Zeitbilder 5, Schulbuch

Jahres-Check: Kompetenzen trainieren Ein wesentlicher Teil des Geschichtsunterrichts besteht in der 5. Klasse im Entwickeln und Trainieren von Historischen Kompetenzen. Der Lehrplan unterscheidet dabei vier Bereiche: –– Historische Sachkompetenz, –– Historische Methodenkompetenz (Re- und De-Konstruktionskompetenz), –– Historische Fragekompetenz, –– Historische Orientierungskompetenz. 1. Historische Sachkompetenz Teilkompetenz: Die Begriffe/Konzepte „Geschichte“ und „Vergangenheit“ sowie „Quelle“ und „Darstellung“ klären und hinsichtlich ihrer Verwendung differenzieren (S. 9–11, S. 162–163) Im Alltag und in der Umgangssprache verwenden wir die Wörter „Geschichte“ bzw. „geschichtlich“ (historisch) und „Vergangenheit“ auf ganz selbstverständliche Weise. Wir gehen davon aus, dass alle wissen, was wir meinen, wenn wir z.B. sagen: „Das gehört für immer der Vergangenheit an“, oder: „Das ist die Geschichte unserer Familie“. Im Geschichtsunterricht und natürlich in der Geschichtswissenschaft werden solche Fragen systematisch behandelt. Hier bezieht sich Geschichte auf vergangenes Geschehen, wie es z.B. durch Quellen oder Darstellungen überliefert (berichtet) wird. Solche Berichte stellen immer nur Ausschnitte aus dem tatsächlichen Geschehen in einem bestimmten Zeitabschnitt (= der Vergangenheit) dar. Obwohl also „Geschichte“ mit „Vergangenheit“ zu tun hat, ist sie doch nicht dasselbe wie „Vergangenheit“. Mit den Quellen und Darstellungen auf S. 162–163 sollst du Aussagen und Interpretationen zum Thema „Österreich von der römischen Herrschaft bis ins Frühmittelalter“ nachvollziehen und mit deinem vorhandenen Sachwissen verbinden. Sachkompetent ist man dann, wenn man das so erworbene Wissen einordnen, belegen, mit anderem Wissen vergleichen und bei historischen Aufgabenstellungen anwenden kann. Teilkompetenz: Aussagen und Interpretationen über Vergangenheit und Gegenwart anhand von Belegen aus Quellen und Darstellungen nachvollziehen (Belegbarkeit) (S. 22–23, S. 72–73) In diesen Abschnitten werden Darstellungen der Vergangenheit sowie historische Quellen mit vorhandenem Sachwissen verbunden. Mit den Quellen und Darstellungen zu den Themen „Die ,attische’ Demokratie im Vergleich mit der Demokratie in Österreich heute“ sowie „Sklaverei“ kannst du Aussagen und Interpretationen über die Vergangenheit und Gegenwart nachvollziehen und mit deinem vorhandenen Sachwissen verbinden. Sachkompetent ist man dann, wenn man das erworbene Wissen einordnen, belegen, mit anderem Wissen vergleichen und bei anderen historischen Aufgabenstellungen anwenden kann. 2. Historische Methodenkompetenz (Re- und De-Konstruktionskompetenz) Teilkompetenz: Geschichtskarten lesen (S. 28–29) Die Arbeit mit den beiden Karten soll dich befähigen, die in Geschichtskarten dargestellten Ereignisse, Entwicklungen und Vorstellungen von der Welt zu entschlüsseln (= dekonstruieren). Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen sollst du diese Ereignisse, Entwicklungen und Vorstellungen von der Welt eigenständig darstellen (= rekonstruieren) können. Teilkompetenz: Schriftliche Quellen beschreiben, analysieren und interpretieren (S. 42–43, S. 58–59, S. 166–167) Mit der schrittweisen Vorgangsweise, schriftlichen Quellen zu beschreiben, zu analysieren und zu interpretieren, gelingt es dir, die Geschichte von „Roms Aufstieg zur Weltmacht“ zu entschlüsseln (= dekonstruieren) und mit diesen Kenntnissen anschließend das Thema eigenständig darzustellen (= rekonstruieren). Eine Urkunde ist eine spezielle Art von schriftlicher Quelle. Am Beispiel der Georgenberger Handfeste kannst du trainieren, wie man mit Hilfe einer Urkunde ein wichtiges Ereignis des österreichischen Mittelalters de- und rekonstruieren kann (S. 166–167). Die schriftlichen und auch bildlichen Quellen (s. auch nächste Teilkompetenz) auf S. 58–59 wiederum dienen dazu, diese Historische Methodenkompetenz anhand des Themas „Geschlechterrollen in Griechenland und Rom“ weiterzuentwickeln. Teilkompetenz: Die unumgängliche Perspektivität und Intention von historischen Quellen feststellen (S. 98–99) Quellen werden auch immer mit einer bestimmten Absicht verfasst bzw. geschaffen. Um Quellen angemessen analysieren und interpretieren zu können, sollte man die jeweils zugrundeliegende Sichtweise und die Absicht der Verfasserin bzw. des Verfassers klären. In diesem Kapitel z. B. liegt allen Texten eine für mittelalterliche Menschen 182 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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