Zeitbilder 5, Schulbuch

2 1 5 3 6 7 4 1 Pan-Heiligtum 2 Museion 3 Bibliothek 4 Theater 5 Gymnasion 6 Sarapis-Heiligtum 7 Stadion M a r e o t i s – S e e Mittelmeer Nilkanal Pharos-Insel Ne kr opol i s Die ägyptische Stadt Alexandria war wie das syrische Antiochia Endpunkt einer großen Handelsstraße, die aus dem Landesinneren ans Meer führte. (ab etwa 2300 v. Chr.) sanken die einstmals selbstständigen Städte zu untergeordneten Verwaltungseinheiten in einem zentral regierten Großreich ab. Die hellenistische Stadt Die alten griechischen Städte, wie Athen, Korinth oder Theben, waren langsam gewachsen. Ihre engen, winkeligen Gassen und ärmlichen Wohnhäuser ließen sie noch im 3. Jh. v. Chr. als wenig ansehnlich erscheinen. Demgegenüber waren die hellenistischen Städte geplant und künstlich angelegt, mit breiten und geraden Straßen. So beschrieb man etwa die Straßen der neuen Stadt Alexandria als gerade, teils bis zu 30 m breit und auf beiden Seiten von Kolonnaden gesäumt. Dahinter ragten mehrgeschossige Häuser, Tempel und andere Prachtbauten auf. Alexander hatte die „Dritte Kolonisation“ durch die Anlage zahlreicher nach ihm benannter Siedlungen eingeleitet. Dort siedelte er die Veteranen seiner Feldzüge als neue Oberschicht an. Diese Politik setzten seine Nachfolger fort. Manche dieser Gründungen lagen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten bzw. Häfen. Sie entwickelten sich rasch zu Zentren hellenistischer „Weltwirtschaft“ (Alexandria, Antiochia, Seleukia). Mit der Ansiedlung von Griechen und Makedonen schufen die hellenistischen Herrscher Stützpunkte für Militär und Verwaltung im eroberten Land. Diese Städte wurden gleichsam zu Inseln griechischer Zivilisation im Orient. Griechisch wurde Amts- und Verkehrssprache. Die Griechen und Makedonen stellten in der Regel die Führungsschicht der neuen Städte. Doch die Mehrzahl der Einwohnerinnen und Einwohner waren Einheimische mit geringen Rechten. Eine neue Gruppe von risikofreudigen Unternehmern, Fernhändlern und Manufakturbesitzern entstand in diesen Städten. Diese stiegen zu großen Wirtschaftszentren im östlichen Mittelmeerraum auf. Der große Hafen Alexandrias mit seinem berühmten Leuchtturm war aber nicht nur Endpunkt des Orienthandels; er war auch wichtiger Umschlagplatz für den Export und den Weitertransport orientalischer Luxusartikel in den westlichen Mittelmeerraum. Der Reichtum dieser Städte zog Wissenschafter und Künstler aus der gesamten griechischen Welt an. Dadurch stiegen hellenistische Städte wie Alexandria oder Pergamon zu geistigen Zentren der griechischen Welt auf. Sie lösten dabei alte Zentren griechischen Geistes, wie etwa Athen, ab. Römisches Municipium Der römische Statthalter herrschte zwar unumschränkt über eine Provinz. Doch seine tatsächliche Herrschaft übte er in der Regel bloß in der Form von Kontrollen aus. Die eigentlichen politischen Aufgaben und die Ordnung des Zusammenlebens lagen bei den „Gemeinden“ selbst. Solche „Gemeinden“ waren – ähnlich wie die griechischen Poleis – bestimmte Territorien, die von einem Zentralort aus verwaltet wurden. Man bezeichnete sie als Civitas. Gestalteten solche Civitates ihre Politik ganz im Sinne Roms, so wurde ihnen als Anerkennung eine bevorrechtete Form der Selbstverwaltung nach dem Vorbild Roms zugestanden. Mit dieser Verleihung des römischen Rechtes wurde eine solche Gemeinde zum „Municipium“. Das begann bereits im 4. Jh. v. Chr. Der Schwerpunkt der Errichtung von Municipien – wie die Ausbreitung von Städten überhaupt – lag jedoch in der Kaiserzeit. Viele römische Städte wuchsen aus Militärlagern. Das Straßennetz in diesen Städten war klar gegliedert. Es wurden öffentliche Gebäude errichtet für die Verwaltung, für Spiele (Zirkus, Theater) und für kultische Zwecke (Tempel). Ähnliche Entwicklungen lassen sich für dieselbe Zeit in China feststellen. Auch dort wurde nach klaren Vorgaben geplant und gebaut. Von der Spätantike zum Mittelalter Die Menschen im frühen Mittelalter fanden die Stadt als Erbe der Antike vor. Da die Lebensweise der Germanen und Slawen aber nicht städtisch ausgerichtet war, wussten sie mit diesem Erbe zunächst nicht viel anLängsschnitt: Die Stadt – Entwicklung und Perioden ihrer Blüte 137 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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