91 2 SCHRIFTLICHE KOMPETENZ 1 MÜNDLICHE KOMPETENZ 3 TEXTKOMPETENZ 4 LITERARISCHE BILDUNG 6 SPRACHLABOR 5 MEDIALE BILDUNG VIEL | SEITIG 5 Tipp Achtet darauf, dass euer Leseniveau nicht gleich ist, ihr also unterschiedlich stark lest. So könnt ihr von euren gegenseitigen Stärken lernen. Ideal ist eine Zusammensetzung aus einer flüssig lesenden Person (Lesetrainerin/Lesetrainer) und einer langsamer lesenden Person (Lesesportlerin/Lesesportler). Gemeinsam setzt ihr fest, wer welche Rolle einnimmt. Ihr müsst eure Entscheidung nicht mit anderen teilen. Textausschnitt 1 Alhamdullilah, Maschallah, Inschallah – arabische Redewendungen sind in migrantisch geprägten deutschen Großstädten inzwischen häufig zu hören. Ihr Ursprung ist islamisch, doch spricht im Alltag aus ihnen wirklich noch ein religiöses Bekenntnis? […] Marcel Sonneck ist Mitglied der „Datteltäter“, einem Satireformat von „Funk“, dem Jugendangebot von ARD und ZDF. Die Datteltäter bekämpfen Vorurteile von und gegen Muslime mit Satire. […] „Wallah“ kennt sogar der Duden Es sind Ausdrücke, die bei vielen Deutschen ohne Kontakt zu Muslimen wohl für hochgezogene Augenbrauen sorgen würden. Bei vielen Jüngeren wie Marcel gehören sie längst zur Alltagssprache – zumindest in migrantisch geprägten Großstädten. Die zum Ausruf gewordene Schwurformel „Wallah – ich schwöre [bei Gott]!“ verzeichnet sogar der Duden als Jugendsprache. Man muss nicht gläubig sein, nicht einmal muslimisch geprägt, um diese Begriffe zu verwenden. Unter vielen Türkisch- und Arabischsprachigen wird „Inschallah“ genauso alltäglich verwendet wie das deutsche „um Gottes willen“. Auch viele Atheistinnen benutzen die Formeln. (146 Wörter) https://www.deutschlandfunkkultur.de/islamische-redewendungen-im-alltag-mehr-als-allahu-akbar-100.html (abgerufen am 11.09.2024; stark gekürzt) Textausschnitt 2 Wieso antwortet er denn jetzt? Und wieso bleibt er stehen, ist er behindert?! „Lak, was ihr braucht nicht?! Ich geb euch zwei Dinger für Zehner, ja. Wallah, sag mir ein hier, der besser gebt!“ „Dings, danke ja. Aber wir brauchen echt nicht“, sagt Julius. Der Typ schnipst seine Kippe weg und steht auf. „Was macht ihr dann hier, ja? Sonnen könnt ihr euch Lipschitzbad, ihr Opfer.“ Er zeigt in Richtung Schwimmbad und läuft auf uns zu. Er hat recht, in den Park geht man nur, um Gras oder was zum Ziehen zu kaufen, keiner hängt hier einfach so rum. Irgendwelche Penner höchstens. […] „Nein. Dings, ja, wir nehmen gar nix. Und wenn, gehen wir bestimmt nicht bei den scheiß Türken holen, ja ..“, sagt Julius leise und versucht zu lächeln. Er soll mal jetzt die Fresse halten und einfach weiterlaufen. Ich ziehe ihn an seinem Kapuzenpullover zu uns. Der Araber reißt die Augen auf. „Wallah, was 'n mit dir?“ Er starrt mich an. Mit einem schnalzenden Geräusch spuckt er durch eine kleine Lücke zwischen seinen Schneidezähnen und stellt sich vor mich. „Bist du behindert, was los mit dir?“ Er schubst mich. Seine Kumpels stellen sich in einem Halbkreis um uns herum. Mir wird heiß, mein Herz schlägt schneller, ich fange leicht an zu zittern. (214 Wörter) Lobrecht, Felix (2021). Sonne und Beton. Berlin: Ullstein Verlag. S. 13. 1 5 10 15 20 25 1 5 10 15 20 25 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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