viel|seitig 5, Schulbuch [Prüfauflage]

122 VIEL | SEITIG 5 Früher war das Verfassen von Gedichten streng geregelt und es entstanden einige Begriffe, die man auch heute noch kennen sollte. Die Autoren und Autorinnen sind zwar mittlerweile sehr frei beim Schreiben von Gedichten, Begriffe wie Vers, Strophe oder Metrum spielen aber nach wie vor eine wichtige Rolle. Immerhin geht es darum, in lyrischen Texten einen gewissen Rhythmus zu erzeugen. Dies kann durch das Versschema oder auch die Wortwahl geschehen. Bei Gedichten kann sowohl der Inhalt als auch die äußere Form definiert werden. Dafür ist es hilfreich einige Begriffe zu kennen: Der Schnupfen Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse, auf dass er sich ein Opfer fasse – und stürzt alsbald mit großem Grimm auf einen Menschen namens Schrimm. Paul Schrimm erwidert prompt: „Pitschü!“ und hat ihn drauf bis Montag früh. Morgenstern, Christian: Der Schnupfen. In: Habel, Reinhardt (Hrsg., 2003): Gedichte in einem Band von Christian Morgenstern. Berlin: Insel Verlag. S. 197. 1 5 Motiv: das Thema eines Gedichts. Reim: Wörter, deren Silben am Ende oder in der Mitte gleich bzw. ähnlich klingen; Der Reim ist ein Mittel zur Verbindung von Versen zu Klang- und Sinneinheiten. Strophe: Zusammenfassung mehrerer Verse zu einem Abschnitt Vers: bezeichnet die Zeile eines Gedichts, auch Verszeile genannt Refrain: in strophenförmigen Texten wiederkehrende Laut- oder Wortgruppen Die wichtigsten Reimschemata kennen 1. Der Paarreim: Die letzten Wörter von aufeinanderfolgenden Versen reimen sich. Gekennzeichnet wird dies mit dem Reimschema aa, bb, usw., wie im folgenden Gedicht von Heinrich Heine: Die Wanderratten Es gibt zwei Sorten Ratten: a Die hungrigen und satten. a Die satten bleiben vergnügt zu Haus, b Die hungrigen aber wandern aus. b Heine, Heinrich. Gedichte. Die Wanderratten. abrufbar unter: Projekt Gutenberg. https://www.projekt-gutenberg.org/heine/gedichte/ chap464.html (abgerufen am 12.09.2024) 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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