan begonnen, gegen die Idee des heliozentrischen Weltbildes
vorzugehen. Im Jahre 1616 erhob Papst Pius V. das geozentrische Weltbild
zur offiziellen kirchlichen Lehre
und brandmarkte die Idee von einer im All ruhenden Sonne als Ketzerei.
In diesem Jahr kam auch das Buch des KOPERNIKUS auf den Index und
blieb dort bis 1822, also über 200 Jahre! |
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1619
Kap. 12.3, BB6 |
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1619 entdeckte KEPLER noch ein drittes Gesetz. Bei diesem geht es
um die zeitliche und räumliche Beziehung der Planeten zueinander.
Die Formulierung ist ein wenig sperrig. Das 3. Kepler’sche Gesetz
lautet: Das Verhältnis der Quadrate der Umlaufzeiten T
zweier Planeten ist so groß wie das Verhältnis der dritten
Potenzen ihrer großen Halbachsen a: T12:
T22 = a13:a23
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Abb. 12.21: Abstand und Umlaufzeit aller Planeten und von Pluto, dem
2006 der Planetenstatus aberkannt wurde (siehe Kap. 12.4). Die x-Achse
ist logarithmisch aufgetragen – von Markierung zu Markierung verzehnfacht
sich der Wert. Fur jedes beliebige, die Sonne umkreisende Objekt (also
auch fur Pluto oder Kometen) gilt, dass die Werte für T
und a auf dieser Geraden liegen müssen.
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1620
Kap. 16.2.2, BB6
Kap. 34.2, BB7 |
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Einer der ersten, der das Brechungsgesetz
formuliert hat, war der Niederländer WILLEBRORD SNELL VAN ROJEN
(kurz SNELLIUS) um etwa 1620.
Es gilt für alle Wellen und gibt einen Zusammenhang zwischen
den Winkeln und den Geschwindigkeiten an.
Brechungsgesetz von Snellius
sin α/ sinβ = v1/v2
α und β … Winkel des einfallenden und des gebrochenen
Strahls zum Lot
v1 und v2 … Geschwindigkeiten
der Wellen in Medium 1 und 2
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Abb. 16.15: Alte Wellenfront (schwarz) und neue Wellenfront (rot),
nachdem die Zeit t vergangen ist.
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1632
Kap. 6.1, BB5
Kap. 39.2, BB8
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Die mechanischen Gesetze erscheinen allen Beobachtern in unbeschleunigten
Systemen gleich. Ein Stein wird stets senkrecht zu Boden fallen, egal,
ob wir unbewegt an einer Bushaltestelle stehen oder uns im vorbei
fahrenden Bus mit 50 Stundenkilometer relativ zu ihr bewegen. Dieses
klassische Relativitätsprinzip formulierte erstmals GALILEO
GALILEI in seinem 1632 gedruckten Werk "Dialog über die beiden
hauptsächlichen Weltsysteme".
Galilei hat das Prinzip angeblich entdeckt, als er auf einem fahrenden
Schiff ein Glas mit Fischen betrachtet hat. Man könnte ja annehmen,
dass sich die Fische auf der Seite des Glases befinden, die gegen
die Fahrtrichtung zeigt, weil dieses ja unter ihnen wegfährt.
Wenn das Schiff aber nicht beschleunigt, dann merken die Fische gar
nichts davon.
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Abb. 6.4: Galilei und das Fischglas |
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etwa
1660 Kap. 1.1, BB5
Kap. 13.1, BB6
Kap. 39.1, BB8 |
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Früher glaubte man, dass am
Himmel ganz andere Gesetze herrschen als auf der Erde. Wie
konnte man sonst erklären, dass auf der Erde alles zu Boden fällt,
während der Mond unablässig um die Erde kreist? SIR ISAAC
NEWTON hatte aber eine geniale Idee. Er beobachtete angeblich unter
einem Apfelbaum liegend den Mond am Himmel, als ihm ein Apfel auf
den Kopf fiel. Er empfand in diesem Augenblick die Bewegung des Mondes
als ein „Fallen um die Erde“
und kam zu dem Schluss, dass die Umlaufbahn des Mondes und der Fall
des Apfels auf dieselben Gesetzmäßigkeiten zurückzuführen
sind. Diese Erkenntnis hatte er um das Jahr 1660.
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Abb. 1.7: Sir Isaac Newton (1643–1727)
Abb. 1.8: Flugbahnen bei verschiedenen Abwurfgeschwindigkeiten.
Es handelt sich hier um eine Originalzeichnung Newtons.
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etwa
1660 Kap. 2.4, BB5
Kap. 14.1, BB6 |
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Um etwa 1660 gelang es dem Holländer CHRISTIAN HUYGENS, die Zeitmessung
durch die Erfindung der Pendeluhr
entscheidend zu verbessern. Er nutzte Galileis Idee, ein Pendel als
Taktgeber für Uhren einzusetzen und konnte die Ganggenauigkeit
auf etwa eine Sekunde pro Tag steigern. Pendeluhren wurden damit zu
einer unentbehrlichen Hilfe bei astronomischen Beobachtungen.
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Abb. 14.5: Das Prinzip einer Pendeluhr: Das 1-m-Pendel liefert den
genauen Takt, das Gewicht liefert die Energie für die fortlaufende
Schwingung. Nach 60 „Zahnen“ ist eine Minute vergangen, nach 3600
eine Stunde.
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1662
Kap. 21.2.3, BB6
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|
Das Gesetz von Boyle-Mariotte
sagt aus, dass der Druck idealer Gase bei gleichbleibender Temperatur
und gleichbleibender Stoffmenge umgekehrt proportional zum Volumen
ist, also p ~ 1/V und somit p·V
konstant. Erhöht man den Druck auf ein Gaspaket, wird durch den
erhöhten Druck das Volumen verkleinert. Verringert man den Druck,
so dehnt es sich aus. Dieses Gesetz wurde unabhängig von zwei
Physikern entdeckt, dem Iren ROBERT BOYLE (1662) und dem Franzosen
EDME MARIOTTE (1676).
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Abb. 21.12: Zusammenhang zwischen p und V bei gleicher Temperatur
für drei verschiedene Temperaturen (T1 < T2
< T3). Verdoppelt sich das Volumen (b), halbiert
sich der Druck und umgekehrt (c). Bei den Kurven handelt es sich um
Hyperbeln. |
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1662
Kap. 16.1, BB6
Kap. 34.2, BB7 |
|
Ein Prinzip zur Ausbreitung von Wellen stammt von einem Zeitgenossen
HUYGENS, dem französischen Mathematiker PIERRE DE FERMAT. Das
Fermat-Prinzip lautet: Eine
Welle läuft zwischen zwei Punkten auf jenem Weg, für den
es am wenigsten Zeit benötigt.
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Abb. 16.6: Wenn sich das Medium ändert, dann ändert sich
auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit und dann knicken die Strahlen.
D ist unmöglich, weil es ein zeitlich längerer Weg ist.
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1676
Kap. 8.4.3, BB5 |
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ROBERT HOOK war einer der vielseitigsten Gelehrten des 17. Jahrhunderts
und mit seinem Zeitgenossen NEWTON ziemlich zerstritten. Auf ihn geht
auch das Hook’sche Gesetz
zurück, das er erstmals 1676 formulierte: Die Kraft, die man
zur Dehnung einer Spiralfeder benötigt, ist proportional zur
Dehnung.
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|
Abb. 8.30: Spannungs-Dehnungs-Diagramm einer Schraubenfeder |
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etwa
1680 Kap. 16.1, BB6
Kap. 26.1, BB7 |
|
Der niederländische Physiker CHRISTIAN HUYGENS formulierte um
1680 das nach ihm benanntes Prinzip, das für alle Arten von Wellen
gilt. Jeder Punkt, der gerade von einer Welle erfasst wird, sendet
eine neue Elementarwelle aus. Die Überlagerung all dieser Wellen
ergibt die sichtbare Welle.
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Abb. 16.2: Simulation der Entstehung einer Elementarwelle an einem
Loch. Es spielt dabei keine Rolle, ob die ursprüngliche Welle
eine Kreiswelle (links) oder eine ebene Welle ist.
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1686
Kap. 8.2, BB5
Kap. 13, BB6 |
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Das Werk Philosophiae Naturalis
Principia Mathematica, oft auch Principia Mathematica oder
einfach Principia genannt, ist das Hauptwerk von Sir ISAAC NEWTON.
Darin sind das Gravitationsgesetz enthalten und auch die drei
Newton’schen Gesetze. |
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1699
Kap. 21.2.2, BB6 |
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GULLIAUME AMONTONS entdeckt den Zusammenhang zwischen Druck und Temperatur
in Gasen: Bei gleichem Volumen ist p ~ T und somit p/T
immer konstant. Dieses Gesetz wird auch Gesetz
von Gay-Lussac genannt.
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Abb. 21.9: Zusammenhang zwischen p und T bei gleichem
Volumen für drei verschiedene Volumina (V1
< V2 < V3)
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1712
Kap. 22.4, BB6 |
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Die erste einsetzbare Dampfmaschine
wurde 1712 von THOMAS NEWCOMEN konstruiert und diente zum Abpumpen
des Wassers in einem Bergwerk. Der Wirkungsgrad lag bei gerade mal
0,5 %. |
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etwa
1720
Kap. 18.2, BB6 |
|
DANIEL FAHRENHEIT erfindet die nach ihm benannte Temperaturskala.
Fahrenheit in Celsius |
°C = (°F – 32) / 1,8 |
Kelvin in Celsius |
°C = K – 273 |
Celsius in Kelvin |
K = C° + 273 |
Celsius in Fahrenheit |
°F = °C × 1,8 + 32 |
Tab. 18.3: Die wichtigsten Umrechnungsformeln. |
|
Abb. 18.5: Einige gerundete Vergleichswerte der einzelnen Temperaturskalen
. Zu den exakten Werten siehe Tab. 18.3. Die Werte gelten bei Normaldruck.
Die Temperaturdifferenzen 1 K und 1 °C sind gleich groß!
|
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ab
1727 Kap. 2.4, BB5 |
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Von 1727 bis 1733 wurde in der indischen Stadt Jaipur
eine astronomische Sternwarte errichtet. Diese dienen unter anderem
der Messung der Zeit, der Voraussage von Eklipsen, der Beobachtung
der Planetenbahnen, der Bestimmung von astronomischer Höhe und
Deklination und der Erstellung von Ephemeriden. Das größte
Bauwerk ist das Samrat Jantar, eine Sonnenuhr mit einer Höhe
von 30 m.
|
|
Abb. 2.11: Die große Sonnenuhr in Jaipur. Die Rampe links wirft
den Schatten, der auf der runden Skala rechts entlangläuft und
mit einer Genauigkeit von 2 Sekunden abgelesen werden kann. |
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|
1740
Kap. 1.1, BB5
|
|
Man kann immer nur eine endliche Anzahl von Experimenten durchführen.
Irgendwann muss schließlich einmal Schluss sein. Und dann kommt
man an einer Sache nicht vorbei: Man muss verallgemeinern
und in diesem Beispiel von 99 Experimenten auf „es ist immer so“ schließen.
In der Wissenschaft nennt man eine solche Verallgemeinerung
Induktion. Und sie bereitet das Problem, dass man sich eben
niemals zu 100% sicher sein kann, ob die Theorie wirklich stimmt.
Darauf hat bereits der englische Philosoph DAVID HUME um 1740 hingewiesen. |
|
|
|
|
etwa
1742 Kap. 18.2, BB6 |
|
ANDERS CELSIUS erfindet die nach ihm benannte Temperaturskala.
Fahrenheit in Celsius |
°C = (°F – 32) / 1,8 |
Kelvin in Celsius |
°C = K – 273 |
Celsius in Kelvin |
K = C° + 273 |
Celsius in Fahrenheit |
°F = °C × 1,8 + 32 |
Tab. 18.3: Die wichtigsten Umrechnungsformeln. |
|
Abb. 18.5: Einige gerundete Vergleichswerte der einzelnen Temperaturskalen
. Zu den exakten Werten siehe Tab. 18.3. Die Werte gelten bei Normaldruck.
Die Temperaturdifferenzen 1 K und 1 °C sind gleich groß!
|
|
|
1769
Kap. 9.5, BB5
Kap. 22.4, BB6 |
|
JAMES WATT ist zwar nicht wie oft behauptet der Erfinder der Dampfmaschinen,
aber er verbesserte die Konstruktion von THOMAS NEWCOMEN auf einen
Wirkungsgrad von rund 3 %. 1769 lässt er seine Dampfmaschine
patentieren. Diese gilt als eine der
bedeutendsten Erfindungen der Technikgeschichte. Moderne Dampfkraftwerke
funktionieren immer noch nach diesem Prinzip.
|
|
Abb. 22.11: Arbeitsweise einer Dampfmaschine.
Der Frischdampf strömt abwechselnd in die linke und rechte
Kammer des Zylinders und drückt den Kolben hin und her. Dabei
öffnen und schließen sich die Ein- und Auslassventile
gegengleich.
