Die römische Herrschaft in Österreich Die Römer gründeten 181 v. Chr. die Kolonie Aquileia. Sie wurde zum Ausgangspunkt für die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen mit den nördlichen und nordöstlichen Nachbarn. Mitte des 2. Jh. schloss Rom einen Freundschaftsvertrag mit dem keltischen Königreich Norikum. Interesse hatten die Römer v. a. an den wertvollen norischen Rohstoffen (Eisen, Gold und Salz). Augustus befahl 15. v. Chr. einen Angriff gegen die Alpenvölker. Die Provinzen Rätien und Pannonien entstanden, Norikum wurde unter Kaiser Claudius römische Provinz. Die Römer bauten das Straßennetz aus und errichteten neue Städte. Die größte römische Ansiedlung war Carnuntum (Ausgangspunkt für den römischen Handel mit Nordosteuropa). Die Römer verstärkten die Donaugrenze mit einem System von befestigten Zivilstädten, Kastellen, Wachtürmen und Wällen (Limes). 488 endete die römische Herrschaft an der Donau: Odoaker ließ den Donaulimes räumen. Jüngling vom Magdalensberg. Abguss einer 1502 am Magdalensberg (Kärnten) gefundenen römischen Bronzestatue aus dem 16. Jh. Österreich im Frühmittelalter Slawische Stämme besiedelten ab dem 6. Jahrhundert das Gebiet zwischen Donau, Elbe und Ostsee. Nach Niederlagen der Bayern gegen die Slawen 595 und 610 bei Aguntum entstand eine Grenzzone zwischen Bayern und Slawen. Der fränkische Kaufmann Samo errichtete ein bedeutendes Slawenreich. Bereits unter Kaiser Diokletian gibt es erste Spuren des Christentums im Gebiet des heutigen Österreich. Für die neuerliche Missionierung im 7. und 8. Jh. waren das Kloster St. Gallen und vor allem die Gründungen der Bistümer Salzburg und Passau maßgeblich. Österreich von der römischen Herrschaft bis zur Neuzeit Ruine der Therme der ehemaligen römischen Stadt Aguntum Die Babenberger In der Schlacht auf dem Lechfeld (955) bei Augsburg besiegte Otto der Große die Ungarn. An der Donau wurde eine Grenzmark errichtet. Als erster Markgraf aus dem Geschlecht der Babenberger kam Leopold I. 976 in die Mark an der Donau In einer Urkunde König Ottos III. wird der Name Österreich („Ostarrîchi“) 996 erstmals erwähnt. Leopold III. vermehrte seinen Landbesitz vor allem durch Kauf und Erbschaften. Klosterneuburg wird Residenzsitz. Auf Grund des Verzichtes auf Bayern wurde der Babenberger Heinrich II. mit Österreich belehnt, das zum Herzogtum erhoben wurde. Die Vorrechte des Herzogs von Österreich sind im sogenannten „Privilegium minus“ (1156) niedergeschrieben. Heinrich II. verlegte seine Residenz nach Wien. Das Herzogtum Steiermark fiel auf Grund eines Vertrages („Georgenberger Handfeste“, 1186) 1192 an die Babenberger. Leopold V. verwendete die hohe Lösegeldsumme, die er nach der Freilassung des englischen Königs Richard Löwenherz erhielt, für den wirtschaftlichen und kulturellen Ausbau des Landes. Als Herzog Friedrich II. 1246 kinderlos starb, war die Herrschaft der Babenberger beendet. Markgraf Leopold III. der Heilige (1075–1136). Um 1290/1300. Glasgemälde im Brunnenhaus des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz (NÖ). Basiswissen 180 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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