Lasso Lesebuch 3 Lesespaß
Lasso Lesebuch 3, Teil A: Lesespaß Schulbuchnummer: 220427 Mit Bescheid des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung vom 11. März 2024, GZ 2023-0.756.853, gemäß § 14 Absatz 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBl. Nr. 472/86, und gemäß den derzeit geltenden Lehrplänen als für den Unterrichtsgebrauch an Volksschulen für die 3. Klasse im Unterrichtsgegenstand Deutsch (Lehrplan 2023) geeignet erklärt. Dieses Werk wurde auf der Grundlage eines zielorientierten Lehrplans verfasst. Konkretisierung, Gewichtung und Umsetzung der Inhalte erfolgen durch die Lehrerinnen und Lehrer. Liebe Schülerin, lieber Schüler, du bekommst dieses Schulbuch von der Republik Österreich für deine Ausbildung. Bücher helfen nicht nur beim Lernen, sondern sind auch Freunde fürs Leben. Kopierverbot Wir weisen darauf hin, dass das Kopieren zum Schulgebrauch aus diesem Buch verboten ist – § 42 Abs. 6 Urheberrechtsgesetz: „Die Befugnis zur Vervielfältigung zum eigenen Schulgebrauch gilt nicht für Werke, die ihrer Beschaffenheit und Bezeichnung nach zum Schul- oder Unterrichtsgebrauch bestimmt sind.“ Bildrechte: © Bildrecht GmbH, Wien 2024 Umschlagillustration: Lisa Brenner, Stelzenberg 1. Auflage (Druck 0001) © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2025 www.oebv.at Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten. Redaktion: Barbara Beran-Dunst, Wien Herstellung: Oliver Stolz, Wien Umschlaggestaltung: Oliver Stolz, Wien Layout: Moritz Lang – Büro für Gestaltung, Offenburg Satz: Manuela Strasser, Wien Druck: Paul Gerin GmbH & Co KG, Wolkersdorf ISBN 978-3-209-13325-0 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
www.oebv.at Lasso Lesebuch 3 Teil A: Lesespaß Pamela Mandl Sylvia Tesar Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
2 Inhalt Dein Lesebuch kennen lernen S. 5 ABC des Lesens S. 6–7 Miteinander Schulwitze S. 8 Ausreden in der Schule Georg Bydlinski S. 9 Mondkraterkuchen S. 10–11 Bis 20 zählen Andrea Behnke S. 12 Wir gründen einen Klassenrat Sarah Welk S. 13–14 Gesunde Schuljause S. 15 Tierisches Tierische Scherzfragen S. 16 Ein Krosch und eine Fröte Walter Müller S. 17 Rekorde: Die schnellsten Landtiere S. 18 Die Umweltkonferenz der Tiere Anita van Saan S. 19 Die Biene Anita van Saan S. 20 Ein Insektenhotel bauen S. 21 Warum sich Raben streiten Frantz Wittkamp S. 22 Sprechen Tiere miteinander? Helga Hofmann, Ursula Kopp S. 23 Mitternacht Molly im Vampir-Internat Dagmar H. Mueller S. 24 Der Flaschengeist Karolin Küntzel S. 25 Gespensterbeschwörungsformel Christine Rettl S. 26 Gespenstervertreibungsformel Christine Rettl S. 26 Schlotterine von Unkenstein Marliese Arold S. 27 Mitternacht und Gitterfenster Antonia Michaelis S. 28 Geister kommt herbei! Michi Vogdt S. 29 Die kleine Hexe Nudelzopf Friederike Wagner S. 30–31 Bei uns und anderswo Mamas neuer Freund Anke Wagner, Heike Herold S. 32–33 Kinder dieser Welt Angela Weinhold S. 34 Was spielen Kinder anderswo? Angela Weinhold S. 35 Wer sind Zuwanderer und Geflüchtete? Ceri Roberts S. 36 Nuris Brief aus Deutschland Andrea Karimé S. 37 Das Nachrichtenband Frieder Stöckle S. 38–39 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
3 Inhalt Was der Winter bringt Die verschwundenen Bratäpfel Annette Amrhein S. 40 Bratapfel-Rezept Elisabeth Gerich S. 41 Warum braucht ein Eisbär Eis? Christina Heldmann S. 42 Die drei Spatzen Christian Morgenstern S. 43 Schneeflocken aus weißem Papier S. 44 Ein Fest für alle Maike Harel S. 45–46 Gregs Dankesbriefe Jeff Kinney S. 47 Märchen und Sagen Die Bremer Stadtmusikanten Manfred Hausmann S. 48–49 Prinzessinnen-Kodex Catrin Roher S. 50 Wie der Erzberg entdeckt wurde Friedl Hofbauer S. 51 Triodor, der Hase mit den drei Ohren Kriszta Kasza S. 52–54 (K)ein Märchen Elisabeth Steinkellner S. 55 Wie ich mich fühle So fühle ich mich wohl Christine Rettl S. 56–57 Manchmal Claudia Höly S. 57 Anderen helfen Felicity Brooks S. 58 Der Sprung Gunter Preuss S. 59–60 Träume Christine Nöstlinger S. 61 Warum Marie nicht gerne baden geht Christine Rettl S. 62–63 Von Rittern und Drachen Dû bist mîn S. 64 So wurde man Ritter Mary Pope Osborne, Will Osborne S. 65 Was machten die Mädchen? Friederike Peters S. 66 Arme Ritter Friederike Peters S. 67 Der geheimnisvolle Maulwurfstollen Nortrud Boge-Erli, Chris Boge S. 68–69 Ein kleiner Einblick in die Drachologie Franz Sales Sklenitzka S. 70–71 Erfinden und erforschen Erfindungen Jürg Schubiger S. 72 Bekannte Erfinder und Erfinderinnen Hans-Dieter Bunk, Margarete Mittermayr S. 73 Lise Meitner – eine österreichische Wissenschaftlerin Monika Anzenberger S. 74 Erfundene Erfinderinnen und Erfinder Hans-Dieter Bunk, Margarete Mittermayr S. 75 Auf dem Patentamt Heinz Schmalenbach S. 76–77 Der Traum vom Fliegen Andrea Böhm S. 78–79 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
4 Inhalt Wie die Zeit vergeht Die Zeit Gerald Jatzek S. 80 Wie im Flug Franz-Joseph Huainigg S. 81 Zeit-Wörter Max Kruse S. 82 Theodor trödelt Rian Visser S. 83–84 Wie Compton Valance zum mächtigsten Jungen des Universums wurde Matt Brown S. 85–86 Rätsel Heinz Brand S. 87 Tag und Nacht S. 87 Medien Was ist das Internet genau? Jan Holleben, Jane Baer-Krause, S. 88 Kristine Kretschmer Was das Internet alles kann Thomas Feibel S. 89 Betthupferl Hans Manz S. 90 Immer on? Katrin Hörnlein S. 91 Die Comic-Maus Gianni Rodari S. 92–93 Ein gutes Buch Eoin Colfer S. 94–95 Krimizeit Was machen Detektivinnen und Detektive Sandra Noa S. 96 Die verdächtige Villa Helga Talke S. 97–98 Fingerabdrücke Erich Ballinger S. 99 Knifflige Kriminalfälle für scharfsinnige Corinna Harder S. 100 Spürnasen Irren ist menschlich Martin Widmark S. 101–102 Auflösungen: knifflige Kriminalfälle Corinna Harder S. 103 Endlich Sommer Pippa verreist Charlotte Habersack S. 104 Zungenbrecher Gerda Anger-Schmidt S. 105 Countdown Gerda Anger-Schmidt S. 105 Jenseits der großen Sümpfe Erwin Moser S. 106 Wolkenbilder Manfred Mai S. 107 Vor dem Gewitter Georg Bydlinski S. 107 Das Gewitter Josef Guggenmos S. 108 Über den Wolken Dagmar Chidolue S. 109 Wundersame Muschel Claudia Scholl S. 110 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