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etwa
1776 Kap. 23.1.3, BB6 |
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Obwohl es mehreren Forschern gelang, ein Gesetz für die elektrische
Kraft aufzustellen, wird dieses dem Franzosen CHARLES AUGUSTE DE COULOMB zugeschrieben, nach dem auch die Einheit der Ladung benannt
ist. Er hat es um etwa 1776 formuliert, und es gilt zwischen zwei
punktförmigen oder kugelförmigen Ladungen. |
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1781
Kap. 12.4, BB6 |
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Der Uranus wird von WILHELM HERSCHEL
entdeckt und nach dem Himmelsgott Uranos benannt.
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Der Uranus. |
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1787
Kap. 21.2.1, BB6 |
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In diesem Jahr entdeckt JAQUES CHARLES das nach ihm benannte Gasgesetz,
nach dem sich ein Gas linear mit steigender Temperatur ausdehnt, wenn
der Druck konstant bleibt, also V ~ T und V/T immer konstant. Man
bezeichnet es auch als Gesetz von
Gay-Lussac.
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Abb. 21.7: Zusammenhang zwischen V und T bei gleichem Druck für
drei verschiedene Drücke (p1 < p 2 < p3). Verdoppelt sich die
Temperatur, so verdoppelt sich auch das Volumen.
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1790
Kap. 23.3, BB6 |
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LUIGI GALVANI war Professor für Anatomie in Bologna und machte
um 1790 beim Sezieren von Fröschen eine sehr sonderbare Entdeckung.
Wenn er einen Froschschenkel
gleichzeitig mit zwei verschiedenen
zusammenhängenden Metallen berührte, begann dieser
heftig zu zucken. Man verstand diesen Effekt damals noch nicht, aber
im Prinzip hatte Galvani durch Zufall eine Batterie erfunden.
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|
Abb. 23.19: Ein Froschschenkel zuckt, wenn man ihn mit zwei verschiedenen
Metallen berührt. |
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1793
Kap. 2.1, BB5
Kap. 2.3, BB5 |
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Um das Problem der individuellen Maße zu umgehen versuchte man
in Frankreich, das Maß der Länge über den Erdumfang
zu definieren. Der bleibt ja schließlich immer gleich! Die Einheit
Meter wurde 1793 „geboren“. Ludwig XVI. von Frankreich erließ
ein Dekret, in dem diese neue Längeneinheit als der zehnmillionste
Teil der Strecke vom Nordpol zum Äquator definiert wurde.
Anders gesagt: Ein Viertel des Erdumfangs sind 107 m.
|
|
Abb. 2.5 Definition des Meters nach 1793 |
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|
1799
Kap. 2.3, BB5 |
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Die Forscher waren zur Vermessung des Meridians (siehe oben) 7 Jahre
unterwegs, und es wäre unglaublich aufwändig gewesen, diese
Messung zu wiederholen! Deshalb wurde 1799 das Naturmaß
von 1793 durch ein Kunstmaß
ersetzt, nämlich einen Maßstab aus einer Platin-Iridium-Legierung.
Dieser Urmeterstab wird in
Paris aufbewahrt. Die Länge des Meters wurde zwischen den Mittelstrichen
an beiden Enden bei 0° C mit einer Genauigkeit von 0,01 mm gemessen.
|
|
Abb. 2.6: Ein Ende des Urmeterstabs. Die Abmessung erfolg beim mittleren
Strich. In der Vergrößerung sieht man, dass der Strich
natürlich etwas „ausgefranst“ ist, was Ungenauigkeiten hervorruft. |
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|
etwa
1800 Kap. 23.3, BB6 |
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Der Italiener ALESSANDRO VOLTA hörte von den Experimenten von
LUIGI GALVANI und stellte eigene Versuche an. Er entdeckte, dass man
zur Erzeugung von Spannung nur zwei
verschieden elektrische Leiter und einen Elektrolyten
benötigt. Darunter versteht man einen meist flüssigen Leiter,
in dem der Ladungstransport durch Ionen erfolgt. Volta kombinierte
verschiedene Metalle und erstellte eine Spannungsreihe – und zwar
anhand der Intensität der Geschmacksempfindung, die die Metallkombinationen
an seiner Zunge hervorriefen. Um 1800 stellt er seine bedeutendste
Erfindung vor: die Voltasäule,
die Mutter aller Batterien! Bis heute nennt man Batterien „galvanische
Elemente“, und die Einheit der Spannung wurde das Volt!
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|
Abb. 23.19: Nachbau einer Volta-Säule. Sie besteht aus vielen
übereinander geschichteten Kupfer- und Zinkplättchen mit
elektrolytgetränkten Lederstücken dazwischen. |
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1801
Kap. 26.2, BB7 |
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CHRISTIAN HUYGENS war der Ansicht, dass Licht eine Welle ist. Er vertrat
also die Wellentheorie. Sir ISAAC
NEWTON war hingegen der Meinung, dass Licht ein Strom von Teilchen
ist und vertrat somit die Teilchentheorie.
Newtons Autorität war dermaßen groß, dass sich seine
Ansicht durchsetzte. Aber dann kam das Jahr 1801, und THOMAS YOUNG
stellte ein Experiment vor, mit dem er eindeutig zeigen konnte, dass
Licht Welleneigenschaften besitzt. Das von ihm erfundene Doppelspalt-Experiment
ist ein absoluter Klassiker und wird bis heute durchgeführt.
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Abb. 26.10: Durch die Überlagerung der beiden Kreiswellen kommt
es zur Interferenz. Bei einer Lichtwelle wurdest du dann am Schirm
in diesem Fall mehrere helle Streifen bekommen
(Anm.: Das Experiment ist von oben betrachtet, aber der Schirm zur
besseren Übersicht gedreht dargestellt). |
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1814
Kap. 38.1, BB7
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Der Philosoph PIERRE DE LAPLACE vertrat 1814 folgende Ansicht: Gäbe
es eine Super-Intelligenz (man nannte diese später den Dämon),
die alle Naturgesetze kennt und den exakten momentanen Zustand des
Universums, könnte diese Intelligenz Zukunft und Vergangenheit
exakt berechnen. Heute weiß man, dass Quantenmechanik und Relativitätstheorie
dies jedoch verhindern. |
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1815
Kap. 28.2, BB7 |
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JOSEF VON FRAUNHOFER entdeckte 1815 im Spektrum der Sonne dunkle Linien,
deren Ursprung man damals aber noch nicht verstand. Erst um 1860 fand
GUSTAV KIRCHHOFF die Erklärung dafür: Die fehlenden Linien
werden von Gasen verursacht, die sich in der Sonnen-
und Erdatmosphäre befinden.
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Abb. 28.10: a) Kontinuierliches Spektrum, wie es von einem Festkörper
oder sehr dichtem Gas ausgesendet wird. b) Linienspektrum von Helium.
c) Ein Absorptionsspektrum ist ein kontinuierliches Spektrum, dem
einige Linien fehlen (in diesem Beispiel die von Helium).
Abb. 28.12: Manche Farben werden durch Gasatome in alle Richtungen
zerstreut und erscheinen dann im Spektrum auf der Erde als dunkler
Strich. |
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etwa
1820 Kap. 14.7, BB6
Kap. 26.6, BB7 |
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Der französischen Mathematiker JEAN BAPTISTE FOURIER entdeckte
um 1820, dass man jede beliebige Schwingung durch die Überlagerung
von Sinusschwingungen erzeugen kann.
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Abb. 14.54: Damit die Erzeugung einer Schwingung durch die Überlagerung
von Sinusschwingungen möglich ist, muss diese einwertig
sein. Wenn du eine senkrechte Linie ziehst, dann darf diese die Schwingung
nur einmal schneiden. Das ist bei a der Fall, nicht aber bei b und
c.
Abb. 14.55: Erzeugung einer Rechteckschwingung durch Überlagerung
von Sinusschwingungen
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1820
Kap. 24.2, BB6
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Um das Jahr 1820 machte der dänische Physiker CHRISTIAN ØRSTED
eine enorm wichtige Entdeckung, die zu Anwendungen wie Elektromotoren
oder Strommessgeräten führte. Er entdeckte nämlich,
dass eine Magnetnadel abgelenkt wird, wenn in der Nähe Strom
durch einen Leiter fließt. Diese Entdeckung schlug in der wissenschaftlichen
Welt wie eine Bombe ein, denn sie belegte, was man schon lange vermutet
hatte: Elektrizität und Magnetismus
hängen irgendwie zusammen.
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Abb. 24.8: Die Richtung der magnetischen Feldlinien kann man mit der
rechten Hand bestimmen (b). Wenn du den Leiter so umgreifst,
dass der Daumen in (technische) Stromrichtung zeigt, dann geben dir
die Finger die Richtung des magnetischen Feldes an. In diese Richtung
zeigt dann der Nordpol der Nadel (rot). |
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1826
Kap. 24.4, BB6 |
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Den genauen Zusammenhang zwischen Spannung, Stromstärke und Widerstand
entdeckte der deutsche Physiker GEORG SIMON OHM im Jahr 1826, und
man nennt diesen daher das Ohm’sche
Gesetz. Das Verhältnis von Spannung und Strom ist für
einen Widerstand immer gleich groß. Anders gesagt: I
ist proportional zu U. Wird die Spannung verdoppelt, so verdoppelt
sich auch die Stromstärke.
Ohmsches Gesetz
R = U/I → I = U/R
→ U = RI
R … Ohm’scher Widerstand [Ω]
U … Spannung [V]
II… Stromstärke [A]
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1827
Kap. 18.1, BB6 |
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Als Brownsche Bewegung (bzw.
Brown'sche Bewegung oder Brownsche Molekularbewegung) wird die vom
schottischen Botaniker ROBERT BROWN im Jahr 1827 wiederentdeckte Wärmebewegung
von Teilchen bezeichnet. Die Erklärung für dieses Phänomen
liefert 1905, also fast 80 Jahre später, kein geringerer als
ALBERT EINSTEIN.
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Abb. 18.1: Bahn eines kleinen Teilchens in einem Wassertropfen
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1831
Kap. 31.4, BB7
Kap. 32.3, BB7 |
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Strom erzeugt ein Magnetfeld! Das entdeckte CHRISTIAN ØRSTED
1820. Es wäre nur allzu logisch, dass auch umgekehrt Magnetismus
Strom erzeugt. Das ist aber nicht so. Viele Physiker zerbrachen sich
über diese scheinbare Paradoxie den Kopf, unter anderem auch
MICHAEL FARADAY. 1831 konnte er das Rätsel aber lösen: Man
kann schon Strom in der Spule erzeugen, aber nur dann, wenn sich dabei
das Magnetfeld im Inneren verändert,
etwa wenn man den Magneten bewegt. Kurz gesagt: Ein veränderliches
Magnetfeld erzeugt Strom. Die Entdeckung der Induktion ist
auch gleichzeitig die Grundlage zur Entwicklung des Transformators.
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Abb. 31.25: Messung der Induktionsspannung |
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1834
Kap. 31.5, BB6 |
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Die Lenz’sche Regel (nach
HEINRICH LENZ) besagt, dass das induzierte Magnetfeld immer so gerichtet
ist, dass es seiner Ursache entgegenwirkt. |
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1839
Kap. 26.3, BB6
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In diesem Jahr entdeckt ALEXANDRE EDMONDE BECQUEREL (dieser Physiker
darf nicht mit HENRI BECQUEREL verwechselt werden, der 1897 die Radioaktivität
entdeckt) den Fotoeffekt. Der Fotoeffekt
wird 1887 von HEINRICH HERTZ und seinem Assistenten WILHELM
HALLWACHS genauer untersucht unter 1905 von ALBERT EINSTEIN theoretisch
erklärt. Für diese Leistung erhält Einstein 1921 den
Nobelpreis für Physik. |
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1842
Kap. 9.6, BB5 |
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In diesem Jahr formulierte ROBERT MAYER den Energiesatz: In einem
abgeschlossenen System ist die Gesamtenergie konstant. Energie kann
weder erzeugt oder vernichtet, sondern nur in eine andere Form umgewandelt
werden.
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Abb. 9.27: Der Arzt ROBERT MAYER (1814-1878) |
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1842
Kap. 16.3, BB6 |
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Der Dopplereffekt wurde nach
dem österreichischen Physiker und Mathematiker CHRISTIAN DOPPLER
benannt, der ihn 1842 voraussagte. Doppler wollte die unterschiedlichen
Farben der Sterne durch ihre Eigenbewegung erklären. Auch wenn
er damit falsch lag – die Farben entstehen durch die unterschiedliche
Oberflächentemperatur der Sterne – war seine Berechnung im Prinzip
richtig. |
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1845
Kap. 24.5, BB6
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Die zwei kirchhoffschen Regeln
wurden 1845 von GUSTAV ROBERT KIRCHHOFF formuliert. Sie beschreiben
jeweils den Zusammenhang zwischen mehreren elektrischen Strömen
und zwischen mehreren elektrischen Spannungen in elektrischen Netzwerken.
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1845
Kap. 38.5, BB7 |
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Der belgische Mathematiker PIERRE-FRANÇOIS VERHULST entwickelte 1845
eine realistische Gleichung für die Berechnung der Entwicklung
der Populationsgröße: Pn+1 = k·Pn·(1
- Pn). Die Angabe der Populationsgröße
erfolgt relativ, wobei 1 der größtmögliche Wert ist.
