Zeitbilder 5, Schulbuch

M5 Der Flügelalter von St. Wolfgang (OÖ): Flügelaltäre sind Ausdruck der in der Spätgotik (ca. 1470 und 1520) angestrebten Einheit von Architektur, Malerei und Plastik. Dies kann man im architektonischen Aufbau, an den malerisch oder plastisch gestalteten Sockelzone, einem Mittelbild oder Mittelschrein mit Seitenflügeln und einem häufig reich geschnitzten Aufsatz erkennen. Normalerweise waren die Seitenflügel geschlossen (Werktagsseite), zu besonderen kirchlichen Festtagen wurde der Schrein geöffnet (Festtagsseite). Der berühmteste in Österreich erhaltene Flügelaltar befindet sich in St. Wolfgang (OÖ) und wurde hauptsächlich vom Künstler Michael Pacher geschaffen (vollendet 1481). M6 Die Hl. Elisabeth in der Wallfahrtskirche Maria Buch bei Judenburg (Steiermark). Glasmalerei, um 1330: Die Baumeister der Gotik verringerten die Zwischenwände der Kirchen, dadurch wurden die Fenster breiter und höher. Die Glasmalerei ist ein wichtiger Bereich der mittelalterlichen Kunst in Österreich. Eines ihrer Zentren war Klosterneuburg. Da die Baumeister der Gotik die Zwischenwände der Kirchen verringerten, wurden die Fenster breiter und höher. So konnten monumentale Fenster entstehen. Themen der Abbildungen: Einzelheilige, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament und allegorische Darstellungen. In der Glasmalerei setzte sich – dem allgemeinen Stilwandel der europäischen Malerei im späten Mittelalter entsprechend – das Streben nach räumlicher Darstellung und größerer Naturnähe durch. M5 M6 Das „Goldene Dachl“ in Innsbruck (Tirol): Das Wahrzeichen Innsbrucks ist das „Goldene Dachl“. Es ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Gotik in Tirol. Es wurde kurz vor 1500 erbaut. Anlass war die zweite Hochzeit Maximilians I. (1494). Ein Relief auf der Brüstung zeigt den Kaiser neben seiner zweiten Frau Bianca Sforza, im Hintergrund ist Maria von Burgund dargestellt, die erste Frau Maximilians. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Beschreibe den Wiener Neustädter Dom und Skulpturen von Schöngrabern (s. S. 176) sowie die hier abgebildeten Bauten und Kunstwerke (M1, M2, M3) und benenne dabei wesentliche Merkmale der Romanik. 2. Beschreibe das Kornmesserhaus Bruck/Mur, den Stephansdom, das Westportal der Minoritenkirche und das Rosettenfenster (alle S. 176 f.) sowie die hier abgebildeten Bauten und Kunstwerke (M5, M6, M7) und benenne dabei wesentliche Merkmale der Gotik. 3. Vergleiche und liste dabei die Unterschiede zwischen romanischer und gotischer (Bau-)Kunst mit Hilfe folgender Beispiele auf: Wiener Neustädter Dom – Stephansdom (S. 177); Portal der Minoritenkirche – Portal der Stiftskirche Millstatt (M3); Grundriss romanische Kirche (S. 176); die Skulpturen von Schöngrabern – Malerei und Plastik des Altars von St. Wolfgang (M5); Fresko der Stiftskirche Lambach (M1) – Glasmalerei der Kirche Maria Buch (M6). Orientiere dich bei dieser Aufgabe an den vorher festgestellten Merkmalen. 4. Erörtere die beim Vergleich festgestellten Unterschiede in Bezug auf die Form, Gestaltung und den künstlerischen Ausdruck von Skulpturen/Plastiken, Fresko- und Glasmalerei. 5. Recherchiere, welche romanischen und gotischen Kunstwerke es in deinem Bundesland gibt. M7 Österreich von der römischen Herrschaft bis zur Neuzeit 179 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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