Zeitbilder 5, Schulbuch

Nach dem Aussterben der Babenberger gewann der böhmische König Ottokar II. in Kriegen gegen Ungarn Österreich und die Steiermark. Schließlich erbte er noch Kärnten und Krain. Er war damit der mächtigste Fürst in der Zeit des Interregnums. Nun sollte sich Ottokar um Neubelehnung dieser gewonnenen Gebiete beim 1273 neu gewählten deutschen König Rudolf bewerben. Ottokar wies diese Aufforderung aber zurück. Rudolf verhängte über ihn die Reichsacht und zog mit einem großen Heer gegen den Böhmenkönig zu Feld. Im Osten Österreichs, auf dem Marchfelde, besiegte Rudolf in der Schlacht bei Dürnkrut (1278) den böhmischen König. Ottokar kam dabei ums Leben. Dies gilt als ein Ereignis von europäischer Bedeutung. Damit hatte Rudolf I. nämlich die Voraussetzungen geschaffen, die Länder der Babenberger seinem eigenen Herrscherhaus zu sichern. Über den Verlauf der Schlacht schreibt der Historiker Karl-Friedrich Krieger: L Der Ausgang der Schlacht stand auf des Messers Schneide, als der mittlerweile sechzigjährige Schlacht Rudolfs von Habsburg gegen Ottokar von Böhmen 1278. (Gemälde für den Festsaalbau der Münchner Residenz, 1838, von Julius Schnorr von Carolsfeld, 1794–1872. Öl auf Leinwand, 52 x 66 cm) Beschreibe, wie der Maler Rudolf (vorne rechts, auf einem Schimmel) und Ottokar darstellte. Erläutere, welchen Moment der Schlacht der Künstler gewählt hat. Erkläre, was er mit dem Bild vermutlich ausdrücken wollte. Habsburger beim Überqueren des Weidenbaches im Kampf mit einem gegnerischen Ritter aus dem Sattel geworfen wurde. Rudolf überstand die lebensbedrohliche Situation nur dadurch, dass er sich mit dem Schild schützen konnte und es einem Ritter aus dem Nordschweizer Raum gelang, ihn im Kampfgewühl auf ein neues Pferd zu setzen. Noch bevor Ottokar sein drittes Treffen [= Truppen, Amn. d. A.] einsetzen konnte, wurde die Schlacht jedoch durch eine Reserveeinheit entschieden, die sich auf Befehl Rudolfs in einem der kleinen Seitentäler versteckt gehalten hatte und nun in einer kritischen Phase der Schlacht die böhmischen Ritter plötzlich von der Flanke her angriff. Obwohl es sich nur um eine relativ kleine Gruppe schwerer Panzerreiter […] handelte, war die Wirkung ungeheuer. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Heer Ottokars in zwei Teile gerissen, wobei die einsetzende Konfusion [= Verwirrung, Anm. d. A.] nicht zuletzt auch damit zu erklären ist, dass die damaligen Topfhelme der Panzerreiter nur über einen schmalen Sehschlitz nach vorne verfügten. Dies bedeutete für die von der Seite Angegriffenen […] dass 6. Die frühen Habsburger 168 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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