Der gegenläufige Term (1 - Pn) entspricht dem
eingeschränkten Nahrungsangebot bei steigender Zahl der Population.
Bereits diese simple Gleichung führt bei starkem Wachstum ins
Chaos.
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Abb. 38.19: Oben und unten betragen die Startwerte 0,1 und 0,101.
Sie liegen nur 1 % auseinander, also zum Beispiel 100 und 101 Raupen.
Bei k = 3,4 sind die Kurven praktisch deckungsgleich, bei k
= 4 laufen sie nach 6 Jahren völlig auseinander (vergleiche mit
Abb. 38.7). Eine einzige Raupe mehr zu Beginn führt dazu, dass
die Population nach 13 Jahren fast völlig ausgerottet ist.
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1846
Kap. 12.4, BB6
Kap. 13.2, BB6
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Nicht nur die Sonne, sondern auch jeder Planet wirkt auf jeden anderen
Planeten ein. Genau genommen beschreibt also kein einziger Planet
eine exakte Ellipse (wie von JOHANNES KEPLER in seinem ersten Gesetz
beschrieben), sondern jeder wobbelt ein wenig auf seiner Bahn herum.
Wenn man für Jupiter und Saturn
alle diese Kräfte berücksichtigte, dann könnte
man eine Bahn berechnen, die mit der tatsächlichen übereinstimmte.
Der Uranus jedoch verhielt
sich ziemlich seltsam und folgte nicht der berechneten Bahn. Die Gravitationstheorie
war daher in großer Gefahr! Der Engländer Adams
und später auch der Franzose LEVERRIER zogen unabhängig
und ohne voneinander zu wissen eine andere Möglichkeit in Betracht:
Vielleicht gab es noch einen bisher unentdeckten Planeten, der die
Bahn des Uranus beeinflusste? Sie berechneten, wo sich dieser Planet
befinden müsste. Tatsächlich fand man 1846 einen neuen Planeten,
den man Neptun nannte, und
das war wiederum ein Triumph für Newtons Gravitationstheorie!
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1848
Kap. 18.2, BB6 |
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William Thomson alias LORD KELVIN erfindet die nach ihm benannte Temperaturskala.
Fahrenheit in Celsius |
°C = (°F – 32) / 1,8 |
Kelvin in Celsius |
°C = K – 273 |
Celsius in Kelvin |
K = C° + 273 |
Celsius in Fahrenheit |
°F = °C × 1,8 + 32 |
Tab. 18.3: Die wichtigsten Umrechnungsformeln. |
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Abb. 18.5: Einige gerundete Vergleichswerte der einzelnen Temperaturskalen
. Zu den exakten Werten siehe Tab. 18.3. Die Werte gelten bei Normaldruck.
Die Temperaturdifferenzen 1 K und 1 °C sind gleich groß!
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1851
Kap. 12.2, BB6
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Eine der Annahmen des heliozentrischen Weltbildes war, dass die scheinbare
Drehung der Sterne durch die Eigendrehung der Erde zustande
kommt. Diese konnte man sehr lange Zeit nicht nachweisen, weil sich
die Erde zu langsam dreht. Erst im Jahr 1851 konnte LÉON FOUCAULT
mit Hilfe eines langen Pendels diese Drehung belegen und somit auch,
dass die Erde kein Inertialsystem
ist.
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Abb. 12.11: Schwingendes Pendel und Erde aus der Sicht von außen
(a) und einer Person am Pol (b). |
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1856
Kap. 33, BB7
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In diesem Jahr entdeckte der geniale Physiker JAMES CLERK MAXWELL
auf theoretischem Weg, dass sichtbares Licht eine Welle aus elektrischen
und magnetischen Feldern ist, also eine elektromagnetische
Welle (EM-Welle). Zu seiner Zeit waren nur sichtbares, infrarotes
und ultraviolettes Licht als EM-Wellen bekannt.
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Abb. 33.12: Bei EM-Wellen schwingen sowohl das elektrische als auch
das magnetische Feld quer zur Ausbreitungsrichtung. Sie sind daher
Transversalwellen. |
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1860
Kap. 21.1, BB6 |
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Der Druck in einem Behälter hängt von der ungeordneten
Bewegungsenergie der Teilchen ab. Du siehst, dass sich auch
hier das Teilchenkonzept bestens bewährt. Die einzelnen Moleküle
sind aber nicht gleich schnell. Das hat bereits JAMES
CLERK MAXWELL 1860 auf theoretischem Wege vorausgesagt.
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Abb. 21.5: Maxwell-Geschwindigkeitsverteilung der N2-Moleküle bei
verschiedenen Temperaturen. Weil die Verteilung nicht symmetrisch
ist, ist die durchschnittliche Geschwindigkeit immer etwas höher als
die wahrscheinlichste.
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1860
Kap. 28.2, BB7 |
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JOSEF
VON FRAUNHOFER entdeckte bereits 1815
im Spektrum der Sonne dunkle Linien, deren Ursprung man damals aber
noch nicht verstand. Erst um 1860
fand GUSTAV KIRCHHOFF
die Erklärung dafür: Die fehlenden Linien werden von Gasen
verursacht, die sich in der Sonnen-
und Erdatmosphäre befinden.
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Abb. 28.10: a) Kontinuierliches Spektrum, wie es von einem Festkörper
oder sehr dichtem Gas ausgesendet wird. b) Linienspektrum von Helium.
c) Ein Absorptionsspektrum ist ein kontinuierliches Spektrum, dem
einige Linien fehlen (in diesem Beispiel die von Helium).
Abb. 28.12: Manche Farben werden durch Gasatome in alle Richtungen
zerstreut und erscheinen dann im Spektrum auf der Erde als dunkler
Strich. |
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1865
Kap. 33.1, BB7
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JAMES CLERK MAXWELL entwickelt die vier Maxwell’schen
Gleichungen. Diese beschreiben die Erzeugung von elektrischen
und magnetischen Feldern durch Ladungen und Ströme und die Wechselwirkung
zwischen diesen Feldern. Maxwell fasste die zu seiner Zeit bekannten
Gesetzmäßigkeiten zusammen und komplettierte sie.
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Abb. 33.10: Verschmelzung von Elektrizität, Magnetismus und Optik.
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1865
Kap. 18.5, BB6
Kap. 20.2, BB6 |
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Der Physiker RUDOLF CLAUSIUS formuliert den 2.
Hauptsatz der Thermodynamik. Der erste Hauptsatz lässt
sich aus dem Energiesatz von ROBERT MAYER ableiten.
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Abb. 20.7: In allen drei Fallen erhoht sich von oben nach unten die
Entropie und somit die Wahrscheinlichkeit. a) Ein Gas expandiert;
b) Warme verteilt sich; c) zwei Gase vermischen sich. |
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1866
Kap. 32.1, BB7
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Das dynamoelektrische Prinzip
wurde erstmals 1851 von Søren Hjorth entdeckt. Dabei werden
in Hochleistungsgeneratoren Elektromagnete verwendet, die durch den
Strom betrieben werden, den der Generator selbst erzeugt. Diese Entdeckung
blieb aber weitgehend unbeachtet. WERNER VON SIEMENS wiederentdeckt das elektrodynamische Prinzip
1866.
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Abb. 32.7: Modell eines dynamo-elektrischen Großgenerators.
Im Gegensatz zu Abb. 32.3 rotiert hier der Magnet. Dieser wird mit
dem Strom versorgt, den der Generator selbst erzeugt. Dazu muss der
Wechselstrom allerdings vorher gleichgerichtet, also in Gleichstrom
umgewandelt werden. |
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1869
Kap. 3.3, BB6
Kap. 27.5, BB7 |
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Schon Anfang des 19. Jahrhunderts kannte man eine große Zahl
an Elementen, aber erst 1869 fassten
der Russe DIMITRIJ
MENDELEJEW und der Deutsche
LOTHAR MEYER unabhängig voneinander deren Eigenschaften zu
einem Periodensystem zusammen.
Dieses System hatte bereits große Ähnlichkeit mit dem,
das wir heute verwenden.
Abb. 3.11: Die Elemente des
Periodensystems. Alle Elemente ab dem Plutonium sind künstlich
hergestellt. Momentan (2007) ist man bereits bei Z = 118.
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1876
Kap. 22.4, BB6 |
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1862 begann NIKOLAUS
OTTO erste Experimente mit Viertaktmotoren, welche ab 1876 zum
Einsatz kamen.
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Tab. 22.3: Arbeitsweise und p-V-Diagramm des Ottomotors.
OT = oberer Totpunkt, UT = unterer Totpunkt. Weil die Kurve im p-V-Diagramm
geschlossen ist, spricht man von einem Kreisprozess. |
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1877
Kap. 22.3, BB6 |
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LOUIS PAUL
CAILLETET verflüssigt Sauerstoff bei -183 °C (90 K).
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1879
Kap. 35.3, BB7 |
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Das Stefan-Boltzmann-Gesetz
wurde im Jahr 1879 von JOSEF
STEFAN experimentell entdeckt und 1884
von LUDWIG
BOLTZMANN theoretisch durch thermodynamische Überlegungen
aus der klassischen elektromagnetischen Theorie der Strahlung hergeleitet.
Im Jahre 1900, also 21 Jahre
nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz, entdeckte MAX
PLANCK das nach ihm benannte Plancksche Strahlungsgesetz, aus
dem das Stefan-Boltzmann-Gesetz einfach durch Integration über
alle Richtungen und Wellenlängen folgt. |
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1882
Kap. 32.3, BB7
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Die grundlegenden Entdeckungen zum Elektromagnetismus, die die Basis
für die gesamte Elektrotechnik sind, wurden zwischen 1820 und
1835 gemacht, also in bloß 15 Jahren. Dann dauerte es aber noch
fast 50 Jahre, bis 1882 in New York das erste öffentliche
Elektrizitätswerk in Betrieb ging. Es erzeugte Gleichstrom,
und im Zuge dessen entbrannte ein erbitterter Streit zwischen den
Wechselstrom- und Gleichstromanhängern.
Das erste E-Werk der Welt
arbeitete mit Gleichstrom.
Der berühmte THOMAS
EDISON, der unter anderem die Glühbirne verbessert hatte,
setzte auf diese Technik. Dagegen stand die Wechselstromtechnik,
deren bekanntester Verfechter NIKOLA
TESLA war. Weil es hier nicht nur ums Prestige, sondern auch um
unglaublich viel Geld ging, entbrannte ein Streit, der vor allem von
Edison brutal geführt wurde. Um die Gefährlichkeit von Wechselstrom
zu zeigen, erfand er quasi nebenbei den elektrischen Stuhl. Letztlich
setzte sich der Wechselstrom durch, weil er transformierbar ist. Besonders
wichtig ist das zum Minimieren der Verluste in den Hochspannungsleitungen. |
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1884
Kap. 35.3, BB7 |
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Das Stefan-Boltzmann-Gesetz
wurde im Jahr 1879 von
JOSEF
STEFAN experimentell entdeckt und 1884 von LUDWIG
BOLTZMANN theoretisch durch thermodynamische Überlegungen
aus der klassischen elektromagnetischen Theorie der Strahlung hergeleitet.
Im Jahre 1900, also 21 Jahre nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz, entdeckte
MAX PLANCK das nach ihm benannte Plancksche Strahlungsgesetz, aus
dem das Stefan-Boltzmann-Gesetz einfach durch Integration über
alle Richtungen und Wellenlängen folgt. |
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1886
Kap. 33.2, BB7
Kap. 36.1, BB7 |
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MAXWELLS
theoretische Vorhersagen über die elektromagnetischen Wellen
konnten erst 1886 experimentell belegt werden, als es HEINRICH
HERTZ gelang, EM-Wellen auf künstlichem Weg herzustellen
und deren Eigenschaften zu testen. Er ist quasi der Vater
der Telekommunikation. Hertz verwendete aber nicht die heute
üblichen rückgekoppelten Schwingkreise, sondern regte die
EM-Wellen mit Hilfe eines Funkens
an.
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Abb. 36.2: Prinzip des Versuchs von Heinrich Hertz. Mit einer Art
Zündspule wird ein Funken erzeugt. Dieser löst in den Antennen
Ladungsschwingungen aus – EM-Wellen entstehen. Wenn die Empfangsstation
in Resonanz gerät, dann springt zwischen den Metallkugeln ebenfalls
ein Funke über. |
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1887
Kap. 39.2, BB8 |
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MICHELSON und MORLEY machten sich im Jahr 1887 daran, den Ätherwind
zu messen. Da wir heute wissen, dass es keinen Äther gibt, ist
auch klar, dass das Experiment scheitern musste, obwohl es öfters
und mit steigender Präzision wiederholt wurde. Der Ausgang des
Michelson-Morley-Experiments gilt
als berühmtestes Nullresultat
unter den physikalischen Versuchen. Es gab heftige Diskussionen
und verschiedene Ansichten darüber, wieso man nichts messen konnte.
1905 erklärte ein bis dahin unbekannter Beamter des Patentamts
in Bern in einem berühmten Aufsatz, dass man den Äther nicht
messen kann, weil er gar nicht existiert. Der Beamte war ALBERT EINSTEIN,
und besagter Aufsatz wird heute als Spezielle
Relativitätstheorie bezeichnet. Er löste eine physikalische
Revolution aus.
