20 Die Maus und die Schnecke Eine Maus traf eine Schnecke, die auf dem Rücken ihr großes Haus trug. „Mir würde es ja nicht gefallen, wenn ich mein Haus immer mit mir herumschleppen müsste!“, sagte die Maus. „Es ist so schwer, dass du nur schleichen kannst. Langsam wie du bist, brauchst du einen ganzen Tag, um von hier nach dort zu kommen. Schau mich dagegen an!“ Die Maus flitzte zum nächsten Baum und war im Nu wieder zurück. „Ich bin viel schneller als du.“ „Es stimmt, liebe Maus“, antwortete die Schnecke, „du bist schnell. Aber es ist schade, dass nicht nur du schnell bist. Auch die Katze ist schnell. Musst du nicht oft ängstlich und zitternd von Ecke zu Ecke fliehen und nach einem Schlupfloch suchen, um dich vor ihr zu retten? Würdest du dann nicht gerne mit mir, der langsamen Schnecke mit dem schweren Haus auf ihrem Rücken, tauschen? Merke dir, kleine Maus, dass man eine kleine Mühe für einen größeren Nutzen gerne erträgt.“ nach August Gottlieb Meissner 5 10 Was möchte uns diese Fabel lehren? Kreuze an. Manches ist auf den zweiten Blick ein Vorteil. Je leichter man es sich macht, umso besser ist es. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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