Chemie begreifen, Schulbuch

Für besonders Interessierte Übersicht Übungsbeispiele Das Wichtigste G3 86 Die Elektronegativität , abgekürzt EN, ist ein Maß für die Elektronen anziehende Wirkung. Sie ist besonders groß bei Nichtmetall- atomen mit vielen und nahen Außen- elektronen. Das Fluoratom besitzt daher die größte EN, die für dieses Atom mit 4,0 festgelegt worden ist. Die gemeinsame Elektronenwolke einer Elektronenpaarbindung wird von dem Atom mit der größeren EN stärker angezogen, sodass dort eine negative Teilladung entsteht. Das andere Atom trägt eine positive Teilladung . Geringfügige EN-Unterschiede bis 0,3 (zB zwischen C und H) sind vernach- lässigbar. Tabelle der Elektronegativitätswerte Nichtmetalle Halbmetalle Metalle Alle Teilladungen können in den räumlichen Zeichnungen der Moleküle CH 3 OH, C 5 H 12 , CH 3 CH 2 OH und C 7 H 16 eingetragen werden. Die Tabelle mit den Werten der EN liefert die notwendigen Informationen. 1932 wurde der Begriff der EN von Linus Pauling (1901–1994) eingeführt. Damit kann exakt vorausgesagt werden, welche Art von Bindung sich zwischen zwei Atomen ausbilden wird: Ist die EN-Differenz größer als 1,7, so führt dies zur Ionenbindung, ist sie kleiner als 1,2, so entsteht die Elektronenpaarbindung. Dazwischen können sich Übergangsformen ausbilden. Liegt die EN- Differenz unter 0,3, so entstehen praktisch keine Teilladungen mehr. Die EN lässt sich aus experimentellen Daten ableiten: Man misst den Energieumsatz bei der Aufnahme und Abgabe von Elektronen durch einzelne Atome. Linus Pauling entwickelte auch das Konzept der Mesomerie (siehe F2) und der Hybridisierung (siehe G2). Für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der Theorie der chemischen Bindung wurde er 1954 mit dem Chemienobelpreis ausgezeichnet. Linus Pauling (1901–1994) Gruppe + --- H 2,2 He – Li 1,0 Be 1,5 B 2,0 C 2,5 N 3,0 O 3,5 F 4,0 Ne – Na 0,9 Mg 1,2 Al 1,5 Si 1,8 P 2,1 S 2,5 Cl 3,0 Ar – K 0,8 Ca 1,0 Ga 1,6 Ge 1,8 As 2,0 Se 2,4 Br 2,8 Kr – Rb 0,8 Sr 1,0 In 1,7 Sn 1,8 Sb 1,9 Te 2,1 I 2,5 Xe – Cs 0,8 Ba 0,9 Tl 1,8 Pb 1,8 Bi 1,9 Po 2,0 At 2,2 Rn – Elektronenpaarbindungen zwischen Atomen mit gleicher EN (oder geringfügiger EN-Differenz) weisen keine Teilladungen auf. EN-Unterschiede (> 0,3) führen zu Teilladungen, die kleiner sind als 10 –19 Coulomb. Sehr große EN-Unterschiede zwischen Metall- und Nichtmetallatomen bewirken eine Elektronen- übertragung. Es entsteht eine Ionenbindung. 1. 2. 13. 14. 15. 16. 17. 18. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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