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Abb. 39.19: Das Michelson-Interferometer. Gäbe es einen Ätherwind,
dann müsste sich das Interferenzmuster bei Drehung des Geräts
irgendwie ändern, wie hier schematisch dargestellt.
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1887
Kap. 26.3, BB7 |
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Der 1839 von ALEXANDRE EDMONDE BECQUEREL (dieser Physiker darf nicht
mit HENRI BECQUEREL verwechselt werden, der 1897 die Radioaktivität
entdeckt) entdeckte Fotoeffekt wird in diesem Jahr von HEINRICH HERTZ
und seinem Assistenten WILHELM HALLWACHS genauer untersucht. 1905
wird der Effekt von ALBERT EINSTEIN theoretisch erklärt. Für
diese Leistung erhält Einstein 1921
den Nobelpreis für Physik. |
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1889
Kap. 2.5, BB5 |
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1889 schuf man zum Urmeterstab das Urkilogramm, das in einem Tresor
in Paris unter drei „Käseglocken“ aufbewahrt wird - bis zum heutigen
Tag. 1 kg ist also auch heute noch genau die Masse, die das Urkilogramm
besitzt.
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Abb. 2.18: Eine der Kopien des Pariser Urkilogramms. |
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1890
Kap. 38.4, BB7 |
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Die Bahnen von zwei umeinander rotierenden Massen sind tatsächlich
elliptisch, aber bereits bei drei Körpern können sie völlig
unregelmäßig und chaotisch werden. Das konnte bereits 1890
der große Mathematiker HENRY POINCARÉ zeigen. Simulationen zeigen,
dass in Doppelsternsystemen kaum
stabile Planetenbahnen möglich sind und somit auch kein Leben
entstehen kann.
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Abb. 38.16: Simulation von Planetenbahnen im Schwerefeld von wie etwa
einem Doppelsternsystem.
Eine kleine Änderung der Ausgangssituation erzeugt eine völlig
andere Bahn. |
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1891
Kap. 31.2, BB7 |
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Wenn Strom fließt, dann bewegt sich die Schaukel bei dieser
Anordnung nach außen. Die Kraft, die das bewirkt, nennt man
nach dem holländischen Physiker HENDRIK ANTOON LORENTZ die Lorentz-Kraft.
Sie steht immer normal zur Bewegungsrichtung der Ladungen und
normal zum Magnetfeld. Ihre Richtung kann man mit der Drei-Finger-Regel
bestimmen.
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Abb. 31.7: a) Auf eine stromdurchflossene Leiterschleife im Magnetfeld
wirkt eine Kraft. b) Drei-Finger-Regel: Der Daumen zeigt in technische
Stromrichtung. Der Zeigefinger zeigt in Richtung des Magnetfeldes,
also von N nach S. In diese Richtung wurde der Nordpol einer Kompassnadel
zeigen. Der Mittelfinger gibt nun die Richtung der Lorentz-Kraft an.
FL entspricht dem Kreuzprodukt von I und
B. |
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1893
Kap. 35.1, BB7 |
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Den Zusammenhang zwischen Temperatur und Strahlungsmaximum eines Schwarzen
Strahlers kann man z.B. mit dem Wien’schen
Verschiebungsgesetz beschreiben, das 1893/94 vom WILHELM WIEN
entdeckt wurde.
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Abb. 35.6: Strahlung von idealen schwarzen Strahlern und die reale
Strahlung der Sonne. Die Maxima (strichlierte Linie) verschieben sich
mit zunehmender Temperatur nach links und somit die sichtbare Farbe
von rot uber orange und gelb bis blau (siehe auch Abb. 28.14, Kap.
28.2). |
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1895
Kap. 35.4, BB7
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WILHELM CONRAD RÖNTGEN entdeckte die nach ihm benannten Strahlen
1895 zufällig, als er mit energiereichen
Elektronen einer Kathodenstrahlröhre arbeitete. Dabei
bemerkte er, dass einige Meter entfernt ein speziell beschichtetes
Papier fluoreszierte. Nach umfangreichen Experimenten kam er zum Schluss,
dass das Leuchten durch eine neue Art von Strahlen verursacht wurde,
die von der Röhre ausgingen. Er nannte sie X-Strahlen.
Diese waren in der Lage, die meisten Substanzen mühelos zu durchdringen.
Mit ihnen durch den eigenen Körper schauen zu können (Abb. 35.17),
machte Röntgenstrahlen zur populärsten physikalischen Entdeckung
ihrer Zeit. 1901 bekam Röntgen
den ersten Physiknobelpreis verliehen.
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Abb. 35.16: Links: Aufbau einer Röntgenröhre und wie man
damit fotografiert. Rechts: Eine der ersten Röntgenaufnahmen
der Welt |
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1895
Kap. 22.3, BB6 |
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Der Deutsche CARL VON LINDE entwickelte 1895 ein nach ihm benanntes
Verfahren, das bis heute zur Luftverflüssigung
verwendet wird. Dabei wird Luft zuerst stark komprimiert (200 bar)
und dann wieder „entspannt“, indem das Gas durch eine poröse
Membran muss.
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Abb. 22.6: Linde-Verfahren zur Luftverflüssigung |
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1896
Kap. 27.4, BB7
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Bereits 1896 beobachtete der Holländer PIETER ZEEMAN, dass sich
die Linien eines Spektrums noch weiter aufspalten lassen, wenn sich
die Atome in einem Magnetfeld befinden. Deshalb wusste man auch schon
vor 1900, dass die Sonne ein Magnetfeld haben muss: weil Spektrallinien
aufgespalten sind!
Manche dieser Aufspaltungen konnte man lange Zeit nicht erklären.
Erst WOLFGANG PAULI zeigt 1925 auf theoretischem Weg, dass man alle
Fälle von Aufspaltungen erklären kann, wenn man annimmt,
dass Elektronen eine Eigendrehung, also einen Spin besitzen. Dadurch
werden sie salopp gesagt zu kleinen Stabmagneten, die vom äußeren
Magnetfeld beeinflusst werden.
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Abb. 27.21: Schematische Darstellung der Aufspaltung einer
einzelnen Linie durch das Anlegen eines äußeren
Magnetfeldes. |
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1897
Kap. 3.1, BB5
Kap. 27.1, BB7
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1897 konnte der britische Physiker JOSEPH J. THOMSON die Existenz
von Elektronen nachweisen.
Er vermutete, dass das Atom aus einer gleichmäßig verteilten
positiven Ladung und den negativ geladenen Elektronen besteht, die
sich darin wie Rosinen in einem Kuchen befinden. Deshalb nannte man
das Modell auch Rosinenkuchenmodell.
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Abb. 27.2: Wichtige Stationen in der Entwicklung des Atommodells (siehe
auch Tab. 27.1). Du siehst, der Weg von den harten Kugeln bis zum
modernen Modell dauerte nur etwa 30 Jahre! |
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1897
Kap. 22.4, BB6 |
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Ab 1893 entwickelte RUDOLF DIESEL in der Maschinenfabrik MAN AG Augsburg
den Dieselmotor. 1897 war das erste funktionstüchtige Modell
dieses Motors fertig. |
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1897
Kap. 46, BB8 |
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Der Franzose HENRI BECQUEREL entdeckte 1897
zufällig, dass man mit dem Erz Uranpechblende lichtdicht verpackte
Fotoplatten schwärzen kann.
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Abb. 46.1: Henry Becquerel |
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1898
Kap. 46, BB8 |
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Dem Ehepaar MARIE und PIERRE CURIE
gelang es ab 1898, aus Uranpechblende Beimischungen zu isolieren,
die Millionen Mal stärker strahlen als Uran, nämlich Polonium
und Radium.
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Abb. 46.1: Das Ehepaar Curie. |
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1898
Kap. 22.3, BB6 |
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JAMES DEWAR verflüssigt Wasserstoff bei -253 °C (20 K).
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1900
Kap. 26.3, BB7
Kap. 35.1, BB7 |
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MAX PLANCK kann die Schwarzkörperstrahlung theoretisch herleiten.
Dazu muss er die Konstante h einführen, die später
nach ihm Planck’sches Wirkungsquantum
genannt wird. Schon im 19. Jahrhundert konnte man die Strahlung
von Hohlräumen (also von schwarzen Strahlern) im Labor messen.
Die gemessenen Werte waren aber mit klassischer Physik nicht zu erklären.
Max Planck fand 1900 ein Strahlungsgesetz,
das mit den gemessenen Werten übereinstimmte. Er musste dazu
aber, wie er selber sagte, in einem „Akt der Verzweiflung“ annehmen,
dass die Energie nur in Form von „Portionen“ aufgenommen bzw. abgegeben
wird.
Diese Portionen nennen wir heute Quanten bzw. beim Licht Photonen.
Um diese Energieportionen zu beschreiben führte Planck bei der
Entwicklung seines Strahlungsgesetzes die Gleichung E = h·f
ein, wobei h das nach ihm benannte Wirkungsquantum ist. Planck
hatte in seiner „Verzweiflung“ die Quantenmechanik ins Rollen gebracht
und dafür später den Nobelpreis bekommen. Einstein konnte
1905 mit Hilfe der Gleichung E = h·f den Fotoeffekt
erklären.
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Abb. 35.5: Intensitätsmessung eines schwarzen Strahlers (rechts
oben). Das klassische Modell versagt bei kurzen Wellenlangen völlig.
Die Strahlungsverteilung ist nur mit Hilfe der Quantenmechanik zu
erklären. |
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1901
Kap. 36.1, bb7 |
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Der Italiener GUGLIELMO MARCONI setzte die Hertz’schen Versuche fort.
Er baute in den Senderstromkreis einen Taster ein und konnte so Morsesignale
übertragen, ohne auf Telegrafenleitungen angewiesen zu sein.
1901 überbrückte
er mit einer Funkverbindung eine
Strecke von 3400 km von Europa über
den Atlantik nach Kanada.
1909 erhielt er für seine Erfindung den Nobelpreis.
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Abb. 36.3: Marconi mit seiner Erfindung. Links unten kann man gut
die beiden Kugelkondensatoren der Sendeantenne erkennen (siehe auch
Abb. 36.2). |
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1902
Kap. 46.1, BB8 |
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ERNEST RUTHERFORD konnte 1902 mit Hilfe eines Magnetfeldes drei Arten
von Strahlung unterscheiden. Er nannte sie nach den ersten Buchstaben
des griechischen Alphabets α-,
β- und γ-Strahlung. |
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1903
Kap. 52.1, BB8 |
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Abb. 52.4: Im Dezember 1903 fliegt Orville Wright mit der „Kitty Hawk“
als erster Mensch mit einem Gerät, das schwerer ist als Luft
und legt dabei eine Strecke von 37 m zurück. Den Vortrieb liefern
zwei Propeller. |
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1905
Kap. 39.1, BB8
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MICHELSON und MORLEY machten sich im Jahr 1887
daran, den Ätherwind zu messen. Da wir heute wissen, dass
es keinen Äther gibt, ist auch klar, dass das Experiment scheitern
musste, obwohl es öfters und mit steigender Präzision wiederholt
wurde. Der Ausgang des Michelson-Morley-Experiments gilt als berühmtestes
Nullresultat unter den physikalischen Versuchen. Es gab heftige Diskussionen
und verschiedene Ansichten darüber, wieso man nichts messen konnte.
1905 erklärte ein bis
dahin unbekannter Beamter des Patentamts in Bern in einem berühmten
Aufsatz, dass man den Äther nicht messen kann, weil er gar nicht
existiert. Der Beamte war ALBERT EINSTEIN, und besagter Aufsatz wird
heute als Spezielle Relativitätstheorie
bezeichnet. Er löste eine physikalische Revolution aus.
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Abb. 39.19: Das Michelson-Interferometer. Gäbe es einen Ätherwind,
dann müsste sich das Interferenzmuster bei Drehung des Geräts
irgendwie ändern, wie hier schematisch dargestellt.
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1905
Kap. 18.1, BB6
Kap. 26.3, BB7
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In diesem Jahr veröffentlichte ALBERT EINSTEIN neben seiner Speziellen
Relativitätstheorie außerdem noch eine Arbeit, in der er
ein gewichtiges Argument für die Teilchentheorie
des Lichts lieferte. Er war damit in der Lage, den seltsamen
Fotoeffekt erklären
zu können. Dafür bekam er 1921 den Nobelpreis für Physik.
Außerdem löste er in diesem Jahr auch das Phänomen
der Brownschen Molekularbewegung, die vom schottischen Botaniker ROBERT
BROWN im Jahr 1827 wiederentdeckte
wurde.
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Abb. 26.15: Wenn man eine Zinkplatte negativ auflädt (Abb. 26.15
a) und sie dann mit UV-Licht bestrahlt, verliert sie wieder ihre Ladung
(b). Wenn man aber vor die UV-Lampe eine Glasplatte gibt, dann bleibt
die Zinkplatte negativ geladen (c). Was besonders verblüffend
ist. Wenn man die Platte mit einer normalen, sehr starken Lampe bestrahlt
(d), kann man sie ebenfalls nicht zum Entladen bringen. Das kann man
mit dem Wellenmodell nicht erklären. Nach diesem würde es
nämlich nur auf die Intensität der Lampe ankommen, also
auf die Watt die sie abstrahlt. Die Art des Lichts, also UV oder sichtbar,
dürfte keine Rolle spielen. Der Fotoeffekt belegt aber, dass
gerade die Lichtart eine Rolle spielt, nicht aber die Intensität
der Welle.
