32 4 Expansion – vom Kolonialismus zum Imperialismus Wahrnehmungen der Welt | Längsschnitt Antike – Gegenwart Von der Antike bis heute wird unsere Erde mit Hilfe von „Weltkarten“ dargestellt. Bis zum Beginn der Neuzeit gab es keine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis, ob die Erde eine Scheibe oder eine Kugel ist. Berechnungen von Mathematikern und Astronomen wiesen nach, dass die Erde eine (annähernd) kugelförmige Gestalt hat. Dennoch unterscheiden sich z.B. •wie eine Kugeloberfläche zweidimensional dargestellt wird; •von den (technischen) Hilfsmitteln und wissenschaftlichen Kenntnissen, die den Forscherinnen und Forschern in ihrer jeweiligen Zeit zur Verfügung standen bzw. stehen; •vom jeweiligen Standort bzw. der Perspektive, von dem aus bzw. mit der unsere Welt dargestellt wird; •von Inhalt, Ziel und Zweck der Darstellung sowie den dahinter liegenden Ideen und Werthaltungen der Menschen, die sie erstellt haben bzw. erstellen. Eine spätere Rekonstruktion der Weltkarte des Erathostenes von Kyrene (ca. 276–194 v.Chr.): Der Gelehrte gilt als Begründer der wissenschaftlichen Geografie. Er war überzeugt von der Kugelgestalt der Erde und konnte, wissenschaftlich fundiert, schon relativ genau den Erdumfang vermessen. Mit Hilfe vieler Fahrtenberichte und eigener Forschung erstellte er auch eine „Weltkarte“, die heute nur noch als Rekonstruktionen vorhanden sind. © öbv/Wien Weltkarte nach Claudius Ptolemäus (ca. 100–ca. 165 n.Chr.): Der im heutigen Ägypten lebende Universalgelehrte ging von der Kugelgestalt der Erde aus und verwendete dabei Längen- und Breitengrade. Er berechnete den Erdumfang zu gering. Seine Weltkarte diente im 15. Jh. als Vorlage für Neudrucke (dieser hier: 1482 im deutschen Ulm). © British Library/akg-images/picturedesk.com Die Ebstorfer Weltkarte: Die aus 30 zusammengenähten Pergamentblättern bestehende Weltkarte aus dem 13. Jh. wurde im norddeutschen Kloster Ebstorf gefunden und war mit 3,57 m Durchmesser die größte aller bisher bekannten mittelalterlichen Weltkarten. Da sie bei einem Luftangriff 1943 zerstört wurde, gibt es von ihr nur Reproduktionen. © akg-images/picturedesk.com M1 L ibyen E u r o p a A s i e n Arabien Persien Ariana Gedrosien Baktrien Taprobane S k y t h e n K e l t e n Britannien Ierne Indien Medien Thule Byzanz Alexandria Persepolis Karthago Ganges Indus Kasp Meer Donau Inneres Meer Nil Atlantisches Meer Atlantisches Meer M2 M3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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