Chemie begreifen, Schulbuch

Für besonders Interessierte Hier wird es anschaulicher Das Wichtigste X4 266 In zweierlei Hinsicht unterscheidet sich DNA von RNA: Ein Hydrid-Ion aus dem NADPH- Molekül ersetzt die destabilisierende OH-Gruppe der RNA, und anstelle von Uracil wird Thymin verwendet. Der energetisch aufwändige Einbau einer Methylgruppe spielt eine wichtige Rolle beim Reparatursystem der DNA. Die relativ häufig vorkommende Hydrolyse von Cytosin zu Uracil würde bei einer Zellteilung zu Kopierfehlern führen, denn Cytosin paart sich mit Guanin und Uracil mit Adenin. Da in der DNA aber kein Uracil vorkommt, erkennt das Reparatursystem Uracil als falsche » Base « und tauscht sie gegen Cytosin aus. Hingegen zeigt die zusätzliche Methylgruppe am Thymin an, dass diese » Base « Bestandteil der DNA bleiben soll. Uracil Thymin = »markiertes« Uracil Hydrolyse von Cytosin zu Uracil DNA- Modell DNA mit erhöhter Masse 1. Teilung 2. Teilung 3. Teilung 25 % »schwere« DNA DNA-Strang mit 15 N DNA-Strang mit 14 N 100 % 50 % Ribonucleinsäure (RNA) besteht immer nur aus einem Strang, der mit sich selbst oder anderen Polynucleotiden Basenpaare bilden kann. Allerdings enthalten RNA-Moleküle eine OH-Gruppe, die als Katalysator für die hydrolytische Zerlegung in die Nucleotid- bausteine wirkt. Deshalb sind RNA-Moleküle nicht sehr beständig. Desoxyribonucleinsäure (DNA) besteht aus zwei unterschiedlich orientierten Strängen. Dem Ribose-Molekül fehlt die den Abbau fördernde OH-Gruppe. Die Doppelstrang- Struktur mit den außen liegenden, schützenden Phosphatgruppen und die Van-der-Waals-Kräfte zwischen den flachen, übereinander gestapelten »Basen« verleihen dem Molekül zusätzliche Stabilität. Es kann deshalb aus vielen Millionen Basenpaaren be- stehen. DNA-Moleküle sind ca. 2 Nanometer dick und können länger als 1 mm sein. Ent- sprechend vergrößert sehen sie wie Spagetti- nudeln aus, die länger als 1 km sind. Bei leichter Temperaturerhöhung oder mithilfe von Enzymen trennt sich der Doppel- strang der DNA auf. Durch Wasserstoff- brücken orientieren sich die einzelnen Nucleotidbausteine, und die beiden Einzel- stränge vervollständigen sich von selbst zu kompletten DNA-Molekülen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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