dem Sieg der Nordstaaten. In den USA waren die Sklavinnen und Sklaven endlich frei! Martin Luther King: „Ich habe einen Traum ... “ Persönliche Freiheit bedeutet noch lange nicht soziale Gleichberechtigung – das mussten die schwarzen Amerikanerinnen und Amerikaner noch 100 Jahre nach dem gewonnenen „Befreiungskrieg“ zur Kenntnis nehmen. Seit Beginn des 20. Jh. kämpfen Bürgerrechtsbewegungen gegen die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung. Aber erst 1954 wurde Rassentrennung in Schulen vom Obersten Gerichtshof verboten. Die Durchsetzung dieses Verbotes stieß im Süden der USA allerdings auf erbitterten Widerstand der Weißen. Martin Luther King, ein Pfarrer aus Alabama, widmete deshalb sein Leben dem Kampf um die Bürgerrechte. Er ließ sich verprügeln und einsperren. So wurde er zur Symbolfigur des gewaltfreien Widerstands der Schwarzen gegen die weißen Unterdrücker. 1968 wurde er ermordet. Fünf Jahre vorher, am 28. August 1963, hatte er anlässlich eines Marsches nach Washington eine große Rede gehalten. Sie handelt von seinem Zukunftstraum, in dem Schwarz und Weiß friedlich miteinander leben ... Q [...] Der wunderbare, neue kämpferische Geist, der die Gemeinschaft der Schwarzen erfasst hat, darf uns nicht verleiten, allen Weißen zu misstrauen. Denn viele unserer weißen Brüder [...] sind zu der Einsicht gekommen, dass ihre Zukunft mit der unseren untrennbar verbunden ist. [...] Wir können niemals zufrieden gestellt sein, solange der Schwarze das Opfer der unaussprechlichen Schrecken polizeilicher Brutalität ist. Wir können nicht zufrieden gestellt sein, solange unsere müden Leiber nach langer Reise in den Motels an den Landstraßen [...] keine Unterkunft bekommen. [...] Wir können nicht zufrieden gestellt sein, solange unsere Kinder noch ihrer Freiheit und Würde beraubt werden durch Schilder, auf denen es heißt: „Nur für Weiße“ [...]. Ich habe einen Traum, dass eines Tages diese Nation sich erheben wird und der wahren Bedeutung ihres Credos gemäß leben wird: „Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: dass alle Menschen gleich erschaffen sind.“ Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne ehemaliger Sklaven und die Söhne ehemaliger Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können [...]. Washington im August 1963: Martin Luther King an der Spitze von ca. 200 000 Demonstrantinnen und Demonstranten der schwarzen Bürgerrechtsbewegung auf dem Marsch von Birmingham, Alabama, nach Washington, D. C. (Everett Collection, Foto, 1963) Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt. (King, Der Traum von der Gleichberechtigung; in: Reden, die die Welt bewegten, 1986, S. 589 ff.) Nicht nur in anderen Ländern, auch bei uns werden Menschen auf Grund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder ihres Geschlechts noch immer da und dort abgewertet. Liste Argumente auf, mit denen Menschen noch heute diskriminiert werden. Erörtere diese Argumente und entwickle Gegenargumente. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Recherchiere in mindestens zwei Nachschlagewerken nach einer Definition von „Sklaverei“ und vergleiche sie mit der in diesem Text ange- führten. 2. Recherchiere im Internet über die Gesetze, die Menschen vor Diskriminierung jeder Art schützen sollen, und erstelle eine Liste dazu. Längsschnitt: Sklaverei – Unmenschlichkeit seit Jahrtausenden 71 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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