Ich kann das! Lesen 4, Heft B

6 Die Arschkarte Wenn jemand Pech hat oder sich benachteiligt fühlt, sagt man manchmal: „Der hat die Arschkarte gezogen“. Woher kommt diese Redewendung? Wahrscheinlich kommt dieser Ausdruck von der Fußballweltmeisterschaft 1970: Der Schiedsrichter hat ja rote und gelbe Karten. Um diese nicht zu verwechseln, steckten die Schiedsrichter die Karten in unterschiedliche Taschen: die gelbe in die Brusttasche und die rote in die Gesäßtasche. Das ist bis heute so geblieben. Und jeder weiß: Greift der Schiedsrichter hinten in seine Hose, wird er dem Spieler gleich die Rote Karte, eben die „Arschkarte“, zeigen. Womit der Spieler vom Platz fliegt. Genau genommen ist der Ausdruck „die Arschkarte ziehen“ natürlich falsch, denn eigentlich ist es ja nicht der Spieler, sondern der Schiedsrichter, der sie zieht. Aber das lässt sich damit erklären, dass dieser Spruch an andere Redewendungen angepassst wurde. Schießlich „zieht“ man ja auch den „Kürzeren“. Allerdings gibt es auch andere Schiedsrichter, die beide Karten in ein und derselben Tasche verstauen. Bei denen wird es dann besonders spannend. Denn erst, wenn sie Gelb oder Rot hochhalten, erkennt man, ob sie den Spieler nur verwarnen oder vom Platz weisen. Jürgen Brater 5 10 15 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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