Kuros (Jüngling) von Anavyssos (Höhe 1,95 m, um 520 v. Chr., Nationalmuseum Athen) Hermes von Olympia (Höhe 2,15 m, Praxiteles, 4. Jh. v. Chr., Museum Olympia) Außerdem waren diese Aufführungen auch Wettkämpfe, die bewertet wurden: Die siegreichen Dichter erhielten nicht nur Lob und Anerkennung, sondern auch wertvolle Preise. Die Zuschauerinnen und Zuschauer saßen im Halbrund auf aufsteigenden steinernen Sitzen. Das ermöglichte allen Personen eine gute Sicht. Diese Freiluftbühnen hatten außerdem eine wunderbare Akustik, sodass man auch in der obersten Sitzreihe ausgezeichnet verstehen konnte, was die Schauspieler und der Chor auf der Orchestra sprachen oder sangen. Laokoon-Gruppe (römische Kopie, Höhe 2,42 m, 1. Jh. n. Chr., Vatikanische Museum, Rom, Foto 2006) So vollkommen die Griechen ihre Tempel, Theater und Sportanlagen bauten, ein Bauelement kannten sie ein Bauelement nicht: das Gewölbe. Es gibt zwar Scheingewölbe in der mykenischen Zeit. Doch das Gewölbe mit dem Druck ausgleichenden Schlussstein haben erst die Römer, vor allem bei ihren Zweckbauten (z. B. Aquädukte), verwendet. Das Theater von Epidauros, aus dem 4. Jh. v. Chr. Die griechischen Theater waren Freilichtbühnen. Die „Skene“ (A) war die Bühne: eine Wand mit drei Türen, durch die die Schauspieler eintraten oder hinausgingen. Hinter der Wand zogen sie sich auch um. Auf der kreisrunden „Orchestra“ (B) nahm der Chor Aufstellung. Der Chor begleitete das Geschehen auf der Bühne mit Kommentaren; er drückte das aus, was das Publikum empfinden sollte. Der Zuschauerraum (C) stieg in Stufen aufwärts. So konnte jede Zuschauerin und jeder Zuschauer gut sehen und gut verstehen. A B C Fragen und Arbeitsaufträge 1. Beschreibe anhand der Abbildung auf S. 34 die Merkmale eines griechischen Tempels. 2. Vergleiche die Abbildungen des Kuros (= Jüngling) von Avanyssos, des Hermes von Praxiteles und die Laokoon-Gruppe. Beschreibe anhand dieser Skulpturen die Entwicklung der Darstellung des menschlichen Körpers in der griechischen Kunst. Achte auf Körperhaltung, Bewegung, Gesichtszüge sowie Darstellung von Emotionen. Welche der Statuen erinnert am stärksten an ägyptische Vorbilder? 3. Recherchiere im Internet/Kunstlexikon/BE-Unterricht nach antiken griechischen bzw. hellenistischen Bau- und Kunstwerken. Ordne sie geographisch, nach ihrer Entstehungszeit und Stilrichtung sowie nach ihrer Funktion ein. Präsentiere die Ergebnisse in der Gruppe Die antike Welt – Griechenland und Rom 35 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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