5 Dein Lesebuch kennen lernen 13 Kapitel Jedes Kapitel hält spannende Lesetexte zu einem Thema bereit. Türkise Textstellen Manchmal gibt es Geschichten oder Gedichte, die Textabschnitte in türkiser Schrift enthalten. Wenn du schnell liest, lies alles. Wenn du noch nicht so schnell bist, lies nur die schwarzen Textstellen. Lesetipps Auf den Seiten 6 und 7 erhältst du Tipps, die dir beim Lesen und Verstehen von Texten helfen können. Wo du diese Tipps zum Beispiel anwenden kannst, zeigen dir die Fähnchen-Symbole neben den Lesetexten. Wortschatzkiste Hier werden schwierige Wörter erklärt. Versuche auch selbst diese Wörter zu verwenden. Buchtipp Hat dir gefallen, was du gelesen hast? Hier erfährst du, wie das Buch heißt, in dem du weiterlesen kannst. Sicher unterwegs im Internet Auf www.oebv.at findest du Tipps, wie und wo du im Internet nach Informationen suchen kannst. Gib den Online-Code im Suchfeld ein. n52x3e Arbeitsaufträge Arbeitet zu zweit. Arbeitet in Gruppen. Schau im ABC des Lesens nach. 1 32 33 Am Sonntag sind sie zusammen mit Werner eingeladen bei Mamas Freundin und Familie. Die Freundin ist nett, aber ihre Tochter kann Karli nicht leiden. Er ist sauer. Er will nicht mit. Mama schimpft. Wenn er schon mit muss, zieht er sich unmöglich an. Damit jeder sieht, wie ätzend er es findet. Mama rauft sich die Haare. Werner sagt nichts. Karli möchte zum Fußballspiel. FC Avanti gegen Dynamo Steckenstein. Mama hasst Fußballplätze. Karli probiert es. Aber Mama hasst Fußballplätze. Frag doch mal Werner, sagt sie. Aha, denkt Karli. Jetzt wird es ernst, sie will mich verkuppeln3. Karli ruft lieber Papa an, obwohl Mama-Wochenende ist. Papa freut sich über den Anruf. Aber er muss arbeiten. Leider! Doch nächstes Wochenende unternehmen sie etwas Tolles! Karli will zum Spiel. Er fasst sich ein Herz: Werner, hast du Lust, mit zum Spiel zu gehen? Papa kann heute nicht. Jetzt muss Werner etwas sagen. Werner strahlt und sagt: Ich freue mich! Werner und Karli haben einen wunderbaren Fußball-Samstag. Sie johlen4, essen Bratwurst und spielen Reporter. Auf dem Nachhauseweg kauft Werner am Bahnhof eine Rose für Mama. Weil sie so eine tolle Frau ist, sagt Werner. Werner gibt Mama die Rose. Mama wird rosenrot. Oh, danke, flüstert sie. Karli freut sich, dass Mama sich freut. Mama hat gekocht. Karli und Werner haben Hunger. Und Durst. Mama gibt Werner den Dynamo-Steckenstein-Becher! Karlis Lieblingsbecher! Aber Karli sagt nichts. Anke Wagner und Heike Herold Mamas neuer Freund Karli hat keine Lust, nach Hause zu gehen. Heute kommt Werner zum ersten Mal. Werner ist Mamas neuer Freund. Karli wohnt mit Mama alleine, seit Papa ausgezogen ist. Ina hat auch eine alleinige Mama. Und Achim auch. Das sind Karlis Freunde. Der Freund von Inas Mama ist Benno Besserwisser. Ina sagt, Benno ist ätzend1. Er will Ina erziehen. Er mischt sich ein. Achims Mutter hat auch einen Freund. Der hat selbst zwei alleinige Kinder. Und er will auch Achims Vater sein. Karli will die Tür aufschließen. Aber Mama ist schon da. Karli ist misstrauisch. Dass du es weißt, sagt Karli, ich lass mir von dem Typen nichts gefallen! Nach einer Stunde klingelt es. Werner mit Blumen. Und wo ist das Einschleimgeschenk für Karli? Nichts. Werner begrüßt Karli. Er sagt nicht: Du bist also Karli. Er sagt nicht: Und wie läuft es so in der Schule? Er sagt nicht: Machst du immer so ein böses Gesicht? Werner lächelt nur und setzt sich an den Tisch. Er lobt Mamas Essen. Danach spielen sie zu dritt „Mensch ärgere dich nicht“. Ziemlich lange. Werner lacht. Dann geht Karli ins Bett. Er ist müde vom Warten, dass Werner was Blödes sagt. Aber Werner sagt nichts. Nur: Gute Nacht. Drei Tage später kommt Werner wieder. Er hilft Mama umräumen, damit es gemütlicher wird. Karli wartet darauf, dass Werner kommandiert2 und Karli helfen soll. Aber Werner sagt nichts. Am Wochenende gehen sie zu dritt ins Kino. Mama will in „Das doppelte Lottchen“. Karli will in „Die wilden Kerle“. Karli wartet, dass Werner sich auf Mamas Seite schlägt. Aber Werner sagt nichts. Mama und Karli knobeln. Karli gewinnt. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 • Warum ist Karli zu Beginn der Geschichte misstrauisch? • Das Wort „alleinig“ steht in keinem Wörterbuch. Was könnte mit „alleinige Mama“ gemeint sein? Du kannst auch im Internet danach suchen. n52x3e • Lies die Überschrift und überlege, worum es in der Geschichte gehen könnte. • Überlegt gemeinsam, wie sich das Kind in der Geschichte fühlen könnte. Mein Wortschatz 1 ätzend = abscheulich, furchtbar 2 kommandieren = jemandem sagen, was zu tun ist Mein Wortschatz 3 verkuppeln = (zwei Menschen) zusammenbringen 4 johlen = wild schreien Bei uns und anderswo Bei uns und anderswo LE▶ Zur Wirkung gelesener Texte eigene Gedanken entwickeln, Analogien bilden und in der Anschlusskommunikation, auch kritisch, Stellung nehmen. ▶ Lesetraining, Seite 26 lale3sb_10216_0001_A_K4.indd 32-33 05.12.24 11:11 2 3 Inhalt Inhalt Dein Lesebuch kennen lernen S. 5 ABC des Lesens S. 6–7 Miteinander Schulwitze S. 8 Ausreden in der Schule Georg Bydlinski S. 9 Mondkraterkuchen S. 10–11 Bis 20 zählen Andrea Behnke S. 12 Wir gründen einen Klassenrat Sarah Welk S. 13–14 Gesunde Schuljause S. 15 Tierisches Tierische Scherzfragen S. 16 Ein Krosch und eine Fröte Walter Müller S. 17 Rekorde: Die schnellsten Landtiere S. 18 Die Umweltkonferenz der Tiere Anita van Saan S. 19 Die Biene Anita van Saan S. 20 Ein Insektenhotel bauen S. 21 Warum sich Raben streiten Frantz Wittkamp S. 22 Sprechen Tiere miteinander? Helga Hofmann, Ursula Kopp S. 23 Mitternacht Molly im Vampir-Internat Dagmar H. Mueller S. 24 Der Flaschengeist Karolin Küntzel S. 25 Gespensterbeschwörungsformel Christine Rettl S. 26 Gespenstervertreibungsformel Christine Rettl S. 26 Schlotterine von Unkenstein Marliese Arold S. 27 Mitternacht und Gitterfenster Antonia Michaelis S. 28 Geister kommt herbei! Michi Vogdt