Lasso Lesebuch 3, Schulbuch [Teil A]

27 Schlotterine von Unkenstein Schloss Unkenstein ist berühmt. Noch berühmter ist Schlotterine, die schlotternde Geister-Dame. Viele Leute kommen nur wegen Schlotterine. Aber Schlotterine hat Kummer. „Oh weh“, klagt sie. „Ich kann nicht mehr richtig schlottern1! Was soll ich nur machen?“ Schlotterine versucht alles. Sie steckt sich Eiswürfel ins Kleid. Umsonst. Schlotterine zuckt nicht einmal zusammen. Ritter Rauhaar bläst auf dem Kamm. Sonst bekommt Schlotterine davon immer eine Gänsehaut. Aber diesmal hilft es nicht. Schlotterine klettert auf den höchsten Turm und schaut hinunter. Es kitzelt nur leicht im Bauch. Aber schlottern kann sie nicht. Schlotterine ist ganz mutlos. „Ich muss doch zittern und schlottern!“, jammert sie. „Ich weiß, was dir fehlt“, sagt Ritter Rauhaar. „Du brauchst Ferien!“ „Genau!“, ruft Schlotterine. „Dieses kalte Schloss hab ich wirklich satt. Ich will jetzt Sonne, Strand und Meer!“ Schlotterine packt ihre Koffer und reist nach Italien. Nach vier Wochen kommt sie zurück – erholt und ausgeruht. Jetzt kann sie wieder schlottern. Auch Gespenster brauchen eben Ferien! Marliese Arold • Was bringt deine Knie zum Schlottern? • Lest die Geschichte in verteilten Rollen und macht daraus ein Vorlesetheater. Meine Knie schlottern, wenn ich kurz vor dem Einschlafen in meinem Zimmer ein Knacksen höre. Mein Wortschatz 1 schlottern = heftig zittern vor Kälte oder Angst Mitternacht LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen. ▶ Lesetraining, Seite 22 xb38ic Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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