Abb. 18.1: Bahn eines kleinen Teilchens in einem Wassertropfen
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1906
Kap. 15.2, BB6 |
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Nach einem Erdbeben gibt es auf der gegenüberliegenden
Seite der Erde einen sehr großen Bereich, in dem keine
Transversalwellen auftreten, die so genannte Schattenzone. Man wusste
aber früher nicht, warum das so ist. Dann kam aber RICHARD D.
OLDHAM 1906 auf die richtige
Idee, dass der Erdkern flüssig
sein muss, weil sich in Flüssigkeiten keine Transversalwellen
ausbreiten können.
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Abb. 15.14: Vereinfachte Darstellung, wie Bebenwellen durch die Erde
laufen. Weil durch den flüssigen Bereich keine S-Wellen laufen
können, liegt dahinter eine riesige Schattenzone für S-Wellen.
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1907
Kap. 8.1, BB5
Kap. 44.1, BB8 |
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Schon seit GALILEI und NEWTON war die Gleichheit von träger und
schwerer Masse durch die Fallgesetze bekannt, aber man dachte wohl
irgendwie an einen Zufall. Erst EINSTEIN bemerkte: Träge und
schwere Masse sind deshalb gleich groß, weil sie genau dasselbe
und somit ununterscheidbar sind. Man kann durch kein einziges Experiment
feststellen, ob eine Kugel durch die Anziehungskraft der Erde (schwere
Masse) oder durch die Beschleunigung der Rakete (träge Masse)
zu Boden fällt. Diese Tatsache nennt man das Äquivalenzprinzip.
Es ist eine wichtige Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie.
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Abb. 44.3: Es ist nicht zu unterscheiden, ob ein Raumschiff fernab
aller Himmelskörper beschleunigt (a) oder auf der Erde steht
(b). Bei a wirkt die träge Masse, bei b die schwere.
Abb. 44.4:_ Es ist nicht zu unterscheiden, ob ein Raumschiff fernab
aller Himmelskörper im All schwebt (a) oder sich im freien Fall
befindet (b). Bei a wirken weder träge noch schwere Masse, bei
b heben sie einander genau auf. |
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1907
Kap. 23.1.2, BB6 |
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Jede in der Natur vorkommende Ladung ist ein ganzzahliges Vielfaches
von e. Diesen Wert kann man nicht berechnen, sondern nur im Experiment
bestimmen. Der erste, dem das gelang, war der Amerikaner ROBERT MILLIKAN
1907, der dafür 1923
den Nobelpreis für Physik bekam.
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Abb. 23.9: Versuchsprotokoll: Die Ladung der Öltröpfchen
ist immer ein Vielfaches der Elementarladung. |
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1908
Kap. 22.3, BB6 |
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HEIKE KAMERLINGH-ONNES verflüssigt Helium bei -269 °C (4,2 K). |
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1911
Kap. 22.3, BB6 |
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HEIKE KAMERLINGH-ONNES entdeckt, dass Quecksilber unter 4,2 K supraleitend
wird. |
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1911
Kap. 3.1, BB5
Kap. 27.1, BB7 |
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ERNEST RUTHERFORD konnte 1911 zeigen,
dass die Masse im Atom keineswegs gleichmäßig verteilt,
sondern auf einen überaus winzigen Kern konzentriert ist. Rund
um den Kern kreisten nach diesem Modell die Elektronen, ähnlich
wie Planeten um die Sonne.
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Abb. 27.5: Links: Je naher das positive α-Teilchen dem ebenfalls
positiven Kern kommt, desto starker wird es abgelenkt – im Extremfall
sogar zurück. Rechts: Veranschaulichung der Teilchenstreuung
mit Hilfe eines „Hügelmodells“. Die Höhe steht dabei für
die Starke der Abstoßung. |
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1911
Kap. 44.3, BB8
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Die Rotverschiebung durch die Gravitation wurde von EINSTEIN bereits
1911 vorausgesagt, also noch
vor der Fertigstellung seiner ART. Der Effekt ist aber auf der Erde
extrem winzig. Erst 1959 gelang
den amerikanischen Physikern ROBERT POUND und GLEN REBKA ein experimenteller
Nachweis.
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Abb. 44.16: Robert Pound am unteren Ende des Turms. Die Präzision
des Experiments war beachtlicht: Bei einer Steighöhe von 20 m
liegt der Faktor g·H/c2 bei winzigen 2·10–15.
Die Messergebnisse stimmten mit der Theorie innerhalb einer Messgenauigkeit
von 1 % überein. |
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1913
Kap. 3.1, BB5
Kap. 27.1, BB7 |
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NIELS BOHR verbesserte 1913 das
Atommodell von RUTHERFORD, indem er annahm, dass die Elektronen nur
auf bestimmten Bahnen um den Kern laufen können. Man nennt sein
Modell deshalb auch das Schalenmodell.
Es galt wissenschaftlich als fraglich, aber man konnte damit gewisse
Beobachtungen sehr anschaulich erklären.
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Abb. 27.8: Im Atommodell von Bohr „durfen“ die Elektronen „per Verordnung“
nur auf ganz bestimmten Bahnen um den Kern laufen, quasi „Rasen betreten
verboten“. |
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1916
Kap. 1.1, BB5
Kap. 13.5, BB6
Kap. 44, BB8 |
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EINSTEIN brauchte nach der Veröffentlichung seiner Speziellen
Relativitätstheorie zehn Jahre, um daraus sein Meisterwerk zu
entwickeln, die Allgemeine Relativitätstheorie
(ART), die er 1916 veröffentlichte. Einige Jahre vorher
soll er einem Freund geschrieben haben, dass er noch nie in seinem
Leben so hart gearbeitet habe, und dass die Spezielle im Vergleich
zur Allgemeinen Relativitätstheorie ein Kinderspiel gewesen sei. |
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1916
Kap. 44.8, BB8 |
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Der Astronom KARL SCHWARZSCHILD hat bereits 1916 herausgefunden, dass
es eine Grenze um Schwarze Löcher gibt. Alles, was sich einmal
innerhalb dieser Grenze befindet, kann nie wieder heraus, nicht einmal
das Licht. Man nennt diese Grenze Schwarzschildradius.
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Abb. 44.38: So klein ist der Schwarzschildradius der Erde! Darin hatten
6·1024 kg Masse Platz!!! |
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1918
Kap. 1.1, BB5
Kap. 44.7, BB8 |
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Die ART sagt vereinfacht gesagt voraus, dass der Raum um einen Planeten
wie die Erde sich wie klebriger
Sirup verhält und mit der Drehung
mitgezogen wird. Dieser Effekt ist eine Ableitung (also eine
Deduktion) aus der ART. Er wurde von den Österreichischen Physikern
HANS THIRRING und JOSEF LENSE bereits 1918
vorhergesagt. Manchmal muss man sehr viel Geduld haben, bis
eine Vorhersage tatsächlich auch im Experiment belegt werden
kann. Denn in diesem Fall gelang das erst 86 Jahre später, nämlich
2004.
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Abb. 44.37: Durch den Thirring-Lense-Effekt zieht die rotierende Erde
den Raum mit sich herum und Satellitenbahnen sind nicht geschlossen.
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1919
Kap. 45.2, BB8 |
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RUTHERFORD entdeckt das Proton. |
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1920
Kap. 44.7, BB8 |
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EINSTEIN sagt die Existenz von Gravitationswellen voraus. Diese werden
1974 von JOSEPH TAYLOR und
RUSSEL HULSE belegt.
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Abb. 15.8: Computersimulation der Gravitationswellen, wenn zwei sehr
massive Objekte einander umkreisen.
Abb. 44.36: 1974 entdeckten Joseph Taylor und Russel Hulse zwei Neutronensterne,
die einander umlaufen. Dabei strahlen sie Gravitationswellen ab und
verlieren an kinetischer Energie. Sie „spiralen“ aufeinander zu, wodurch
sich ihre Rotationsgeschwindigkeit erhöht, ähnlich wie eine
Eisläuferin, die eine Pirouette macht. Die Abnahme der Rotationsdauer
deckt sich genau mit der Vorhersage durch die ART. Die Verleihung
des Nobelpreises 1993 für diese Entdeckung ist auch eine späte
Würdigung für Einstein, der die Gravitationswellen bereits
1920 vorausgesagt hatte.
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1920
Kap. 36.1, BB7 |
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Ab 1920 gab es in den USA
die ersten Rundfunkstationen mit regelmäßigem Programm. |
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1924
Kap. 36.1, BB8 |
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Ab 1924 gab es in Österreich
die ersten Rundfunkstationen mit regelmäßigem Programm. |
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1924
Kap. 26.4, BB7
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Im Jahr 1924 stellte der
französische Physiker LOUIS DE BROGLIE (sprich „de Broi“) eine
gewagte Hypothese auf. Warum sollte die Doppelnatur Welle-Teilchen
nur für Photonen und nicht auch für andere Quanten gelten?
Wieso sollten zum Beispiel Elektronen neben ihren Teilcheneigenschaften
nicht auch Welleneigenschaften aufweisen, quasi auch eine Materiewelle
sein? De Broglie stellte einen Zusammenhang zwischen Teilchen-Impuls
und Wellenlänge her. Obwohl er später selbst an seinen Überlegungen
zweifelte, weiß man heute, dass er richtig lag. So kann man
etwa mit Röntgenlicht und mit Elektronen vergleichbarer Wellenlänge
dieselben Beugungsmuster erzeugen.
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Abb. 26.20: Beugungsmuster des Rontgenlichts (links)
und eines Elektronenstrahls nach dem Durchqueren
von Aluminiumpulver. Weil die Wellenlangen vergleichbar sind (siehe
Tab. 26.2), sind auch die Beugungsmuster praktisch gleich.
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1925
Kap. 27.4, BB7 |
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Es gibt eine Eigenschaft der Quanten, die WOLFGANG PAULI 1925
bei Elektronen entdeckte und die man sich nicht bildlich vorstellen
kann: den Spin! Leider lässt sich der Begriff schwer in einem
Satz erklären. Etwas allgemein, aber nicht sehr befriedigend
kann man so sagen: Der Spin ist
eine grundlegende Eigenschaft jedes Quants, ähnlich wie seine
Masse oder seine Ladung. Alle drei Eigenschaften können
wir messen und belegen. Aber es kann niemand sagen, was Ladung, Masse
oder Spin „wirklich“ sind. Pauli formulierte auch sein berühmtes
Prinzip, für das er 1945 den
Nobelpreis erhielt. Das Ausschließungsprinzip,
auch Pauli-Verbot genannt, lautet: Zwei Elektronen im selben Orbital
dürfen nicht den gleichen Spin besitzen.
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Abb. 27.22: Bei makroskopischen Objekten kann man die Richtung des
Spinvektors mit der rechten Hand bestimmen. Wenn die Finger in Drehrichtung
zeigen, dann zeigt der Daumen in Richtung des Drehimpulsvektors. Auch
Quanten kann man einen Spin zuordnen. Aber Achtung: Quanten sind keine
rotierenden Kugeln. Quanten „sehen nicht aus“.
Abb. 27.20: WOLFGANG PAULI im Jahr 1926 |
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etwa
1926 Kap. 3.1, BB5
Kap. 27.2+3, BB8 |
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Die Quantenmechanik lieferte in den 1920ern
das Atommodell, das heute immer noch gültig ist. WERNER
HEISENBERG und der Österreicher ERWIN SCHRÖDINGER haben
maßgeblich zur Entwicklung dieses Modells beigetragen. Dabei
wird den Elektronen keine bestimmte Bahn zugeordnet, sondern eine
so genannte Aufenthaltswahrscheinlichkeit, die man auch
Orbital nennt. In diesem Modell hat das Atom keine festen Grenzen
mehr.
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Abb. 27.2: Wichtige Stationen in der Entwicklung des Atommodells (siehe
auch Tab. 27.1). Du siehst, der Weg von den harten Kugeln bis zum
modernen Modell dauerte nur etwa 30 Jahre! |
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1926
Kap. 27.3, BB7 |
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Jedes Quant weist Welleneigenschaften auf, die man mit einer Wellenfunktion
(Ψ) beschreiben kann. Der österreichische Physiknobelpreisträger
ERWIN SCHRÖDINGER stellte 1926
eine Gleichung auf, mit der man eben diese Wellenfunktion eines
Quants berechnen kann. Aus dieser kann man wiederum berechnen wie
groß die Wahrscheinlichkeit ist, ein Quant bei einer Messung
am jeweiligen Ort anzutreffen.
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Abb. 27.17: Elektron im „Quantenkäfig“. Links die Wellenfunktion
Ψ, die man mit der Schrödingergleichung berechnen
kann. Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeitswelle.