S. 29 Die kleine Hexe Nudelzopf Friederike Wagner S. 30–31 Bei uns und anderswo Mamas neuer Freund Anke Wagner, Heike Herold S. 32–33 Kinder dieser Welt Angela Weinhold S. 34 Was spielen Kinder anderswo? Angela Weinhold S. 35 Wer sind Zuwanderer und Geflüchtete? Ceri Roberts S. 36 Nuris Brief aus Deutschland Andrea Karimé S. 37 Das Nachrichtenband Frieder Stöckle S. 38–39 Was der Winter bringt Die verschwundenen Bratäpfel Annette Amrhein S. 40 Bratapfel-Rezept Elisabeth Gerich S. 41 Warum braucht ein Eisbär Eis? Christina Heldmann S. 42 Die drei Spatzen Christian Morgenstern S. 43 Schneeflocken aus weißem Papier S. 44 Ein Fest für alle Maike Harel S. 45–46 Gregs Dankesbriefe Jeff Kinney S. 47 Märchen und Sagen Die Bremer Stadtmusikanten Manfred Hausmann S. 48–49 Prinzessinnen-Kodex Catrin Roher S. 50 Wie der Erzberg entdeckt wurde Friedl Hofbauer S. 51 Triodor, der Hase mit den drei Ohren Kriszta Kasza S. 52–54 (K)ein Märchen Elisabeth Steinkellner S. 55 Wie ich mich fühle So fühle ich mich wohl Christine Rettl S. 56–57 Manchmal Claudia Höly S. 57 Anderen helfen Felicity Brooks S. 58 Der Sprung Gunter Preuss S. 59–60 Träume Christine Nöstlinger S. 61 Warum Marie nicht gerne baden geht Christine Rettl S. 62–63 Von Rittern und Drachen Dû bist mîn S. 64 So wurde man Ritter Mary Pope Osborne, Will Osborne S. 65 Was machten die Mädchen? Friederike Peters S. 66 Arme Ritter Friederike Peters S. 67 Der geheimnisvolle Maulwurfstollen Nortrud Boge-Erli, Chris Boge S. 68–69 Ein kleiner Einblick in die Drachologie Franz Sales Sklenitzka S. 70–71 Erfinden und erforschen Erfindungen Jürg Schubiger S. 72 Bekannte Erfinder und Erfinderinnen Hans-Dieter Bunk, Margarete Mittermayr S. 73 Lise Meitner – eine österreichische Wissenschaftlerin Monika Anzenberger S. 74 Erfundene Erfinderinnen und Erfinder Hans-Dieter Bunk, Margarete Mittermayr S. 75 Auf dem Patentamt Heinz Schmalenbach S. 76–77 Der Traum vom Fliegen Andrea Böhm S. 78–79 lale3sb_10216_0001_A_K4.indd 2-3 05.12.24 11:09 17 Ein Krosch und eine Fröte Ein Krosch und eine Fröte waren gestern bei mir spielten Flavier und Klöte von drei bis fünf nach vier wir aßen Kurst und Wäse und tranken Tilch und Mee dann gingen wir noch schwimmen in den Sade-Bee! Ein Kau und eine Pfatze gesellten sich dazu ein Glann mit einer Matze und auch ein Rängukuh wir spielten Huchs und Fenne und sangen „Klänschen hein“ dann tanzte ich Lambada mit einem Schwachelstein! Der Krosch und diese Fröte die lachten laut „helau!“ das Rängukuh, die Pfatze der Glann und auch der Kau es war die tollste Party ein riesiges Hallo nur ich – ich zieh seit Stunden die Pacheln aus dem Sto! Walter Müller 1 • Lest das Gedicht im Lesetandem. Vielleicht schaffst du es auch, die verdrehten Wörter richtig zu lesen. Tierisches LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen; Lesestrategien zunehmend bewusst einsetzen. ▶ Lesetraining, Seite 16 lale3sb_10216_0001_A_K2.indd 17 09.10.23 13:28 6 ABC des Lesens Über das Thema nachdenken Mache dir vor dem Lesen Gedanken zum Inhalt des Textes. Schreibe einige Stichwörter auf. • Was weißt du schon zu dem Thema? • Hast du schon andere Texte dazu gelesen? 1 vor dem Lesen Wichtiges unterstreichen Lies den Text. Dann lies den Text noch einmal Abschnitt für Abschnitt. 2 Tipp: Überlege auch, welche Wörter du nicht verstehst, und unterstreiche diese Textstellen in einer anderen Farbe. Suche dann die Wörter in einem Wörterbuch. während des Lesens Fragen stellen Stelle Fragen zu einem Text. So kannst du herausfinden, ob du ihn gut verstanden hast. • Wer kommt in der Geschichte vor? • Wo und wann spielt die Geschichte? • Was passiert? • Was machen die Figuren? • Warum handeln sie so? • Wie fühlen sie sich? 3 während des Lesens nach dem Lesen lale3sb_10216_0001_A_K2.indd 6 09.10.23 13:29 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
6 ABC des Lesens Über das Thema nachdenken Mache dir vor dem Lesen Gedanken zum Inhalt des Textes. Schreibe einige Stichwörter auf. • Was weißt du schon zu dem Thema? • Hast du schon andere Texte dazu gelesen? 1 vor dem Lesen Wichtiges unterstreichen Lies den Text. Dann lies den Text noch einmal Abschnitt für Abschnitt. 2 Tipp: Überlege auch, welche Wörter du nicht verstehst, und unterstreiche diese Textstellen in einer anderen Farbe. Suche dann die Wörter in einem Lexikon oder im Internet. während des Lesens Fragen stellen Stelle Fragen zu einem Text. So kannst du herausfinden, ob du ihn gut verstanden hast. • Wer kommt in der Geschichte vor? • Wo und wann spielt die Geschichte? • Was passiert? • Was machen die Figuren? • Warum handeln sie so? • Wie fühlen sie sich? 3 während des Lesens nach dem Lesen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
7 ABC des Lesens Einen Text vortragen Lies den Text zuerst mehrmals leise. Beim Vortrag sprich laut und deutlich. • Welche Stimmung passt zu dem Text? • Welche Stellen willst du besonders betonen? • Wo machst du kurze Pausen? 4 So kannst du üben, flüssiger zu lesen. Flüssig lesen bedeutet, möglichst ohne Fehler und ohne längere Pausen zu lesen. Das kannst du so üben: nach dem Lesen Lest im Lesetandem Lies einen Text laut und zeige mit dem Finger mit. Ein Lesepartnerkind liest still mit. Wenn du beim Lesen einen Fehler machst, versuche ihn selbst zu verbessern oder dein Lesepartnerkind hilft dir dabei. Wiederhole den Satz und lies dann gleich weiter. Übt den Text für ein Vorlesetheater Bei einem Vorlesetheater musst du den Text nicht auswendig können. Übt euren Text, indem ihr ihn mehrmals in verteilten Rollen lest. Zum Vorlesetheater könnt ihr auch Publikum einladen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
