46 Sterntaler Es war einmal ein kleines Mädchen, das nicht mehr hatte als seine Kleidung und ein Stück Brot. Das Mädchen aber war gut und fromm. Es ging voller Vertrauen seines Weges. Da begegnete ihm ein armer Mann. Er sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin hungrig.“ Das Mädchen gab ihm sein Brot und ging weiter. Da kam ein Kind, das sagte: „Mir ist so kalt auf dem Kopf. Schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da nahm das Mädchen seine Mütze ab und gab sie ihm. Nach einer Weile kam wieder ein Kind, das kein Röcklein anhatte und fror. Da gab es ihm seins. Endlich kam es in einen Wald. Es war schon dunkel geworden. Da kam wieder ein Kind, das um ein Hemd bat. „Es ist schon dunkel und mich sieht niemand“, dachte das Mädchen, zog das Hemd aus und gab es dem Kind. Und als das Mädchen so im Wald stand und nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel. Es waren lauter Taler. Obwohl es sein Hemd weggegeben hatte, hatte es ein neues an. Es sammelte alle Taler ein und war reich bis an sein Lebensende. nach den Brüdern Grimm 5 10 15 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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