Chemie begreifen, Schulbuch

Praktikum Nr. 26 Y1 Aminosäuren 270 1) Protein nachweisen Eine Spatelspitze Probe (oder ein ca. 5 cm langer weißer Wollfaden) wird zusammen mit 10 mL reinem Wasser in ein 50-mL-Becherglas gegeben. Der Versuch kann auch mit 10 mL in Wasser gelöstem Eiklar beginnen. Nach Zugeben eines NaOH-Plätzchens ( GHS05 ) wird das Gemisch mit einem Siedesteinchen 2 Minuten lang gekocht. Mit einer Tropfpipette werden ca. 2 mL der heißen Lösung in ein kleines Reagenzglas gegeben und mit 2 Tropfen Kupfer(II)-sulfat-Lösung ( GHS07/09 ) versetzt. Proteine ergeben eine rotviolette Färbung, weil sie eine Hülle um das Kupferkation bilden. 2) Aromatische Seitenketten nachweisen Anschließend werden nochmals ca. 2 mL der heißen Lösung mit der Tropfpipette entnommen und in ein zweites Reagenzglas gegeben. (Sollte die Lösung in der Zwischenzeit abgekühlt sein, so wird der Inhalt des Becherglases kurz erhitzt.) Nach Zugeben von 1 mL kon- zentrierter Salpetersäure ( GHS03/05 ) zeigt eine langsam entstehende Gelbfärbung aromatische Seitenketten in den Aminosäuren an. 3) Stickstoffatome nachweisen Die restliche Lösung wird zusammen mit 4 weiteren Natriumhydroxid- Plätzchen ( GHS05 ) und einem Siedesteinchen in einen kleinen Enghalskolben gegeben. Der Kolben wird mit einem durchbohrten Stopfen verschlossen. Der Inhalt des Kolbens wird vorsichtig zum Sieden erhitzt. Ein Stück Indikatorpapier wird mit reinem Wasser befeuchtet und in den Dampf gehalten, der beim Glasrohr austritt. Blaufärbung zeigt Ammoniak und damit Stickstoffatome an. 4) Schwefelatome in der Seitenkette nachweisen Der Nachweis von Schwefelatomen ist bei T1 nachzulesen. 5) Ergebnisse zusammenfassen In der Tabelle ist mit einem Pluszeichen einzutragen, welche Nachweisreaktionen positiv verlaufen sind. Die Arbeitsschritte 1– 4 sind für die weiteren Proben zu wiederholen. 6) Aufräumen und Protokollabgabe Das Protokoll enthält: Datum, Klasse, Experimentator/in, Laborant/in, Protokollführer/in, Arbeitsplatz-Nr., die vollständig ausgefüllte Tabelle, die Benennung der Reaktionstypen, die zum Entstehen von Farben bei den Arbeitsschritten 1, 3 und 4 führen, und die Angabe, in welchen Proben sicher / vielleicht / sicher keine Aminosäuren enthalten sind. Kurzfassung: Proteine (griechisch: protos = der Erste) sind die viel- seitigsten Makromoleküle und für lebende Zellen unentbehrlich. Durch Kochen mit Natriumhydroxid-Lösung werden Proteine zunächst in Amino- säuren und später in noch kleinere, leicht nachweisbare Bruchstücke – zB Ammoniak und Sulfid-Ionen – zerlegt. Bei allen Arbeitsschritten ist wegen der Spritzgefahr unbedingt eine Schutzbrille zu tragen! Probe Eiklar Gelatine Stärke Wolle Harnstoff Protein-Nachweis aromatische Seitenketten Stickstoffatome Schwefelatome Der Rest R kann ein Wasserstoffatom oder ein aromatisches Ringsystem sein oder ein Schwefelatom enthalten. GHS03 Oxidierend GHS05 Ätzend – Reizend GHS07 Gesundheits- gefährdend GHS09 Umwelt- gefährdend Nur zu Prüfzwecken p p f f – Eigentum des Verlags p p f f öbv

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