36 Der Rat der Ratten In einer großen Scheune lebten Ratten in Saus und Braus, denn es fiel immer Gutes für sie ab. Dem Bauern gefiel das gar nicht. „Ich hole mir einen Kater“, sagte er, „der soll den Ratten den Garaus machen!“ Und richtig: Schon bald hatte der Kater mehrere hundert von ihnen verspeist. „So kann es nicht weitergehen“, klagten die Ratten. Die übrig gebliebenen Ratten fanden sich zusammen und berieten, was man tun sollte. Die weiße Ratte sprach sehr weise: „Man sollte dem Kater eine Glocke umhängen. Dann könnten wir ihn schon von Weitem hören und uns rechtzeitig in Sicherheit bringen.“ Den anderen Ratten gefiel diese kluge Idee gut – sie lobten die Gefährtin und waren erleichtert. Doch – ach und weh – niemand traute sich, dem Kater das Glöckchen umzuhängen! Wenn Worten keine Taten folgen, hilft die beste Idee nicht. nach Jean de La Fontaine 5 10 Was will uns diese Fabel lehren? Kreuze an. Kater sollen Glöckchen tragen, damit man sie wiederfindet. Eine gute Idee muss auch umgesetzt werden. Weiße Ratten sind klüger als schwarze. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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