8 Schulwitze Auf dem Heimweg von der Schule unterhalten sich drei Freunde und überlegen, was sie denn am Nachmittag noch machen könnten. Einer hat eine Idee: „Wir werfen eine Münze. Bei Zahl gehen wir Fußball spielen, bei Kopf gehen wir ins Hallenbad.“ „Gute Idee“, stimmen die anderen beiden zu. „Und wenn die Münze auf der Kante stehen bleibt, machen wir Hausaufgaben.“ Als Greta zu spät zur Schule kommt, fragt der Lehrer: „Warum bist du zu spät?“ Darauf Greta: „Mein Wecker klingelt immer dann, wenn ich noch schlafe.“ Der Lehrer fragt die neue Schülerin: „Wo kommst du her?“ „Großbritannien, Sir.“ „Welcher Teil?“ „Mein ganzer Körper!“ Die Lehrerin weiht ihre Klasse in die Geheimnisse des Rechnens ein: „Es gibt Millimeter, Zentimeter, Quadratmeter und …“ „Elfmeter!“, schreit Lukas dazwischen. • Lest die Schulwitze im Lesetandem. Auf Seite 7 findet ihr die Anleitung. Miteinander LE▶ Texte durch adäquate Hilfestellungen verstehend und reflexiv lesen. ▶ Lesetraining, Seite 9 x6rm8a Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
9 • Da haben sich die Kinder aber witzige Ausreden einfallen lassen. Habt ihr auch welche parat? Schreibt sie auf. Ausreden in der Schule Anna: Frau Lehrerin, ich kann nichts dafür. Es war verflixt – glauben Sie mir: Mein Wecker hat verschlafen! Ich werde ihn bestrafen. Paul: Beim Warten auf die Straßenbahn biss mich ein wilder Löwenzahn. Das hat vielleicht wehgetan! Deshalb bin ich später dran. Ida: An der Haltestelle vom Bus trat mir ein Hydrant auf den Fuß. Der Knöchel ist gleich angeschwollen. Wie hätt ich schneller gehen sollen? Peter: Im Stadtpark flog mir ein Geier ins Ohr und riss mich zwanzig Meter empor, sodass ich beide Schuhe verlor. Ich verspreche, es kommt nicht mehr vor! Lehrerin: Liebe Kinder, ich glaub euch zwar nicht. Aber nun zum Sachunterricht. Wer kann mir sagen: Wie groß und wie schwer ist ein aufgebundener Bär? Georg Bydlinski Miteinander LE▶ Analogien bilden. ▶ Lesetraining, Seite 10 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
10 Mondkraterkuchen „Ich weiß gar nicht, mit wem ich spielen soll!“, quengelt Bert. Er sitzt ganz allein auf dem bunten Teppich in seinem neuen Kinderzimmer und schiebt missmutig die Legosteine hin und her. Erst vor ein paar Tagen ist er mit seiner Mutter aus dem Dorf in die Stadt gezogen. Die U-Bahn mit den langen Rolltreppen, die Doppeldeckerbusse und die Rutschen im Park findet er toll. Doch seine Freunde vermisst er sehr. Bert schnuppert. Riecht es da etwa nach frisch gebackenem Kuchen? Schnell läuft er in die Küche. Mama streut gerade Staubzucker über den Gugelhupf. „Der erste Mondkraterkuchen in der neuen Wohnung“, sagt sie stolz. „Ist er nicht gut gelungen?“ Bert nickt. Schon seit er klein ist, nennt er den Gugelhupf Mondkraterkuchen, weil er ihn mit dem Ring und dem Loch in der Mitte an einen Mondkrater erinnert. Normalerweise freut sich Bert immer, wenn Mama gebacken hat. Doch heute fragt er nur traurig: „Mit wem soll ich denn jetzt spielen, Mama?“ Die überlegt. „Gestern habe ich zwei Kinder aus der Wohnung im dritten Stock kommen sehen“, sagt sie. „Sie sind wohl so alt wie du. Lade sie doch einfach zum Kuchenessen ein. Jetzt gleich!“ „Ich? Nee, Mama, mach du das lieber“, zögert Bert und fügt ängstlich hinzu: „Ich weiß doch gar nicht, was ich sagen soll.“ „Weißt du was, das probieren wir gleich mal aus. Du tust so, als würdest du klingeln, und ich mach die Tür auf.“ „Das ist doch blöd“, meint Bert und bleibt einfach auf dem Stuhl sitzen. Aber Mama lässt sich nicht beirren. „Na gut, dann spiele ich das eben alleine“, sagt sie und tut so, als würde sie klingeln. „Ding dong! – Hallo! – Hallo! – Bist du der Neue bei uns im Haus? – Ja, ich bin Bert. Kommt ihr mit mir zum Mond? – Wie bitte? – Meine Mutter hat gerade einen Mondkraterkuchen gebacken und ich wollte euch zum Kuchenessen einladen. – Mmh, lecker!“ 1 5 10 15 20 25 30 3 Miteinander Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
11 Bert muss laut über seine Mutter lachen. Auf einmal findet er es gar nicht mehr so schwer, zu der Wohnung im dritten Stock zu gehen. Aber Mama soll oben im Stiegenhaus stehen bleiben und warten. Bert klingelt an der fremden Wohnungstür. Sein Herz klopft laut. Doch im nächsten Moment steht er einem Mädchen und einem Jungen gegenüber. „Hallo!“, sagen die Kinder, und sie fragen tatsächlich genauso, wie Mama es gesagt hat: „Bist du der Neue bei uns im Haus?“ Bert nickt. „Bei uns gibt es Mondkraterkuchen“, sagt er, „wenn ihr wollt, könnt ihr ihn mit uns essen.“ „Mondkraterkuchen? Echt toll!“, meint das Mädchen. „Wir müssen nur zuerst noch Goldi und die wilde Bande füttern. Das sind unsere Meer- schweinchen. Willst du uns helfen?“, fragt der Junge. Bert nickt. Die Kinder nehmen ihn gleich mit ins Kinderzimmer. „Wie heißt du eigentlich?“, fragt das Mädchen, als diese Bert das kleine Tier auf den Arm setzt. „Bert“, antwortet er. „Und wir sind Isa und Florian“, sagt sie. Bert fühlt das Herz von Goldi schlagen. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben“, flüstert er und streichelt Goldis Fell. Schließlich hat er auch keine Angst mehr. 35 40 45 50 • Wieso ist es häufig nicht so einfach, nach einem Umzug neue Freunde und Freundinnen zu finden? • Wie versucht Berts Mutter, ihm die Angst zu nehmen? Miteinander LE▶ Zur Wirkung gelesener Texte eigene Gedanken entwickeln; in der Anschlusskommunikation Stellung nehmen. ▶ Lesetraining, Seite 11 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
12 Bis 20 zählen Für dieses Spiel stellen sich alle Kinder in einem Kreis auf und schließen die Augen. Jedes Kind spürt mit verschlossenen Augen, wo es steht und wer neben ihm ist. Ein Kind ist der Spielleiter oder die Spielleiterin und fängt an zu zählen: „Eins!“ Ohne Absprache und bestimmte Reihenfolge zählt ein anderes Kind weiter: „Zwei!“ Dann das nächste Kind: „Drei!“ – und so weiter. Wenn zwei Kinder gleichzeitig sprechen, muss von vorne angefangen werden! Ziel ist es, eine bestimmte Zahl zu erreichen – erst einmal die Zehn, nach einiger Übung die 20. Dieses Spiel muss oft geübt werden. Am Anfang ist es gar nicht so leicht zu erkennen, wann Raum für die eigene Wortmeldung ist. Andrea Behnke (bearbeitet) • Spielt das Spiel in der Klasse oder auch im Turnsaal. Lasst euch nicht entmutigen, wenn es nicht gleich klappt. Übung macht den Meister! Miteinander LE▶ Nutzen von schulstufenentsprechenden Sach- und Gebrauchstexten. ▶ Lesetraining, Seite 12 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
