97 2 SCHRIFTLICHE KOMPETENZ 1 MÜNDLICHE KOMPETENZ 3 TEXTKOMPETENZ 4 LITERARISCHE BILDUNG 6 SPRACHLABOR 5 MEDIALE BILDUNG VIEL | SEITIG 5 erlahmt manchmal, lang bevor die Kreditkartenabrechnung ins Haus flattert, vielleicht entwickeln wir aber zu dem einen oder anderen Objekt eine Beziehung, die eine Jacke zur Lieblingsjacke werden lässt, von der es sich zu trennen unmöglich erscheint, obwohl der Kleiderschrank keinen Mangel an dieser Gattung aufweist. No risk, no fun! Versuchen wir es so: Ich glaube mich zu erinnern, dass das Erste, was einem in der Handelsakademie in Betriebswirtschaftslehre beigebracht wird, ist, den Unterschied zwischen Bedürfnis und Bedarf zu definieren. Wenn mich mein Gedächtnis nicht beschummelt, steht ein Bedürfnis für das Gefühl eines Mangels, mit dem Wunsche, diesen zu beheben, der Bedarf für Bedürfnis plus Kaufkraft. Was einem nicht beigebracht wird: Das Bedürfnis kann ein Hund sein. Der Bedarf auch. Die Jacke in der Auslage sowieso. Versuchen wir es anders: Mein Onkel nannte die Befriedigung von Bedürfnissen, die über wirklich benötigte Dinge hinausging, „Aktion ‚Sei gut zu dir!‘„. Startete er eine solche Aktion, ging er los und kaufte sich zum Beispiel eine Füllfeder. Ein anderes Mal war ein Fernglas das Objekt seiner Begierde. Der gute Mann begeisterte sich weder für die Oper, noch blies er zum Halali auf der Jagd, und auch die Seefahrt war nicht das seine. Das Fernglas musste trotzdem her. Ich glaube, er erfreut sich bis heute daran. Bestimmt. Was ich mir nach vier Wochen der Konsumenthaltsamkeit gönnen werde? Vielleicht Bleistifte. Ich liebe Bleistifte. Oder Feinripp-Unterhemden. Ich steh’ auf blütenweiße Feinripp-Unterhemden. Kann gar nicht genug davon fein säuberlich in der Lade stapeln. Die Jacke? Glauben Sie wirklich, ich brauche noch eine Jacke? Eine Jacke allerdings, die ich vier Wochen lang durch die Scheibe grüße, muss schon eine ganz besondere sein. Ich muss jetzt mal los. Die Befriedigung von Bedürfnissen kann schnell zu Geldsorgen führen. https://www.derstandard.de/story/2000116849228/ ueber-die-lust-am-konsumhaben-wollen-brauchen-duerfen (abgerufen am 11.09.2024) richtig falsch Der Essay „Über die Lust am Konsum: Haben wollen, brauchen dürfen“ ist ein meinungsbetonter, subjektiver Text. Der Autor empfindet Shopping als düstere, traurige und passive Tätigkeit. Im Text wird erwähnt, dass menschliche Bedürfnisse im Bezug auf das Konsumverhalten oft nicht rational erklärbar sind. Der Onkel des Autors erklärte Kaufentscheidungen, die über das Benötigte hinausgingen, oft mit dem Wunsch, sich selbst etwas Gutes zu tun. Der Essay möchte die Leserschaft dazu auffordern, genau zu überlegen, bevor man eine unnötige Kaufentscheidung trifft. Texte exzerpieren: nicht nur copy & paste In einem Exzerpt werden schwierige Texte in verkürzter Form dargestellt. Dafür gilt es, die relevanten Informationen eines Textes zusammenzufassen. Für Referate kann sich diese Methode der Texterschließung als sehr nützlich erweisen. 60 65 70 75 80 85 90 95 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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