typische Perspektive zugrunde: die nicht hinterfragte, selbstverständliche Einordnung der Menschen in die verschiedenen Stände im Feudalsystem. Teilkompetenz: Bildliche Quellen beschreiben, analysieren und interpretieren (S. 104–105) In einem ersten Schritt sollen die wichtigsten Inhalte bildlicher Quellen beschrieben werden. In den darauf folgenden Schritten sollen auch die in ihnen zum Ausdruck gebrachten Motive und Symbole erkannt, analysiert und schließlich interpretiert werden. Auf diese Weise sollst du die Bilder entschlüsseln (= dekonstruieren) können. Dieses Vorgehen lässt sich auch auf gegenständliche Quellen („Sachquellen“) anwenden: In einem ersten Schritt sollen die Gegenstände (hier: romanische und gotische Bauwerke bzw. Ausschnitte daraus) mit ihren charakteristischen (Bau-/Stil-)Merkmalen beschrieben und miteinander verglichen werden. Diese methodischen Vorgangsweisen und das bisher erworbene Sachwissen befähigen dich hier, die Auseinandersetzung um die Herrschaftsmacht zwischen Kaiser und Papst im Mittelalter selbstständig „erzählen“ zu können (= zu rekonstruieren) (S. 104–105) bzw. wesentliche (Darstellungs-)Merkmale der beiden mittelalterlichen Kunstepochen (Romanik, Gotik) beschreiben, analysieren bzw. vergleichen und interpretieren zu können (S. 178–179). Teilkompetenz: Geschichtskulturelle Produkte als Orte des historischen Erzählens erkennen (S. 36–37, S. 62–63, S. 108–109) Auf den angegebenen Doppelseiten sollst du dich mit verschiedenen „Produkten“ von „Geschichtskultur“ auseinandersetzen. Unter Geschichtskultur versteht man den Umgang der gesamten (heutigen) Gesellschaft mit Geschichte. Zu den Produkten unserer Geschichtskultur gehört alles, was mit Geschichte zu tun hat und das historische Bewusstsein von uns Menschen und damit auch unsere Identität prägt und beeinflusst. Das geschieht z. B. durch Besichtigung historischer Stätten, durch Lesen historischer Romane, vor allem auch durch die Nutzung verschiedener Medien (Zeitungen, Radio, Fernsehen, Internet). Gerade historische Dokumentationen, Doku-Dramen und besonders historische Spielfilme erfreuen sich großer Beliebtheit. Dabei ist oft nicht die genaue Rekonstruktion der Vergangenheit oberstes Ziel der Darstellung, sondern eine spannungsgeladene und Gefühle ansprechende gute „Story“. Dazu müssen die typischen Elemente eines Spielfilmes, der Entstehungskontext, der Aufbau und die Perspektivität des Films, seine Absichten und möglichen Bewertungen analysiert werden (S. 108–109). Vor allem das Internet wurde als Informationsquelle für an der Vergangenheit bzw. an Geschichte interessierte Menschen immer wichtiger. Die Qualität der Informationen ist jedoch sehr unterschiedlich. Nicht jedes Medium, das ein geschichtliches Thema aufgreift, verfolgt damit nämlich das Ziel, wissenschaftlich genau darüber zu berichten. Längst haben die Werbung und die Computerspielindustrie die Vergangenheit bzw. Geschichte als interessanten Markt entdeckt. Auch der Tourismus profitiert bis heute von gut aufbereiteten Ausgrabungen und steinernen Denkmälern der Antike (S. 62–63). 3. Historische Fragekompetenz Teilkompetenz: Fragen, die in Darstellungen der Vergangenheit oder in schriftlichen Quellen behandelt werden, herausarbeiten (S. 52–53, S. 154–155, S. 172–173) Mit den schriftlichen und bildlichen Quellen zu verschiedenen Bereichen der römischen Kaiserherrschaft auf der Doppelseite 52–53 sowie der Autorendarstellung (S. 50 f.) soll die Historische Fragekompetenz in diesem Buch erstmals genauer eingeübt werden. Darunter versteht man die Fähigkeit und Fertigkeit, sinnvolle Fragen an die Vergangenheit zu stellen. Die Kompetenztrainingsdoppelseite 154–155 „Recht“ sowie die Kompetenztrainingsdoppelseite 172–173 „Von den Babenbergern zu den Habsburgern“ dienen dazu, die Historische Fragekompetenz weiterzuentwickeln. Inhaltlich eingebettet die Aufgaben einerseits in das Thema Entwicklung des staatlichen Rechts von der Antike bis in die Gegenwart und andererseits in das Thema der Herrschaft der Babenberger und frühen Habsburger. Die Auseinandersetzung mit den Arbeitsaufträgen auf diesen Doppelseiten wird es dir ermöglichen, die verschiedenen Darstellungen der Vergangenheit bzw. schriftlichen Quellen zugrundeliegenden Fragen zu erkennen und zu analysieren. 4. Historische Orientierungskompetenz Teilkompetenz: Orientierungsangebote in Darstellungen der Vergangenheit erkennen (S. 144–145) Informationen über Vergangenheit und Geschichte lassen sich zur Orientierung in Gegenwart und Zukunft nutzen. Die Inhalte in diesem Abschnitt sollen dich dazu befähigen, solche Orientierungsangebote in Darstellungen über die Entwicklung der Stadt im Mittelalter und in der Gegenwart zu erkennen. Jahres-Check: Kompetenzen trainieren 183 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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