Zeitbilder 5, Schulbuch

Sklavinnen und Sklaven die abgebrannten Häuser in Rom neu erbauen. Aus deren Vermietung erzielte er hohe Gewinne. Hauptsächlich aus Unfreien bestanden die zahlreichen Fechter- und Gladiatorenschulen. Ihr Schicksal entschied sich bei den Kämpfen in der Arena, die Seneca so beschreibt: Q Kein bisschen Spaß, der reine Menschenmord! Nichts, womit sich die Männer schützen können [...], kein Helm, kein Schild schützt gegen den Schwertstich. Wozu noch Schutz? Wozu Fechtkunst? All das verzögert ja nur den Tod. Morgens wirft man diese Menschen den Löwen und Bären vor, mittags den Zuschauern [...]. (Seneca, Briefe VII, 3 f.) Erkläre den Ausdruck „Brot und Spiele“ und den Zweck der Gladiatorenspiele im antiken Römischen Reich. Sklavinnen und Sklaven kämpfen für einen eigenen „Staat“ Die Behandlung der Unfreien durch ihre Herren war recht unterschiedlich: Die Sklavinnen und Sklaven im Haus waren häufig in den Familienverband eingebunden. Sie genossen unter der Herrschaft des Familienvaters dieselbe Behandlung wie Frauen und Kinder. Doch die Landsklavinnen und Landsklaven nützte man aus „wie Zugtiere“. Oft mussten sie gefesselt ihre Arbeit verrichten und waren mit Halsringen und Brandzeichen gekennzeichnet. Gladiatoren im Kampf mit Bären und Löwen vor Publikum. (Römisches Relief, 1. Jh.) Die harte Arbeit der Bergwerkssklaven in einer Tongrube. (Tontäfelchen aus Korinth, 7. Jh. v. Chr.) Nur vereinzelt versuchten Sklavinnen und Sklaven, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Es fehlte nämlich sowohl eine gemeinsame revolutionäre Idee als auch die Möglichkeit, sich in diesem großen römischen Herrschaftsgebiet untereinander zu verständigen. Vor allem die städtischen Sklavinnen und Sklaven hofften eher darauf, durch Freilassung oder Freikauf ihre Freiheit wiederzuerlangen als durch einen großen Aufstand. Trotzdem kam es auch zu regelrechten Sklavenkriegen: Zweimal drei Jahre lang dauerten die Kämpfe in Sizilien (135–132, 104–101 v. Chr.). Sie gingen von Bauern- und Hirtensklaven aus, die anfangs auch große Erfolge erzielten. Doch in beiden Fällen blieben schließlich die nach Sizilien entsandten Truppen siegreich. Der für die Römer gefährlichste Aufstand brach im Jahre 74 v. Chr. in Süditalien, in der Gladiatorenschule von Capua, aus. Unter der Führung des thrakischen Sklaven Spartakus soll das Sklavenheer bald auf 100000 Mann angewachsen sein. Es fügte einigen römischen Heeren schwere Niederlagen zu. Doch Uneinigkeit im Sklavenheer und ein Aufgebot von acht kampferprobten Legionen beendeten auch diesen Aufstand zu Gunsten der Herrschenden. Die Ziele der Aufständischen waren unterschiedlich: Manche wollten einfach nur als freie Menschen in ihre Heimat zurückkehren. Andere träumten von der Gründung eines eigenen „Staates“, in dem ihre früheren Herren dann als Sklaven dienen sollten. Das antike Gesellschaftssystem sollte also nur umgekehrt, nicht beseitigt werden. Auch die Römer dachten nicht an die Abschaffung der Sklaverei. Doch die Einstellung vieler Römerinnen und Römer den Sklavinnen und Sklaven gegenüber änderte sich allmählich: Die Sklavenhalter erkannten, dass sich ihre brutalen Behandlungsmethoden und die rücksichtslose Ausbeutung der Arbeitskraft weder wirtschaftlich noch politisch lohnten. Freilassung bedeutet noch nicht Unabhängigkeit Schon im 1. Jh. v. Chr. wurden Sklavinnen und Sklaven häufiger von ihren Besitzern freigelassen. Zumeist konnten sie sich um einen bestimmten Geldbetrag freikaufen oder der Sklavenhalter schenkte ihnen mit seinem Testament die Freiheit. Oft steckte eine wirtschaftliche Überlegung dahinter: Die Aussicht auf Freilassung erhöhte den Arbeitseifer der Sklavinnen und Sklaven, der Herr ersparte sich Sklavenaufseher und erhielt auch die Summe des Freikaufs. Durch persönliche Dienste blieben sie weiterhin ihrem nunmehrigen Patron als neue Klienten verpflichtet. Umgekehrt gab es arme Landarbeiterinnen und Landarbeiter in den Provinzen, die sich freiwillig in die Sklaverei begaben, um wenigstens sicher versorgt zu sein. Die Rechtslage der Sklavinnen und Sklaven blieb auch in der Kaiserzeit unverändert: Sie konnten noch imLängsschnitt 68 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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