13 Wir gründen einen Klassenrat Was ist das denn überhaupt? Zu einem Klassenrat gehören alle Kinder einer Klasse. Sie setzen sich einmal pro Woche in einem Sesselkreis zusammen, sprechen über Ideen und Probleme und stimmen anschließend ab. Wie gründet man einen Klassenrat? 1. Findet gemeinsam mit eurer Lehrerin oder eurem Lehrer einen Termin für den Klassenrat – z. B.: jeden Freitag in der vierten Stunde. 2. Bastelt einen Briefkasten, den ihr im Klassenzimmer aufstellt. Dort darf jeder seine Vorschläge einwerfen. Erlaubt sind Themen, die alle betreffen. Das können neue Ideen sein, wie zum Beispiel: „Ich möchte gerne in Arbeitsphasen leise, beruhigende Musik hören.“ Es kann auch darum gehen, Lösungen für Streit oder Probleme zu finden. Wer einen Zettel einwirft, muss seinen Namen darunterschreiben. 3. Es ist Freitag, baut für eure Konferenz1 einen Sesselkreis auf. 4. Nun wird der Briefkasten geleert und es wird ein Kind bestimmt, das alle neuen Anliegen2 aus dem Briefkasten vorliest (das soll jede Woche wechseln). 5. Überlegt nun gemeinsam und reiht eure Anliegen nach Wichtigkeit. 6. Jetzt gehts los. Besprecht nun der Reihe nach eure Anliegen. Eure Lehrperson (oder ein Kind) schreibt auf, worauf ihr euch geeinigt habt und ab wann der Beschluss3 gilt. Dann ist das nächste Thema dran. Sarah Welk (bearbeitet) Mein Wortschatz 1 Konferenz = Treffen in einer Gruppe, um etwas zu besprechen 2 Anliegen = ein Wunsch 3 Beschluss = Entscheidung • Welche Vorschläge würdet ihr in einem Klassenrat einbringen? Miteinander LE▶ Besprechen, Bearbeiten und Klären von Themen aus dem Alltag der Schülerinnen und Schüler im Klassenrat. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
14 Klassenrats-Ablaufplan 1. Legt mit eurer Lehrerin oder eurem Lehrer einen Termin fest (z. B. einmal pro Woche). 2. Bastelt einen Briefkasten für eure Vorschläge und Ideen. 3. Die Konferenz: a. Sesselkreis aufbauen b. Briefkasten leeren und ein Kind bestimmen, das alle Anliegen vorlesen darf c. Karten nach Wichtigkeit reihen d. Ideen und Anliegen besprechen e. Beschlüsse aufschreiben Sarah Welk (gekürzt) • Würdet ihr auch gerne einen Klassenrat gründen? Warum? / Warum nicht? Miteinander LE▶ In der Anschlusskommunikation, auch kritisch, Stellung nehmen. ▶ Lesetraining, Seite 13 x6tj6q Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
15 Gesunde Schuljause Eine gesunde Jause gibt euch Schulkindern Kraft und Energie, um den anstrengenden Schulalltag gut meistern zu können. So eine Jause sollte aus Getreide (Brot, Müsli, Reiswaffeln etc.), Milchprodukten (z. B. Joghurt, Käse oder Aufstriche), Obst und Gemüse und natürlich ausreichend Flüssigkeit, am besten Wasser oder ungezuckertem Tee, bestehen. ACHTUNG: Süße Milchriegel und Fruchtjoghurt enthalten oft viel mehr Zucker als wir denken. Sie gelten daher als Naschereien. Ich habe Fladenbrot mit Hummus 1 und Datteln mit. Dazu trinke ich Früchtetee, der schmeckt auch ohne Zucker ein bisschen süß. Ich esse gern Joghurt zur Jause, am liebsten mit frischen Erdbeeren oder Heidelbeeren. Meine Trinkflasche fülle ich in der Schule mit Wasser auf. Die 3b der Volksschule Laubenwald hat im Klassenrat einstimmig beschlossen, einmal in der Woche eine gesunde Jause einzuführen. Dafür haben sie sich Hilfe von den Eltern geholt und gemeinsam geklärt, ob es Kinder mit Allergien2 in der Klasse gibt und ob jemand sich vegetarisch3 oder vegan4 ernährt. Jeden Donnerstag kommen Eltern, um für die Schülerinnen und Schüler der Klasse einen gesunden Jausentisch vorzubereiten. Es gibt Käse- und Aufstrichbrote, Gemüsesticks und Joghurt mit Früchten. Das kommt bei allen so gut an, dass auch an den anderen Tagen viele gesunde Sachen in den Jausenboxen zu finden sind. Das ist doch ein gelungener Klassenratsbeschluss! Mein Wortschatz 1 Hummus = Aufstrich aus Kichererbsen 2 Allergie = Reaktion des Körpers z. B. auf ein bestimmtes Nahrungsmittel 3 vegetarische Ernährung = es wird kein Fleisch gegessen 4 vegane Ernährung = Ernährung ohne tierische Produkte wie Milch, Eier oder Honig Miteinander LE▶ Zur Wirkung gelesener Texte eigene Gedanken entwickeln. ▶ Lesetraining, Seite 14 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
16 Tierische Scherzfragen Was ist schwarz-weiß und hüpft von Eisscholle zu Eisscholle? Ein Springuin. Wie bekommt man einen Elefanten in den Kühlschrank? Tür auf, Elefant rein, Tür zu. Was schwirrt durch die Luft und macht „mmus, mmus“? Eine Biene, die rückwärts fliegt. Was ist schwarz-weiß gestreift und kommt nicht vom Fleck? Ein Klebra. Was sagt die Schnecke, die auf dem Rücken einer Schildkröte sitzt? Huiii! Was macht 999-mal „klick“, aber nur einmal „klack“? Ein Tausendfüßler mit einem Holzbein. Woran erkennt man, dass ein Elefant im Kühlschrank war? An den Fußspuren in der Butter. Wie viele Beine hat ein Pferd? Zwölf – zwei vorne, zwei hinten, zwei links, zwei rechts und an jeder Ecke noch eins. Tierisches LE▶ Texte durch adäquate Hilfestellungen verstehend und reflexiv lesen. ▶ Lesetraining, Seite 15 x6vh46 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
17 Ein Krosch und eine Fröte Ein Krosch und eine Fröte waren gestern bei mir spielten Flavier und Klöte von drei bis fünf nach vier wir aßen Kurst und Wäse und tranken Tilch und Mee dann gingen wir noch schwimmen in den Sade-Bee! Ein Kau und eine Pfatze gesellten sich dazu ein Glann mit einer Matze und auch ein Rängukuh wir spielten Huchs und Fenne und sangen „Klänschen hein“ dann tanzte ich Lambada mit einem Schwachelstein! Der Krosch und diese Fröte die lachten laut „helau!“ das Rängukuh, die Pfatze der Glann und auch der Kau es war die tollste Party ein riesiges Hallo nur ich – ich zieh seit Stunden die Pacheln aus dem Sto! Walter Müller 1 • Lest das Gedicht im Lesetandem. Vielleicht schaffst du es auch, die verdrehten Wörter richtig zu lesen. Tierisches LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen; Lesestrategien zunehmend bewusst einsetzen. ▶ Lesetraining, Seite 16 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
