Chemie begreifen, Schulbuch

Al O O O Al Cl Cl Cu NH 3 NH 3 Übungsbeispiele Für besonders Interessierte Das Wichtigste N2 164 Die meisten Komplexe bestehen aus einem Zentralkation und einer Hülle aus (meist 4 oder 6) Liganden . Liganden sind Anionen oder Moleküle, die für sich allein – auch ohne das Zentralkation – stabil sind. Die Ladung des Komplexes ergibt sich aus der Summe der Ladungen seiner Bestandteile. Name des Komplexes: Zahlwort-Ligand-o-Metall-(römische Zahl) Zahlwort: di, tri, tetra, penta, hexa . . . entsprechend der Zahl der Liganden Liganden: Anionen erhalten die Endung -o, die Endung -id entfällt. Moleküle erhalten spezielle Namen: zB heißt H 2 O im Komplex -aqua- und NH 3 (Ammoniak) im Komplex -ammin-. Metall: Nur bei negativ geladenen Komplexen wird an den Metallnamen -at angefügt und Endungen wie -um oder -ium werden weggelassen. Leitet sich das Atomsymbol des Metalls von keinem deutschen Wort ab, so ver- wendet man bei negativ geladenen Komplexen außerdem den lateinischen Wortstamm: zB -plumbat- für Blei, -ferrat- für Eisen, -argentat- für Silber und -cuprat- für Kupfer. römische Zahl: Sie gibt die Ladung des Zentralkations an. Ladung Folgende, zum Teil beim Praktikum Nr. 15 hergestellte Komplexe sind zu benennen. Dem schweizer Chemiker Alfred Werner (1866 –1919) ist es als Erstem gelungen, die Struktur von Komplexen aufzuklären (Nobelpreis 1913). Damals waren Masse und Ladung des Elektrons unbekannt, und die Bindung zwischen den Atomen konnte theoretisch nicht erklärt werden. Alle Stoffteilchen wurden mit »Kettenformeln« beschrieben, die den heutzutage verwendeten Valenzstrichformeln recht ähnlich sind. Diese bewährten sich vor allem für organische Moleküle und wurden deshalb generell verwendet: Untersuchungen von Werner zeigten, dass zB die Formel Pt(NH 3 ) 2 Cl 2 für genau zwei völlig unterschiedliche Stoffe zutrifft. Er folgerte daraus, dass in den Stoffteilchen vier Liganden in quadratischer Form angeordnet sind: Wären die vier Liganden tetraedrisch angeordnet, so könnte nur eine einzige Form existieren. Kettenformeln hingegen würden zu einer größeren Zahl unterscheidbarer Strukturen führen und können die leichte Austauschbarkeit der Liganden nicht erklären. Ähnliche Überlegungen führen zur oktaedrischen Anordnung von sechs Liganden, weil immer zwei Komplexverbindungen mit den Formeln ZL 4 L´ 2 und ZL 3 L´ 3 und nur eine mit der Formel ZL 5 L´ existieren. früher verwendete Kettenformeln Weitere Übungsbeispiele: [FeF 6 ] 3– , [Ag(NH 3 ) 2 ] + , [Cu(NH 3 ) 4 ] 2+ , [CuCl 4 ] 2– Aufbau des Komplexes Formel Name Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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