Chemie begreifen, Schulbuch

Sulfat- und Carbonat-Ionen findet man in großen Mengen in der Natur: Lagerstätten von Calciumsulfat (Gips) sind zB durch das Eintrocknen von Meeren entstanden, die vor Jahr- millionen existierten. Aus Calciumcarbonat (Kalk) bzw. einer Mischung aus Calcium- und Magnesiumcarbonat (Dolomit) sind ganze Gebirgszüge aufgebaut. Marmor besteht aus reinem, schön kristallisiertem Calciumcarbonat und ist ein begehrtes Material für Bauwerke und Kunstobjekte. Pflanzen können ohne das Nitrat-Ion nicht wachsen. Große Mengen davon sind in Exkrementen enthalten, weshalb Gülle und Mist eine natürliche Form von Dünger darstellen. Alle Ionengitter mit Nitrat-Ionen sind wasserlöslich, sodass jeder Überschuss sofort mit dem Regen in das Grundwasser gelangt. Deshalb ist in vielen Regionen die Qualität des Trinkwassers durch intensive Landwirtschaft beeinträchtigt. Das Hydroxid-Ion kommt in größeren Mengen in der Natur nicht vor. Aufgrund seiner technischen Bedeutung werden jährlich weltweit mehr als 20 Millionen Tonnen Natriumhydroxid produziert. Für besonders Interessierte Hier wird es anschaulicher Das Wichtigste M3 156 Regeln für mehratomige Anionen: 1. Mithilfe zusätzlicher Elektronen kann ein zentrales Nichtmetallatom mehr Sauerstoff- atome an sich binden, als dies in einem Molekül möglich ist. 2. Erreicht das zentrale Nichtmetallatom ein Oktett mit 4 bindenden Elektronenpaaren, so führt dies zu einer besonderen Stabilität. Beispiele dafür sind die Ionen SO 4 2– (Sulfat), CO 3 2– (Carbonat) und NO 3 – (Nitrat) . 3. Aus der Valenzstrichformel eines mehr- atomigen Anions kann seine Ladung bestimmt werden: Man errechnet aus allen Valenzstrichen, wie viele Elektronen vorhanden sind. Zieht man davon die Außenelektronen aller Nichtmetallatome ab, so ergibt sich die Ladung des Anions. Der Name eines Salzes (des Ionengitters, der Formeleinheit) setzt sich zusammen aus: K a t i o n ( r ö m i s c h e Z a h l ) – A n i o n ( Die römische Zahl ist bei Kationen des 10er-Blocks unbedingt erforderlich. Für Kationen, die im 6er-Block ganz unten stehen, wird die römische Zahl ausnahmsweise verwendet.) 8 – (6 + 1) = 1 SO 2 SO 3 SO 4 32 – 5 . 6 = 2 24 – (5 + 3 . 6) = 1 24 – (4 + 3 . 6) = 2 NO 3 CO 3 NO NO 2 CO CO 2 Moleküle sind stabil. Moleküle sind nicht stabil (Oktettregel wird verletzt). Anionen mit zusätzlichen Elektronen und 4 bindenden Elektronenpaaren im Zentrum sind sehr stabil. Ladung des Anions = Valenzstriche mal 2 minus Außenelektronen Na + Beispiele für Formeleinheiten und Ionengitter mit mehratomigen Anionen Kalkfelsen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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