18 Rekorde: Die schnellsten Landtiere Der Gepard flitzt mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von 110 km/h durch die Savanne. Und das Rote Riesenkänguru hüpft mit 88 km/h durch Australien. Welche Tiere sind noch schnell? Kurzstrecke und Langstrecke Alle Höchstgeschwindigkeiten gelten für kurze Strecken, z. B. auf der Jagd oder auf der Flucht. Nur der mexikanische Gabelbock schafft es tatsächlich, 88 km/h auf einer längeren Strecke durchzuhalten. Der Eisbär ist übrigens an Land wesentlich schneller als im Wasser. Während er nur mit etwa 10 km/h schwimmt, sprintet er an Land stolze 40 km/h. Und wie schnell ist der Mensch? Der schnellste Mensch ist derzeit der Sprinter Usain Bolt aus Jamaika. Sein Rekordtempo: 37,5 km/h auf 100 m Sprint. Doch selbst er hätte auf der Flucht vor einem Flusspferd oder einem Nashorn keine Chance. Tier Ordnung Geschwindigkeit Gepard Raubtier 110 km/h Mexikanischer Gabelbock Paarhufer 88 km/h Rotes Riesenkänguru Diprotodontia1 88 km/h Strauß Laufvogel 72 km/h Windhund Raubtier 70 km/h Feldhase Hasenartige 70 km/h Zebra Unpaarhufer2 60 km/h Löwe Raubtier 55 km/h Flusspferd Paarhufer3 50 km/h Nashorn Unpaarhufer 50 km/h Eisbär Raubtier 40 km/h Mein Wortschatz 1 Diprotodontia gehören zur Unterklasse der Beuteltiere 2 Unpaarhufer = Huftier mit einer stark entwickelten Zehe 3 Paarhufer = Huftier mit zwei stark entwickelten Zehen Tierisches LE▶ Nutzen von schulstufenentsprechenden Sach- und Gebrauchstexten. ▶ Lesetraining, Seite 17 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
19 Die Umweltkonferenz der Tiere Es war an einem Tag im Lenz1, da trafen sich zur Konferenz2 viele Tiere, groß und klein, bei blauem Himmel, Sonnenschein, an einem weiten Meeresstrand mit hohen Dünen3 und viel Sand. Man kam, um sich zu informieren, zu demonstrieren4, diskutieren5, wie ohne Streit und ohne Zwist der Natur zu helfen ist. Die Biene flog sofort herbei, sie sprach ganz laut und völlig frei: „Ich werde wirklich richtig sauer, wenn ich seh, dass mancher Bauer auf den Feldern Gift versprüht damit dort niemals „Unkraut“ blüht. Uns Bienen geht es dadurch schlecht – Das ist doch wirklich ungerecht!“ Anita van Saan (gekürzt) Mein Wortschatz 1 Lenz = Frühling 2 Konferenz = Treffen in einer Gruppe, um etwas zu besprechen 3 Dünen = durch den Wind entstandene Sandhügel am Meer 4 demonstrieren = öffentlich für oder gegen etwas protestieren 5 diskutieren = über verschiedene Meinungen sprechen • Macht in der Klasse ein Rollenspiel. Ein Kind ist eine Biene, die ihr Leid klagt. Ein anderes Kind ist der Bauer und erklärt, warum es für seine Ernte so wichtig ist, giftige Mittel auf die Felder zu sprühen. Versucht gemeinsam Lösungen zu finden. Buchtipp Die ganze Geschichte und viele Informationen, wie du die Umwelt schützen kannst, findest du in dem Buch: „Die Umweltkonferenz der Tiere“ von Anita van Saan. Tierisches LE▶ Zur Wirkung gelesener Texte eigene Gedanken entwickeln und in der Anschlusskommunikation, auch kritisch, Stellung nehmen. x6xf3k Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
20 Die Biene Bestäubung und Befruchtung Bienen ernähren sich von Blütensaft und Blütenstaub. Den bringen sie in ihren Bienenstock und ernähren damit ihre Larven. Jedes Mal, wenn eine Biene auf eine Blüte fliegt, bleibt Blütenstaub (Pollen) an ihrem Pelzchen hängen. Den trägt sie zu einer anderen Blüte und bestäubt diese. Aus einer bestäubten Blüte entwickelt sich eine Frucht mit Samen. Gelangen die Samen in feuchte Erde, kann eine neue Pflanze daraus wachsen. Ohne Bienenbestäubung gäbe es viele Früchte nicht. Stattdessen würde Nahrungsmittelmangel überall auf der Erde herrschen. Gifte und Dünger Viele Wiesen werden stark gedüngt und sehr oft gemäht. Blumen und Kräuter verschwinden, es wächst nur noch Gras. Felder werden mit sogenannte „Pflanzenschutzmitteln“ gespritzt. Diese sollen Insekten töten, sind aber auch für größere Tiere und Menschen gefährlich. Weil oft schon die Blüten der Obstbäume bespritzt werden, befinden sich die Schadstoffe auch im Inneren der Frucht und lassen sich durch Schälen oder Abwaschen kaum entfernen. Wenn wir eine Frucht essen, gelangt das Spritzmittel auch in unseren Körper. Anita van Saan (gekürzt) 2 • Suche im Internet nach Möglichkeiten, wie wir Bienen schützen können. Tipps, wo du im Internet suchen kannst, findest du auf Seite 5. Tierisches LE▶ Lesestrategien bewusst nach Zielvorgabe einsetzen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
21 Ein Insektenhotel bauen Mit dem Bau eines Insektenhotels kannst du Wildbienen ein Zuhause und einen Platz zum Überwintern geben. Du hilfst dadurch, den Kreislauf der Natur zu unterstützen, denn die allermeisten Obst- und Gemüsearten brauchen Bienen für die Bestäubung, damit eine Frucht entstehen kann. Du brauchst: trockene hohle Zweige (z. B. Schilf oder Bambus) eine Gartenschere leere, saubere Dosen Gips- oder Lehmpulver Draht Bastelfarbe für draußen So gehts: 1. Klebe die scharfen Kanten der Dose mit einem Klebeband ab. 2. Bemale und gestalte deine Dose, wie es dir gefällt. 3. Schneide die hohlen Zweige in Stücke. Rühre ein wenig Gips oder Lehm an, gieße die Masse in deine Dose und stecke dann die Zweige hinein. 4. Wickle Draht um die Dose und befestige dein Insektenhotel an einem geschützten Platz im Garten, im Schulhof oder am Balkon. Tipp: Wichtig ist, dass sich in der Nähe des Insektenhotels auch Futter für die Bienen (blühende Pflanzen) befindet. 1 3 2 4 Tierisches LE▶ Nutzen von schulstufenentsprechenden Sach- und Gebrauchstexten. ▶ Lesetraining, Seite 18 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