Rechts die dazugehörige Wahrscheinlichkeitsdichte |Ψ
|2. Je höher diese an einer bestimmten Stelle ist,
desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, das Elektron bei
der Messung dort anzutreffen. Verblüffend: Bei Oberwellen gibt
es innerhalb der Box Orte mit der Wahrscheinlichkeitsdichte null.
Genau an dieser Stelle wird man das Elektron niemals antreffen.
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1927
Kap. 26.5, BB7
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Es ist unmöglich, den exakten Zustand eines Quants zu einem bestimmten
Zeitpunkt festzustellen. Konkret gesagt: Es
ist unmöglich, sowohl den exakten Ort als auch den exakten Impuls
eines Teilchens gleichzeitig zu bestimmen. Es bleibt beim Messen
immer eine gewisse Unbestimmbarkeit, oder, wie man auch sagt, Unschärfe
über. Das hat der deutsche Physiker WERNER HEISENBERG 1927
entdeckt, und man nennt diesen Effekt daher Heisenberg’sche
Unschärferelation.
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Abb. 26.32: Es gibt eine Mindestunschärfe, die man nicht verkleinern
kann, und diese verhält sich wie die Fläche eines Rechtecks.
Eine Verkleinerung einer Seite führt automatisch zu einer Vergrößerung
der anderen, aber die Fläche bleibt gleich groß.
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1927
Kap. 29.1, BB7 |
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Ende der 1920er entstand unter Federführung von NILS BOHR eine
Interpretation, die heute als Kopenhagener
Deutung bekannt und verbreitet ist. Vereinfacht besagt sie:
Solange man an einem Quant keine Messung vornimmt, befindet es sich
in allen möglichen Zuständen.
Diese werden durch seine Wellenfunktion beschrieben. In dem Moment,
in dem man aber eine Messung durchführt, kollabiert die Wellenfunktion
und man findet das Teilchen in einem bestimmten Zustand. |
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1927
Kap. 26.4, BB7 |
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In diesem Jahr konnten die Physiker CLINTON DAVISSON und LESTER GERMER
die Welleneigenschaften der Elektronen
belegen und auch die Richtigkeit der Gleichung für die
Materiewellen, die LOUIS DE BROGLIE 1924 aufgestellt hatte, belegen.
Abb. 26.20 zeigt das Ergebnis eines modernen und etwas
veränderten Experiments. Unter bestimmten Bedingungen ist die
Wellenlänge von Röntgenlicht und schnellen Elektronen gleich
groß. Deshalb müssen die Beugungsmuster auch gleich aussehen.
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Abb. 26.20: Beugungsmuster des Rontgenlichts (links) und eines Elektronenstrahls
nach dem Durchqueren von Aluminiumpulver. Weil die Wellenlangen vergleichbar
sind (siehe Tab. 26.2), sind auch die Beugungsmuster praktisch gleich.
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1927
Kap. 2.4, BB5 |
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1927 wurde die Quarzuhr erfunden.
Bei ihr ist ein elektromagnetischer Schwingkreis der Taktgeber, der
eine Frequenz von knapp 33.000 Schwingungen pro Sekunden hat! Ein
Quarz hilft dabei, dass diese Frequenz ganz genau eingehalten wird.
Quarzuhren gehen in einem Monat nur etwa 1 Sekunde falsch. |
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1929
Kap. 50.1, BB8 |
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Der Astronom EDWIN HUBBLE machte 1929
eine Entdeckung, mit der er die Vorstellung vom Universum radikal
veränderte. Hubble entdeckte mit Hilfe der Rotverschiebung
der Galaxien, dass das Universum nicht statisch ist, sondern
expandiert. Denkt man sich
die Bewegung rückwärts, bedeutet das, dass der Kosmos salopp
gesagt irgendwann als explodierender Punkt begonnen haben muss. Man
spricht heute vom Big Bang,
vom Urknall.
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Abb. 50.5: Aus der Beziehung zwischen Geschwindigkeit und Abstand
der Galaxien kann man das Hubble-Gesetz und die Hubble-Konstante ableiten.
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1930
Kap. 12.4, BB6 |
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In diesem Jahr wurde der Planet Pluto
entdeckt. Im Sommer 2006
wurde ihm der Planetenstatus wieder aberkannt.
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Pluto in Rotation |
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1930
Kap. 48.2.1, BB8 |
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Bei den radioaktiven β-Teilchen
ist die gemessene Geschwindigkeit fast immer geringer als die
erwartete. Aber wo gehen Impuls und somit auch Energie „verloren“?
Das erschien lange Zeit so rätselhaft, dass der große NIELS
BOHR sogar am Energiesatz zu zweifeln begann. WOLFGANG PAULI hatte
aber 1930 eine Idee. Er sagte voraus, dass beim β-Zerfall ein
unbekanntes Teilchen entstehen muss, das den fehlenden Impuls besitzt.
Und so ist es auch! Dieses Teilchen nennt man heute Neutrino.
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Abb. 48.7: Geschwindigkeit von α- und β-Teilchen. Die β-Teilchen
verletzen scheinbar den Energiesatz. |
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1932
Kap. 45.2, BB8 |
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JAMES CHADWICK kann erstmals das Neutron
nachweisen, das schon lange vorher vom Ehepaar Curie vermutet
wurde. |
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1934
Kap. 1.1, BB5 |
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Eine Hypothese ist nur dann sinnvoll,
wenn sie sich widerlegen lässt. Man spricht von Falsifizieren,
also für falsch befinden. SIR KARL POPPER legte diese Ansichten
zur Wissenschaftstheorie in seinem Werk „Logik der Forschung“ 1934
vor.
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Abb. 1.6: SIR KARL POPPER (1902–1994) |
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1935
Kap. 29.1, BB8 |
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ERWIN SCHRÖDINGER hat 1935 ein Gedankenexperiment vorgeschlagen,
mit dem er darauf hinweisen wollte, dass der Übergang von der
Quantenmechanik zur klassischen Physik Probleme aufwirft. Dieses Gedankenexperiment
ist als Schrödingers Katze
bekannt geworden.
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Abb. 29.1: Schrödingers arme Katze |
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1935
Kap. 29.3, BB7 |
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ALBERT EINSTEIN ersann gemeinsam mit zwei seiner Studenten 1935
ein Gedankenexperiment, das unter dem Namen Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon
(kurz EPR-Paradoxon) bekannt geworden ist. Es ist neben Schrödingers
Katze das bekannteste Gedankenexperiment der Quantenmechanik.
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1936
Kap. 15.2, BB6 |
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Die Auswertungen von Erdbebenwellen brachte bereits 1906
RICHARD D. OLDHAM 1906 auf die richtige Idee, dass der Erdkern
flüssig sein muss. Dass der innere Teil des Kerns wieder
fest ist, konnte man 1936 ebenfalls durch die Auswertung von Erdbebenwellen
herausbekommen. |
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1937
Kap. 48.2.1, BB8 |
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Das Myon wird entdeckt. |
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1938
Kap. 47.1, BB8 |
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Das schwerste natürliche Element ist Uran. Im Jahr 1938
wollten die Physiker OTTO HAHN und FRITZ STRASSMANN auf künstlichem
Weg schwerere Kerne erzeugen, so genannte Transurane.
Dazu bestrahlten sie Uran mit Neutronen. Zu ihrer Überraschung
entstanden dabei neue Elemente mit mittelschweren Kernen. Man konnte
diese Entdeckung zunächst allerdings nicht erklären. |
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1939
Kap. 47.1, BB8 |
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Hahns Mitarbeiter LISE MEITNER und OTTO FRISCH lieferten 1939
die richtige Erklärung (siehe oben): Durch den Neutronenbeschuss
waren die Urankerne in zwei Teile zerfallen. Die Kernspaltung war
entdeckt!
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Abb. 47.3: Es gibt viele Möglichkeiten, welche Tochterkerne beim
Zerfall des Urankerns entstehen, unter anderem die „Tschernobyl-Isotope“
Casium-137 und Iod-131. |
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1939
Kap. 42.3, BB8 |
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ALBERT EINSTEIN wurde im
August 1939 davon informiert, dass die Kernspaltung
in Deutschland entdeckt worden war. Auch dabei werden enorme
Energien freigesetzt. Einstein erkannte die Gefahr eines Atombombenbaus
durch die Deutschen und schrieb seinen bekannten Brief an Präsident
ROOSEVELT. In diesem betonte
er die Notwendigkeit, Experimente zur Herstellung einer amerikanischen
Atombombe anzustellen:
„Sir:
Some recent work by E. Fermi and L. Szilard, which has been communicated
to me in manuscript, leads me to expect that the element uranium may
be turned into a new and important source of energy in the immediate
future. Certain aspects of the situation which has arisen seem to
call for watchfulness and, if necessary, quick action on the part
of the Administration. I believe therefore that it is my duty to bring
to your attention the following facts and recommendations: In the
course of the last four months it has been made probable - through
the work of Joliot in France as well as Fermi and Szilard in America
- that it may become possible to set up a nuclear chain reaction in
a large mass of uranium, by which vast amounts of power and large
quantities of new radium-like elements would be generated. Now it
appears almost certain that this could be achieved in the immediate
future.
This new phenomenon would also lead to the construction of bombs,
and it is conceivable - though much less certain - that extremely
powerful bombs of a new type may thus be constructed. A single bomb
of this type, carried by boat and exploded in a port, might very well
destroy the whole port together with some of the surrounding territory.
However, such bombs might very well prove to be too heavy for transportation
by air.
The United States has only very poor ores of uranium in moderate quantities.
There is some good ore in Canada and the former Czechoslovakia. While
the most important source of uranium is Belgian Congo. In view of
the situation you may think it desirable to have more permanent contact
maintained between the Administration and the group of physicists
working on chain reactions in America. One possible way of achieving
this might be for you to entrust with this task a person who has your
confidence and who could perhaps serve in an inofficial capacity.
His task might comprise the following:
a) to approach Government Departments, keep them informed of the
further development, and put forward recommendations for Government
action, giving particular attention to the problem of securing a
supply of uranium ore for the United States;
b) to speed up the experimental work, which is at present being
carried on within the limits of the budgets of University laboratories,
by providing funds, if such funds be required, through his contacts
with private persons who are willing to make contributions for this
cause, and perhaps also by obtaining the co-operation of industrial
laboratories which have the necessary equipment.
I understand that Germany has actually stopped the sale of uranium
from the Czechoslovakian mines which she has taken over. That she
should have taken such early action might perhaps be understood
on the ground that the son of the German Under-Secretary of State,
von Weizsäcker, is attached to the Kaiser-Wilhelm-Institut
in Berlin where some of the American work on uranium is now being
repeated.
Yours very truly,
Albert Einstein” |
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1945
Kap. 42.3, BB8
Kap. 47.3, BB8 |
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Als Vater der Atombombe gilt der Physiker JULIUS ROBERT OPPENHEIMER.
Am 6. und 9. August 1945 wurde über Hiroshima und Nagasaki je
eine Bombe abgeworfen und dabei 260.000 Menschen getötet.
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Abb. 42.13: Einstein und Oppenheimer.
Abb. 47.1: Im August 1945 explodierten in Hiroshima und Nagasaki
(Bild) Atombomben, bei denen in Summe Hunderttausende Menschen starben.
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1945
Kap. 35.2, BB7 |
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Als Erfinder des Mikrowellenherds gilt der Amerikaner PERCY
SPENCER. Dieser arbeitete 1945 in einem Labor, in dem mit Radar-Wellen
experimentiert wurde. Angeblich schmolz dadurch ein Schokoriegel in
seiner Jackentasche, was ihn auf die Idee des Mikrowellenherds brachte. |
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1948
Kap. 52.2, BB8 |
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Der Klettverschluss wurde vom Schweizer Ingenieur GEORGE DE MESTRAL
bereits 1948 erfunden. Mestral
war passionierter Jäger und musste nach seinen Ausflügen
öfters seinen Hund von Kletten säubern. Das brachte ihn
auf die Idee, diese genauer zu untersuchen. Er fand heraus, dass sie
winzige elastische Häkchen tragen und deshalb so gut haften.
Mestral kam auf die Idee, daraus den Klettverschluss zu entwickeln,
der auf einfache Weise zwei Materialien reversibel
miteinander verbindet. |
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Abb. 50.7; Links das Vorbild der Natur (Klette), rechts die technische
Umsetzung (Klettverschluss). |
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1948
Kap. 2.4, BB5 |
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Die erste Atomuhr wurde 1948
gebaut (siehe auch Quarzuhr). Heute sind die besten dieser Uhren so
genau, dass sie in 10 Millionen
Jahren nur um 1 Sekunde falsch gehen! |
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etwa
1950 Kap. 48.2.2, BB8 |
|
Bereits um 1950 versuchte man in Teilchenbeschleunigern Protonen und
Neutronen in eventuell noch kleinere Teilchen zu „zerschlagen“. Das
Ergebnis war aber sehr verwirrend. Man fand nämlich über
300 neue, teilweise sehr schwere Teilchen, die keine Leptonen waren
und die man scherzhaft als Teilchenzoo
bezeichnete.
