Chemie begreifen, Schulbuch

287 Kursiv geschriebene Wörter werden im Glossar erklärt. In Klammer sind Bezeichnungen beigefügt, die zT im Lehrbuch nicht verwendet werden. Additionsreaktion Bei einer Additionsreaktion spaltet sich ein Molekül in zwei Bruchstücke auf, die sich an eine Doppelbindung anlagern. Aus der Doppelbindung entsteht eine Einfach- bindung. Die Additionsreaktion ist die Umkehrreaktion zur Eliminierungsreaktion . Aggregatzustand Abhängig von Druck und Temperatur liegt jeder Stoff fest (s), flüssig (l) oder gasförmig (g) vor. Der Aggregat- zustand wird weitgehend von den elektrischen Kräften zwischen den einzelnen Stoffteilchen bestimmt. Diese können auf Teilladungen oder kurzfristige Verschie- bungen der Elektronenhüllen – Van-der-Waals-Kräfte – zurückgeführt werden. Aktivierungsenergie Die Aktivierungsenergie E A ist erforderlich, um eine Reaktion mit metastabilen Stoffen – eine gehemmte Reaktion – in Gang zu setzen. Durch die Aktivierungs- energie kann ein energiereiches Zwischenprodukt gebildet werden. Besitzt ein Reaktionsteilnehmer genügend Triebkraft , so kann nach Zufuhr von wenig Energie die Reaktion explosionsartig verlaufen. amphiphil Ein amphiphiles Molekül besteht aus einem ausgeprägt polaren bzw. wasserlöslichen Anteil und einem unpolaren bzw. wasserunlöslichen Anteil. Dieser Aufbau bewirkt, dass sich amphiphile Moleküle bevorzugt an der Wasser- oberfläche aufhalten, um ihren wasserunlöslichen Anteil in die Umgebung der Luft zu bringen. Sie orientieren sich auch von selbst zu Micellen oder Vesikeln, um ihre unpolaren Teile nicht mit Wasser in Berührung zu bringen. Anion Anionen sind negativ geladen und wandern zum Pluspol (Anode). Ein Anion ist im einfachsten Fall ein Nichtmetall- atom , das ein oder mehrere Elektronen aufgenommen hat. Auch mehrere Nichtmetallatome und zusätzliche Elektronen können zusammen ein Anion bilden. Atom Atome sind die Bausteine von Stoffteilchen . In der Regel sind Atome für sich allein nicht existenzfähig: Elektronenhüllen ohne Bindungen befinden sich in keinem günstigen, energiearmen Zustand. Jedes Atom wird mit einem oder zwei Buchstaben – dem Atomsymbol – dargestellt. Atomgitter Nichtmetallatome können sich durch Elektronenpaar- bindung zu » Molekülen in Kristallgröße« zusammen- schließen. Solche Stoffteilchen nennt man Atomgitter, und die Stoffe weisen diamantähnliche Eigenschaften auf. Daneben existieren noch andere riesige Stoffteilchen aus Nichtmetallatomen . (In Schichtgittern halten Atome bevorzugt in Ebenen zusammen, und in amorphen Stoffen überwiegt die regellose Anordnung von Atomen.) Außenelektron Die äußersten Elektronen sind entscheidend für das Zustandekommen der chemischen Bindung. Die Zahl der Außenelektronen kann aus der Stellung im PSE abgelesen werden. (Außenelektronen werden auch als Valenzelektronen bezeichnet.) Avogadrozahl Die Avogadrozahl N A (= Loschmidt’sche Zahl) beträgt 6,022045 . 10 23 pro Mol. Sie gibt an, wie viele Moleküle , Formeleinheiten oder Atome in einem Mol enthalten sind. Base Eine Base ist ein Proton enempfänger. Voraussetzung ist, dass ein Stoffteilchen ein freies, nicht bindendes Elektronenpaar besitzt. Basen erhöhen den pH-Wert . (Eine Base wird auch als Protonenakzeptor bezeichnet.) Bindung Bindungen sind elektrische Kräfte , die Atome zu Stoffteilchen zusammenhalten. Neben der elektrischen Kraft wirkt auch die Überlagerung von Elektronen anziehend. (Die Stärke einer Bindung wird durch die Bindungsenergie bzw. Bindungsenthalpie angegeben. Diese Energie ist erforderlich, um eine Bindung aufzutrennen.) Bindungswinkel In einem Molekül befindet sich der Bindungswinkel zwischen zwei Elektronenpaarbindungen , die von einem Atom ausgehen. Die Größe des Winkels kann näherungsweise aus der optimalen Raumaufteilung für alle Elektronenpaare und Bindungen rund um ein Atom ermittelt werden. (Dieses Konzept ist von der VSEPR- Theorie – v alence- s hell e lectron- p air r epulsion theory – entwickelt worden.) Dissoziation Dissoziation bedeutet Aufspaltung. Säuren spalten sich zB im Wasser in ihre konjugierte Base und ein Proton (Wasserstoffkation) auf. Das Ausmaß der Dissoziation hängt von der Stärke einer Säure (der Säurekonstanten K S ) ab. (Auch die Lösereaktion von Salzen kann als Dissoziation aufgefasst werden.) dynamisches Gleichgewicht Das dynamische (chemische) Gleichgewicht beschreibt einen Zustand, bei dem sich Hin- und Rückreaktion kompensieren. Insgesamt ist dabei keine Stoffum- wandlung mehr zu beobachten, und das Ende einer chemischen Reaktion ist eingetreten. Ist das dynamische Gleichgewicht erreicht, so erfüllen die Konzentrations- Glossar Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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