22 Weißt du, warum sich Raben streiten? Um Würmer und Körner und Kleinigkeiten, um Schneckenhäuser und Blätter und Blumen und Kuchenkrümel und Käsekrumen und darum, wer recht hat und unrecht, und dann auch darum, wer schöner singen kann. Mitunter streiten sich Raben wie toll darum, wer was tun und lassen soll, und darum, wer Erster ist, Letzter und Zweiter und Dritter und Vierter und so weiter. Raben streiten um jeden Mist. Und wenn der Streit mal zu Ende ist, weißt du, was Raben dann sagen? Komm, wir wollen uns wieder vertragen! Warum sich Raben streiten Frantz Wittkamp • Lies den Text einem anderen Kind so vor, als würdest du mit dem Vorlesen ein großes Geheimnis lüften. Tierisches LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen. ▶ Lesetraining, Seite 19 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
23 • Überlegt euch, welche Überschrift vor welchen Absatz des Textes passt: Zeichen zur Markierung des eigenen Reviers Auch Tiere haben eine Sprache Zeichensprache bei Hund und Wolf Sprechen Tiere miteinander? Eine Sprache mit Wörtern und Sätzen haben nur wir Menschen. Die Tiere aber bringen vielerlei Laute und Rufe hervor, und viele Tierarten verständigen sich sogar durch Zeichen. So können sie einander ihre Stimmung und Absicht ebenso gut mitteilen wie mit Worten. Besonders deutlich können wir diese Zeichensprache beim Hund beobachten. Er hat sie von seinem wilden Vorfahren, dem Wolf, geerbt. Ein starker Wolf, der sich seiner Sache sicher ist, hält den Kopf hoch erhoben, die Ohren gespitzt und den Schwanz nach oben gestreckt. Ein Wolf, der Angst hat, duckt sich, legt die Ohren flach an und zieht seinen Schwanz ein. Damit deutet er dem anderen an, dass er ihn als den Stärkeren anerkennt. Tiere, die ein festes Wohngebiet haben, setzen oft Signale durch Duftstoffe an Bäume oder Steine. Sie teilen damit ihren Nachbarn mit, wo die Grenze ihres Grundbesitzes ist. Ein Singvogel, der auf einem Ast sitzt und lauthals ein Lied zwitschert, sagt seinen Vogelnachbarn, dass nur er mit seiner Familie hier wohnt. Helga Hofmann und Ursula Kopp Tierisches LE▶ Nutzen von schulstufenentsprechenden Sach- und Gebrauchstexten. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
24 Molly im Vampir-Internat Die ganze Pause kann ich nicht aufhören zu kichern, genauso wie der Rest unserer Klasse. Erst als wir in die nächste Stunde flattern – Vampirgeschichte bei Frau Dr. vom Hochmoor – beruhigen wir uns wieder. Oh, wie anders Frau Dr. vom Hochmoor ist! Ich schätze, bei der würde sich nicht mal Vinni trauen, Blödsinn zu machen! Ich sitze so brav und unauffällig hinter meinem Pult1, wie ich nur kann. Schließlich habe ich gerade beschlossen, eine vorbildliche Schülerin zu werden. Leider muss man dafür wohl nicht nur still sein, sondern auch zuhören. Das finde ich schon deutlich schwieriger. Wen interessiert schon, wer im zwölften Jahrhundert wen gebissen hat und warum? Doch Frau Dr. vom Hochmoor scheint auch die zeckenzickigste Kleinigkeit erwähnenswert zu finden. Kein Wunder, diese Vampire aus dem zwölften Jahrhundert kannte sie bestimmt alle persönlich! Es ist natürlich ziemlich aufregend, sich vorzustellen, schon so lange zu leben! Ich meine, alles mit eigenen Augen gesehen zu haben! Alle Jahrhunderte! Zum Beispiel, wie die Tagmenschen so lange versuchten, die Vampire zu vernichten. Auf ganz gruselig grausame Arten. Und wie dann zum Glück alle irgendwann doch lernten, in Frieden miteinander zu leben. „Molly von Zackenzahn? Träumst du etwa schon in deiner ersten Stunde bei mir?“ Oh je! Frau Dr. vom Hochmoor steht mit hochgezogenen Augenbrauen vor mir und guckt mit spitzem Mund und noch spitzeren Fangzähnen zu mir runter. „Aber NEIN!“, versichere ich eilig. „Ich höre genau zu!“ (Worüber zum zickigen Zeckenbiss hat sie bloß gerade geredet?) Frau Dr. vom Hochmoor zieht die rechte Augenbraue noch ein Stückchen höher, doch sie scheint mir zu glauben. Als sie wieder nach vorne geht, atme ich erleichtert aus. Noch mal gut gegangen! Dagmar H. Mueller (gekürzt) 5 10 15 20 25 Mein Wortschatz 1 Pult = Tisch mit schräger Fläche Buchtipp Die ganze Geschichte kannst du im Buch „Vampir-Internat Schloss Schauerfels. Achtung, Molly im Anflug“ von Damar H. Mueller lesen. Mitternacht LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen. ▶ Lesetraining, Seite 20 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
25 Der Flaschengeist Für den Trick benötigst du eine leere Flasche ein Geldstück Das musst du vorbereiten Lege die Flasche einige Zeit in den Kühlschrank. Sie muss richtig gut durchgekühlt sein. (Trick für Zauberanfänger) So führst du den Trick vor 1. Hole die Flasche erst unmittelbar vor dem Vorführen des Zaubertricks aus dem Kühlschrank. 2. Feuchte den Flaschenrand mit ein wenig Spucke an und lege die Münze darauf. Erzähle währenddessen, dass die Flasche von einem Geist bewohnt wird. Da dieser sehr freiheitsliebend ist, mag er es nicht, wenn die Öffnung abgedeckt ist, und wehrt sich dagegen. 3. Schließe deine Hände fest um den Flaschenhals, um die Luft im Inneren zu erwärmen. Das dauert eine Weile. Die Zeit überbrückst du mit einer etwas längeren Beschwörungsformel, damit deinen Zuschauern nicht langweilig wird: „Höre, großer Flaschengeist, ich, der Meister, rufe dich, schwöre, guter Geist der Flasche, nun erwache, nun erwache, mach die Münze wackelig!“ 4. Ein paar Augenblicke später wird sich die Münze auf dem Flaschenhals bewegen. Erklärung Der Trick funktioniert, weil sich die Luft in der Flasche durch deine warmen Hände ausdehnt. Dadurch wird die Münze angehoben und bewegt. Diese einfache physikalische Erklärung behältst du als Zauberer oder Zauberin natürlich für dich. Karolin Küntzel (bearbeitet) Mitternacht LE▶ Nutzen von schulstufenentsprechenden Sach- und Gebrauchstexten. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
26 Gespensterbeschwörungsformel Gespenstervertreibungsformel Hexenschmus und Teufelszwirn! Drachenmus und Mückenhirn! Gruselspruch und Krötenhauch! Geisterbuch und Spinnenbauch! Wüstes Zauberallerlei! Kommt Gespenster – kommt herbei! Christine Rettl Mückenzwirn und Hexenmus! Teufelshirn und Drachenschmus! Spinnenhauch und Gruselbuch! Krötenbauch und Geisterspruch! Dreimal wüste Zauberlieder! Fort, Gespenster – schwindet wieder! Christine Rettl 4 Mitternacht LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen; Lesestrategien bewusst nach Zielvorgabe einsetzen. ▶ Lesetraining, Seite 21 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