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Abb. 48.1: Der „Teilchenzoo“ umfasst einige hunderte Teilchen. Einige
Beispiele: Sigma (Σ), Delta (Δ), Omega (Ω), Kaon
(K), Phi (Φ), Neutron (n), Elektron (e–), J/Psi (J/Ψ),
Proton (p). Von den dargestellten Teilchen ist nur das Elektron elementar,
die anderen lassen sich weiter zerlegen. |
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1956
Kap. 48.2.1, BB8 |
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Das Elektron-Neutrino wird
entdeckt. |
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1959
Kap. 41.3, BB8 |
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Eines der berühmtesten Experimente zum Zwillingsparadoxon wurde
1959 am CERN
durchgeführt. Zur Messung der Zeitdilatation wurden Myonen
verwendet. Diese Elementarteilchen sind salopp gesagt schwere
Elektronen, die allerdings instabil sind und mit einer Halbwertszeit
von etwa 1,5 μs zerfallen.
Auf Grund der Zeitdilatation altern die bewegten Myonen langsamer,
und deshalb verlängert sich
auch ihre Halbwertszeit.
Im oben erwähnten Experiment ließ man Myonen mit 0,99942 c
in einem Speicherring kreisen, wodurch sich die Halbwertszeit um den
Faktor 29,4 verlängern sollte. Und genau das konnte man im Experiment
mit einer Genauigkeit von 0,1 % feststellen.
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Abb. 41.12: Die ruhenden Myonen altern fast 30-mal so schnell wie
die Myonen im Speicherring. (Anm.: Die Balken zeigen die Fehlerabweichung
der Messwerte an.) |
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1959
Kap. 51.4, BB8 |
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Der Gründungsmythos der Nanotechnologie
geht auf einen Vortrag von RICHARD FEYNMAN aus dem Jahr 1959
zurück. Er trug den Titel „There is plenty of room at the bottom“
(ganz unten ist eine Menge Platz). Mit „ganz unten“ meinte Feynman
kleinste Strukturen. Feynman ahnte damals bereits die Möglichkeit,
Atome und Moleküle gezielt zu manipulieren. |
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1959
Kap. 44.3, BB8 |
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Die Rotverschiebung durch die Gravitation wurde von EINSTEIN bereits
1911 vorausgesagt, also noch vor der Fertigstellung seiner ART. Der
Effekt ist aber auf der Erde extrem winzig. Erst 1959 gelang den amerikanischen
Physikern ROBERT POUND und GLEN REBKA ein experimenteller Nachweis.
Sie schickten dazu Gammastrahlung einen 20 m hohen Turm hinauf.
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Abb. 44.16: Robert Pound am unteren Ende des Turms. Die Messergebnisse
stimmten mit der Theorie innerhalb einer Messgenauigkeit von 1 % überein.
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1960
Kap. 28.4, BB7 |
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Der Laser ist eine Entwicklung, die auf den Erkenntnissen der Quantenmechanik
beruht. Er wurde um 1960 von
THEODORE MAIMAN entwickelt. Auch beim Laser werden die Photonen durch
Quantensprünge erzeugt. Im Gegensatz zu allen anderen Lichtquellen
agieren dabei die Elektronen aber als Kollektiv und erzeugen Licht,
das aus völlig identischen
Photonen besteht. Man sagt dazu kohärentes
Licht, das bedeutet so viel wie „zusammenhängend“.
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Abb. 28.19: Theodore Maiman und sein von ihm erfundener Rubinlaser.
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1960
Kap. 2.3, BB5 |
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Mit zunehmendem technischem Fortschritt war aber auch die Meterfestlegung
durch den Urmeterstab nicht
mehr genau genug. Daher vereinbarte man 1960,
dass 1 Meter ein bestimmtes Vielfaches der Wellenlänge
des Lichtes ist, das von einem Krypton-86-Atom
ausgesandt wird (es ist genau das 1 650 763,73-fache dieser
Wellenlänge). Dabei handelt es sich wieder um ein Naturmaß.
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Abb. 2.7: Definition des Meters mit Hilfe der Wellenlänge von
Krypton-86 aus dem Jahr 1960. |
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1960
Kap. 2.1, BB5 |
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Die Meterkonvention von 1875 war der Grundstein für die Entwicklung
des modernen Internationalen Einheitensystems, das 1960 entstand.
Das so genannte SI-System (Système
International d’Unités) wird heute von nahezu allen Staaten der Welt
angewendet. Das Tolle daran: Man kommt mit nur 7 „Bausteinen“ aus.
Man nennt diese die Basiseinheiten,
aus denen sich alle anderen Einheiten ableiten lassen.
Basisgröße und
Formelbuchstabe |
Basiseinheit |
Kapitel, Big Bang – Band
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Länge l |
m (Meter) |
2.3, 5 |
Zeit t |
s (Sekunde) |
2.4, 5 |
Masse m |
kg (Kilogramm) |
2.5, 5 |
Stoffmenge n |
mol (Mol) |
3.5, 5 |
Temperatur T |
K (Kelvin) |
18.2, 6 |
Stromstarke l |
A (Ampere) |
24.1, 6 |
Lichtstarke lV |
Cd (Candela) |
- |
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Tab. 2.1: Die 7 Basiseinheiten nach dem
SI-System. Wenn man die Einheiten angibt, dann setzt man die Größe
in Klammer. Statt „Die Einheit der Länge ist das Meter“ schreibt man
also kurz und bündig [l] = m.
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etwa
1960 Kap. 38.2, BB7 |
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Chaotische Phänomene sind eigentlich schon seit langem bekannt,
etwa das Dreikörperproblem
oder Turbulenzen.
Lange Zeit dachten die Physiker aber, dass es sich dabei bloß
um einige Spezialfälle handelt. Die Geburtsstunde einer eigenen
Forschungsrichtung, der Chaosforschung,
lag in den 1960ern, als der Meteorologe EDWARD LORENZ die chaotische
Natur des Wetters entdeckte. Lorenz hatte auf einem der ersten Großrechner
eine einfache Wettersimulation erschaffen.
Als er den Computer eines Tages eine Sequenz noch einmal durchrechnen
ließ, ergab sich aber nach einer Zeit ein völlig anderes
Ergebnis. Beim ersten Mal hatte Lorenz eine Zahl mit 6 Kommastellen
aus dem Computer übernommen, beim zweiten Mal gab er aber nur
3 Stellen ein. Eine winzige Änderung in der Ausgangssituation
führte also nach einiger Zeit zu einer völlig anderen Entwicklung.
Lorenz erfand dafür den Begriff Schmetterlingseffekt.
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Abb. 38.7: Entwicklung einer Variablen, deren Startwert beim ersten
Mal 0,506127 und beim zweiten Mal 0,506 betrug. Die Abweichung betrug
also bloß 1:5000! Zu Beginn ist der Verlauf noch sehr ähnlich.
Ab dem roten Pfeil ergibt sich aber eine sehr starke Abweichung.
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1962
Kap. 48.2.1, BB8 |
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Das Myon-Neutrino wird entdeckt. |
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1962
Kap. 33, BB7 |
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Abb. 33.9: 1962 wurde 400 km über Hawaii eine Atombombe gezündet,
die nordlichtartige Erscheinungen auslöste (wegen der Ionisierung
der Luft). In Honolulu brannten Sicherungen durch und Alarmanlagen
gingen an.
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1964
Kap. 48.2.2, BB8 |
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Bereits um 1950 versuchte
man in Teilchenbeschleunigern Protonen und Neutronen in eventuell
noch kleinere Teilchen zu „zerschlagen“. Das Ergebnis war aber sehr
verwirrend. Man fand nämlich über 300 neue, teilweise sehr
schwere Teilchen, die keine Leptonen waren und die man scherzhaft
als Teilchenzoo bezeichnete (Abb. 48.34). Statt auf elementare Teilchen
zu stoßen, wurde die Sache also immer komplexer. Der Amerikaner
MURRAY GELL-MANN fand aber 1964
ein Ordnungsprinzip, das mit einigen Verbesserungen noch heute die
Vielfalt dieser neuen Teilchen erklärt und mit nur 6
Bausteinen auskommt. Diese Bausteine sind die Quarks.
Abb. 48.34: Überblick uber den Teilchenzoo. Im LHC wird intensiv
nach dem Higgs-Teilchen und nach den supersymmetrischen Teilchen gesucht.
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1965
Kap. 50.1, BB8
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Dass es die Hintergrundstrahlung geben muss, wenn es den Urknall gegeben
hat, vermutete bereits GEORGE GAMOW in den 1920ern. Auf Grund ihrer
geringen Intensität konnte man sie damals aber nicht nachweisen.
Entdeckt wurde sie durch Zufall 1965 von ROBERT WILSON und ARNO PENZIAS.
Die Physiker wollten eigentlich mit einer Antenne Radioquellen in
unserer Galaxis untersuchen. Dabei fingen sie ein eigenartiges
Rauschen ein, das aus allen Richtungen kam und sich trotz großer
Bemühungen nicht beseitigen ließ. Erst später verstand
man, dass man mit dem Rauschen per Zufall die Hintergrundstrahlung
entdeckt hatte.
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Abb. 50.7: Wilson und Penzias vor der Antenne, mit der sie zufällig
die Hintergrundstrahlung entdeckten. |
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1965
Kap. 44.5, BB8 |
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Der amerikanische Physiker IRWIN SHAPIRO hatte 1965
eine sehr gute Idee, die von der Sonne verursachte Raumkrümmung
zu messen. Er ließ einen Radarstrahl an der Venus reflektieren
und bestimmte so ihren Abstand. Schickt man das Signal haarscharf
an der Sonne vorbei, dann ist der Weg durch die Raumkrümmung
36 km länger, als man in einem flachen Raum erwarten könnte.
Der Radarstrahl wird dabei auch leicht abgelenkt.
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Abb. 44.24: Je näher die Venus von der Erde aus gesehen bei der
Sonne steht, desto stärker macht sich die Raumkrümmung und
somit die Signalverzögerung bemerkbar.
Abb. 44.25: Im Extremfall, wenn die Venus genau am Sonnenrand steht,
macht die Zeitverzögerung 240 μs aus. |
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1967
Kap. 48.3, BB8 |
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Elektromagnetische und schwache
Wechselwirkung sind einander sehr ähnlich. Das sieht man
besonders gut beim Austausch eines Z0-Bosons im Feynman-Diagramm.
Auf Grund dieser Ähnlichkeit wurde 1967
eine Hypothese entwickelt, die diese beiden Wechselwirkungen vereinigt.
1983 wurden am CERN die drei Bosonen der schwachen Wechselwirkung
(W+, W- und Z0) im Teilchenbeschleuniger
nachgewiesen. Elektromagnetische und schwache Wechselwirkung konnten
somit zur elektroschwachen Wechselwirkung
zusammengefasst werden.
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Abb. 48.22: Vergleich von elektromagnetischer (a) und schwacher Wechselwirkung
(b) zwischen Elektron und Proton. Auch bei b kommt es zu einer Anziehung
der Teilchen. Allerdings ist diese Kraft um den Faktor 100 kleiner
als die elektromagnetische und wirkt außerdem nur 10–18
m weit. |
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1967
Kap. 2.4, BB5 |
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Aus diesem Jahr stammt die noch immer gültige
Definition der Sekunde: Seit damals definiert man die SI-Sekunde
über die Schwingungen jener Mikrowellen, die von den Cäsium-133-Atomen
geschluckt werden. Es genügt wenn du weißt, dass es über
9 Milliarden Schwingungen pro Sekunde sind (genau sind es 9 192 631 770). |
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1969
Kap. 48.2.2, BB8 |
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Die Vermutung, dass das Proton weiter teilbar ist, konnte 1969
im Experiment belegt werden.
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Abb. 48.12: In Streuexperimenten konnte man 1969 die innere Struktur
von Protonen belegen. Quarks verhalten sich wie punktartige geladene
Teilchen. Das Experiment war ähnlich aufgebaut wie das von Rutherford,
mit dem er die Atomkerne nachgewiesen hatte. |
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etwa
1970 Kap. 48.2.2, BB8 |
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Das Up-, Down-, Strange- und Charm-Quark werden entdeckt |
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1971
Kap. 41.3, BB8 |
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Heutzutage ist man in der Lage, die Zeitdehnung auch bei kleinen Geschwindigkeiten
mit Hilfe von Atomuhren zu messen. Das erste Experiment dieser Art
wurde von den Physikern J.C. HAFELE und RICHARD E. KEATING 1971 durchgeführt.
Zu dieser Zeit hatten Atomuhren bereits eine Ganggenauigkeit, die
ausreichte, um mit ihnen die Zeitdehnung an Bord von Flugzeugen zu
belegen.
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Abb. 41.13: Die Physiker Hafele und Keating mit vier Atomuhren an
Bord eines normalen Verkehrsflugzeuges. Durch die Verringerung der
Gravitation durch die Flughöhe kommt es allerdings gleichzeitig
zu einem gegenläufigen Effekt (Kap. 44.4), der bei der Veränderung
der Ganggeschwindigkeit berücksichtigt werden muss. |
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1974
Kap. 48.2.1, BB8
Kap. 48.2.2, BB8 |
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Das Tauon und das Charm-Quark
werden entdeckt. |
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1974
Kap. 44.7, BB8 |
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1974 entdeckten JOSEPH TAYLOR
und RUSSEL HULSE zwei Neutronensterne,
die einander umlaufen. Eine Kreisbahn ist eine beschleunigte Bewegung.
Daher strahlen beide Neutronensterne Gravitationswellen
ab und verlieren an kinetischer Energie. Sie „spiralen“ aufeinander
zu, wodurch sich ihre Rotationsgeschwindigkeit erhöht, ähnlich
wie eine Eisläuferin, die eine Pirouette macht. Die Abnahme der
Rotationsdauer deckt sich genau mit der Vorhersage durch die ART.
Die Verleihung des Nobelpreises 1993
für diese Entdeckung ist auch eine späte Würdigung
für Einstein, der die Gravitationswellen
bereits 1920 vorausgesagt
hatte.
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Abb. 44.36 |
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1977
Kap. 48.2.2, BB8 |
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Das Bottom-Quark wird entdeckt. |
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1977
Kap. 8.2, BB5
Kap. 26.5, BB7 |
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Die Raumsonde Voyager 1 wird gestartet. Voyager 1 ist das am weitesten
entfernte und mit etwa 17 km/s momentan auch schnellste Objekt (Stand
2009), das je von Menschen gebaut wurde.
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Abb. 26.33: Die Bahnen der beiden Voyager-Sonden. Die Sonden verfügen
zwar über Düsen, aber mit diesen sind nur kleine Kurskorrekturen
möglich. |
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1978
Kap. 48, BB8 |
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Seit 1978 gibt es das Standardmodell
der Teilchenphysik. Es kommt mit nur 25
Elementarteilchen aus, kann aber alle beobachteten Teilchen
und drei der vier bekannten Kräfte erklären. Mit seiner
Hilfe wurde in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Vorhersagen
gemacht, die auch experimentell bestätigt werden konnten.
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Abb. 48.34a |
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1978
Kap. 2.6, BB5 |
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Wie schwer war es wohl vor etwa 150 Jahren, als im Zuge der Meterkonvention
von Elle und Zoll auf das metrische System umgestellt wurde? Eine
Ahnung davon kannst du bekommen, wenn du weißt, dass die Einheiten
Kalorie (cal) und Pferdestärke (PS) seit 1978
in Österreich eigentlich nicht mehr verwendet werden sollten.
Die neuen SI-Einheiten, die sie ersetzten, sind Joule (J) und Watt
(W). Während nach wie vor der Nährwert auf Lebensmitteln
auch in Kalorien angegeben ist, ist zumindest seit einiger Zeit das
PS aus den Zulassungsscheinen für Autos verschwunden.
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Abb. 2.20: Nährstoffangabe auf einem Molkeprodukt |
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1980
Kap. 38.5, BB7 |
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Wenn von chaotischen Systemen die Rede ist, dann darf die wunderschöne
Mandelbrotmenge nicht fehlen, die erstmals 1980 von BENOÎT
MANDELBROT computergrafisch dargestellt und untersucht wurde. Sie
ist zwar eher eine mathematische Spielerei, aber nichts zeigt den
Zusammenhang zwischen Ordnung und Chaos prachtvoller als sie.
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Abb. 38.21: Zoomfahrt in die Mandelbrotmenge. Das zwölfte Bild
ist rund 62-millionenfach vergrößert. |
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1982
Kap. 29.3, BB7 |
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Es dauerte bis 1982, also fast 50 Jahre, bis ALAIN ASPECT die EPR-Paradoxie
im Experiment überprüfen konnte. Dabei wurden verschränkte
Photonen verwendet, deren Polarisationsrichtung immer normal aufeinander
steht.
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Abb. 29.21: Schematischer Aufbau des Experiments von Aspect. Auf jeder
Seite befinden sich ein vertikal und ein horizontal eingestellter
Polfilter. |
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1982
Kap. 37.4, BB7 |
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Außerhalb
der Erd-Atmosphäre beträgt die Strahlungsleistung der Sonne
bei senkrechter Einstrahlung im Mittel 1367 W/m2. Das nennt
man die Solarkonstante. Der
Begriff ist nicht glücklich gewählt, weil eine vernünftige
Konstante auch konstant sein sollte. Die Sonnenstrahlung, die die
Erdatmosphäre erreicht, schwankt aber, weil sowohl der Abstand
zwischen Erde und Sonne als auch die Sonnenaktivität variieren.
Deshalb hat man 1982 den Durchschnittwert von 1367 W/m2
quasi „verordnet“.
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Abb. 37. 18: Strahlungsleistung der Sonne, gemessen mit dem Satelliten
SOHO (Solar and Heliospheric Observatory), der größtenteils
in Europa gebaut wurde. Die Schwankungen entstehen durch Änderungen
der Entfernung und der Sonnenaktivität. |
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1983
Kap. 48.3, BB8 |
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Elektromagnetische und schwache Wechselwirkung sind einander sehr
ähnlich. Das sieht man besonders gut beim Austausch eines Z0-Bosons
im Feynman-Diagramm. Auf Grund dieser Ähnlichkeit wurde 1967
eine Hypothese entwickelt, die diese beiden Wechselwirkungen vereinigt.
1983 wurden am CERN die drei
Bosonen der schwachen Wechselwirkung (W+, W-
und Z0) im Teilchenbeschleuniger nachgewiesen. Elektromagnetische
und schwache Wechselwirkung konnten somit zur elektroschwachen
Wechselwirkung zusammengefasst werden. |
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1983
Kap. 2.3, BB5 |
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Am genauesten ist die momentan gültige Definition des Metes,
die aus dem Jahr 1983 stammt (siehe auch Definition von 1799 und 1960).
Dabei gibt man die Zeit an, die das Licht benötigt, um die Strecke
von einem 1 Meter im Vakuum zurückzulegen. Diese Zeit ist unglaublich
kurz, nämlich 1/299 792 458tel einer Sekunde (also etwa der 300
Millionste Teil einer Sekunde). |
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1983
Kap. 36, BB7 |
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Abb. 36.1: Die Urmutter aller Handys. 1983 kam das
erste kommerzielle Handy von Motorola auf den Markt. Es hatte 0,8 kg
und die beeindruckenden Maße von 33 x 4,5 x 9 cm. Der Kaufpreis
betrug satte 4.000 Dollar. Ein Jahr nach dem Marktstart besaßen
trotzdem weltweit rund 300.000 Menschen dieses Handy. |
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1986
Kap. 3.7, BB5
Kap. 47.1, BB7 |
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Durch eine Kombination aus menschlichem Versagen und Konstruktionsfehlern
kam es 1986 im ukrainischen Atomkraftwerk
Tschernobyl zu einer unkontrollierten Kettenreaktion, und der
Reaktor explodierte. Bei diesem Super-GAU (GAU = größter
anzunehmender Unfall) hob sich der über 1000 Tonnen schwere Deckel
des Reaktors, und durch den Brand der Graphit-Stäbe wurden große
Mengen radioaktiver Materie frei. Die Zahl der Todesopfer ist wegen
der Spätfolgen schwer zu eruieren und die Angaben schwanken zwischen
4000 (internationale Atomenergieorganisation) und 93.000 (Greenpeace).
Die Hauptbestandteile des radioaktiven Niederschlags waren Iod-131
und Cäsium-137. Während Iod-131 eine sehr kurze Halbwertszeit
hat und heutzutage nicht mehr nachzuweisen ist, wird Cäsium-137
im Jahr 2016 erst zur Hälfte zerfallen sein und es wird bis 2186
dauern (also bis 200 Jahre nach dem Unfall), bis davon nur mehr 1 %
übrig ist.
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Abb. 47.7: Die Ausbreitung der radioaktiven Wolke |
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1991
Kap. 3.7, BB5
Kap. 46.2, BB8 |
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1991 wurde in den Ötztaler Alpen eine Mumie entdeckt, die Jahrtausende
lang im Gletscher eingefroren war. Ihr Alter wurde mit der C-14-Methode
auf 5100 bis 5400 Jahre geschätzt. |
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1995
Kap. 48.2.2, BB8 |
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Das Top-Quark wird entdeckt. |
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1995
Kap. 22.3, BB6 |
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ERIC CORNELL u.a. erzeugen ein Bose-Einstein-Kondensat
bei weniger als 10-6 K.
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Abb. 22.8: Entstehung eines Bose-Einstein-Kondensats |
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1997
Kap. 29.4, BB7 |
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Im Jahre 1997 führte
der österreichische Physiker ANTON ZEILINGER als erster ein Experiment
durch, das man als Quantenteleportation
und später auch als „Beamen“ bezeichnet hat. Dabei nutzte er
Quanten-Verschränkungen aus, um die Polarisation von einem Photon
auf ein anderes zu übertragen. Das „Quantenbeamen“ unterscheidet
sich aber wesentlich von der Phantasietechnik in Star Trek!
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Abb. 29.26: Schematischer Aufbau des Zeilinger-Experiments:
S … Spiegel
HS … halbdurchlässiger Spiegel
D … Detektoren
PST … polarisierender Strahlteiler |
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1999
Kap. 2.1, BB5 |
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Die Geschichte vom Mars Climate
Orbiter zeigt sehr gut, wie wichtig einheitliche Messsysteme
sind. Der Orbiter sollte 1999 in etwa 140 km Höhe in eine Umlaufbahn
um den Mars einschwenken. Durch eine Schlamperei wurden aber Meter
und Fuß (ist etwa 0,3 m) vertauscht. Die Sonde flog viel zu
nah an den Mars heran und verglühte in der Atmosphäre und
mit ihr über 100 Millionen Euro!
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Abb. 2.1: Der Mars Climate Orbiter |
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1999
26.4, BB7 |
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In diesem Jahr gelang es einer Forschergruppe in Wien, Riesenmoleküle
aus 60 Kohlenstoffatomen zur Interferenz an einem Gitter zu bringen.
Man nennt diese auch „Fußballmoleküle“, weil sie exakt
wie kleine Fußbälle aussehen. Die Masse dieser Riesenmoleküle
ist rund 1 Million mal größer als die von Elektronen. Richtige
Quantenbrocken also!
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Abb. 26.21: Beugungsbild von „Fußballmolekülen“ an einem
Gitter. Auf der y-Achse ist die relative Häufigkeit
aufgetragen, mit der die Moleküle an bestimmten Stellen auftrafen.
Die roten Punkte sind die Messwerte, die blaue Kurve gibt die theoretischen
Werte an. Rechts oben die Struktur eines C-60-Moleküls.
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2000
Kap. 48.2.1, BB8 |
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Das Tauon-Neutrino wird entdeckt. |
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2001
48.2.1, BB8 |
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Im Jahr 2001 konnte belegt
werden, dass sich Neutrinos ineinander umwandeln. Zum Beispiel wandelt
sich ein Elektron-Neutrino in eine Myon-Neutrino um und dann wieder
zurück. Man spricht daher von Neutrino-Oszillation.
Damit ist klar, dass sich Neutrinos nicht wie lange vermutet mit Lichtgeschwindigkeit
bewegen. |
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2004
Kap. 1.1, BB5 |
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Die Allgemeine Relativitätstheorie
(ART) sagt vereinfacht gesagt voraus, dass der Raum um einen
Planeten wie die Erde sich wie klebriger
Sirup verhält und mit der Drehung
mitgezogen wird. Dieser Effekt ist eine Ableitung (also eine
Deduktion) aus der ART. Er wurde von den Österreichischen Physikern
THIRRING und LENSE bereits 1918 vorhergesagt. Manchmal muss man sehr
viel Geduld haben, bis eine Vorhersage tatsächlich auch im Experiment
belegt werden kann. Denn in diesem Fall gelang das erst 86 Jahre später,
nämlich 2004. |
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2005
Kap. 22.3, BB6 |
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WOLFGANG KETTERLE et al. erzeugen weniger als 1 Nanokelvin (10-9 K). |
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2006
Kap. 12.4, BB6 |
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Streit um den 1930 entdeckten Pluto gab es schon seit Jahrzehnten.
Im Sommer 2006 wurde ihm dann der Planetenstatus aberkannt. Erstens
ist seine Bahn deutlich elliptisch und auch stärker zur Ekliptik
geneigt als die der anderen Planeten. Außerdem passt er als
Gesteinsplanet von seinem Aufbau her nicht zum Entstehungsmodell der
inneren und äußeren Planeten. Die neue Definition eines
Planeten lautet seit 2006 so: Planeten sind Objekte, die die Sonne
umkreisen, genug Masse haben, damit ihre eigene Schwerkraft sie annähernd
kugelförmig macht, und die ihre kosmische Nachbarschaft von anderen
Objekten freigeräumt haben. Letzteres trifft auf den Pluto und
die anderen Kuiper-Gürtel-Objekte nicht zu.
Abb. 12.26: Zwischen Mars- und Jupiterbahn befindet sich der Asteroidengürtel.
Durch die Gravitation des Jupiters ist die Verteilung der Asteroiden
nicht gleichmäßig.
Abb. 12.27: Große bekannte Objekte im Kuiper-Gürtel. Der
Pluto hat eine sehr exzentrische Bahn, die sogar in die Neptunbahn
hineinreicht. Deshalb galt er lange Zeit als Planet.
Abb. 12.28: Ein Blick von sehr weit außen auf unser Sonnensystem.
Außerhalb des Kuiper-Gürtels befindet sich die riesige
Oort’sche Wolke.
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