27 Schlotterine von Unkenstein Schloss Unkenstein ist berühmt. Noch berühmter ist Schlotterine, die schlotternde Geister-Dame. Viele Leute kommen nur wegen Schlotterine. Aber Schlotterine hat Kummer. „Oh weh“, klagt sie. „Ich kann nicht mehr richtig schlottern1! Was soll ich nur machen?“ Schlotterine versucht alles. Sie steckt sich Eiswürfel ins Kleid. Umsonst. Schlotterine zuckt nicht einmal zusammen. Ritter Rauhaar bläst auf dem Kamm. Sonst bekommt Schlotterine davon immer eine Gänsehaut. Aber diesmal hilft es nicht. Schlotterine klettert auf den höchsten Turm und schaut hinunter. Es kitzelt nur leicht im Bauch. Aber schlottern kann sie nicht. Schlotterine ist ganz mutlos. „Ich muss doch zittern und schlottern!“, jammert sie. „Ich weiß, was dir fehlt“, sagt Ritter Rauhaar. „Du brauchst Ferien!“ „Genau!“, ruft Schlotterine. „Dieses kalte Schloss hab ich wirklich satt. Ich will jetzt Sonne, Strand und Meer!“ Schlotterine packt ihre Koffer und reist nach Italien. Nach vier Wochen kommt sie zurück – erholt und ausgeruht. Jetzt kann sie wieder schlottern. Auch Gespenster brauchen eben Ferien! Marliese Arold • Was bringt deine Knie zum Schlottern? • Lest die Geschichte in verteilten Rollen und macht daraus ein Vorlesetheater. Meine Knie schlottern, wenn ich kurz vor dem Einschlafen in meinem Zimmer ein Knacksen höre. Mein Wortschatz 1 schlottern = heftig zittern vor Kälte oder Angst Mitternacht LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen. ▶ Lesetraining, Seite 22 xb38ic Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
28 Etwas flatterte über ihm durch die Luft. Er machte einen Schritt vor, noch einen – und seine Hand umfasste die kalte, rostige Stange einer Gittertür. Und dann – dann geschah es. Mit einem Mal begannen die hohen spitzen Schreie, die er schon so oft von seinem Fenster aus gehört hatte. Er hatte sie sich also nicht eingebildet. Dort, vor ihm im Dunkel des Dachbodens, war jemand, der schrie. Immer wieder, kurz und schrill1. Paul ließ panisch das Gitter los und griff nach rechts, dorthin, wo er hergekommen war und wo Frederick noch stehen musste. Aber Frederick war nicht dort. Wo war er? Was war mit ihm geschehen? Der Schlüssel in Pauls Tasche schien hämisch2 zu sagen: „Schließ doch endlich die Tür auf. Na? Was ist?“ Doch Paul konnte sich nicht bewegen. Seine Beine weigerten sich standhaft, ihn von der Stelle zu bewegen. Jetzt kamen die Schreie auch noch näher! Ein kühler Lufthauch streifte ihn. Jemand schluchzte direkt neben seinem linken Ohr auf und eine feuchte Wange streifte seine. Das war zu viel. Paul kreischte. Plötzlich war da ein Lichtstrahl und er musste die Augen schließen. „Paul?“, hörte er Fredericks Stimme. Vorsichtig öffnete er die Augen wieder. „Ach, du bist es“, sagte er erleichtert. „Hast du geschluchzt?“ Beschämt nickte Frederick. Etwas flatterte durch den Lichtkegel der Lampe. „Das ist eine Fledermaus!“, stellte Paul fest. Antonia Michaelis (gekürzt) Mitternacht und Gitterfenster • Was wisst ihr über diese Tiere? Sucht nach Informationen im Internet oder in einem Lexikon. Mein Wortschatz 1 schrill = laut und auffällig 2 hämisch = hinterhältig, gemein Mitternacht LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen. ▶ Lesetraining, Seite 23 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
29 Geister kommt herbei! Geister, Geister tanzen gerne durch den Wald. Geister, Geister werden niemals alt. Geister, Geister unsichtbar und schaurig schön, Geister kann man nachts um zwölf Uhr sehn. Tief im alten Burgverlies hört man alte Ketten rasseln. Fridolin, das Schlossgespenst, und die andren Geister quasseln. Und dann hört man Geisterstimmen schaurig schöne Lieder singen. Niemand kann den Text verstehn und sie jemals sehn. Geister, Geister, ja die sind nicht dumm. Wenn du sie mal sehn willst und du drehst dich um, Geister, Geister, husch, dann sind sie weg und du kriegst ’nen Schreck. Unten tief im Keller und oben unterm Dach, da treffen sich die Geister und machen schrecklich Krach. Wenn die alte Turmuhr schlägt, hört man ein Geräusch, als wenn man alte Knochen sägt. Die Geister packen euch! Michi Vogdt (gekürzt) • Vielleicht findet ihr dieses Gedicht als Lied im Internet. Hier findest du Tipps, wie und wo du im Internet suchen kannst. • Versucht, diesen Text wie zwei Rapper vorzulesen – also im Sprechgesang. Wechselt euch strophenweise ab. n52x3e • Bevor du die Geschichte aufmerksam liest, überfliege den Text und finde so schnell wie möglich heraus, wie oft das Wort „Geister“ vorkommt. Mitternacht LE▶ Zunehmend ökonomisch lesen. ▶ Lesetraining, Seite 24 x738jq Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
30 Die kleine Hexe Nudelzopf Seit vielen, vielen Jahren lebt die kleine Hexe Nudelzopf glücklich in ihrem wunderschönen Garten zwischen Heilkräutern und Zauberblumen. Das könnte der schönste Ort auf der ganzen Welt sein, wenn da nicht ihre Nachbarn Ed und Fred wären … Ed und Fred haben doch wirklich nur Unsinn im Kopf. Jeden Tag spielen sie der kleinen Hexe Nudelzopf neue Streiche. Jeden Morgen glotzen Ed und Fred beim Badezimmer-Fenster herein und spotten über die dünnen Haare der kleinen Hexe Nudelzopf. Immer wieder johlen sie: „Spinnenweb und Krötenkopf, wer spuckt in meinen Suppentopf? Wer hat nur sieben Haar am Kopf? Das ist die Hexe Nudelzopf!“ Und etwas später – gerade als die kleine Hexe Nudelzopf die Wäsche von der Leine nimmt, kracht und blitzt es plötzlich fürchterlich! Was für ein Schreck! Natürlich sind das wieder Ed und Fred! Sie haben sich versteckt und werfen Knallerbsen. Sie lachen laut und laufen weg und hecken schon den nächsten Streich aus. In der Nacht klettern Ed und Fred in den Zaubergarten. Dort tanzen sie wild durch die Beete und trampeln die zarten Blumen nieder. Sie reißen alle Kräuter und Blumen aus und mampfen gierig die seltsamen bunten Gräser. Die schmecken besonders fein! Als Ed und Fred am nächsten Morgen aufwachen, sehen beide ganz verändert aus. Fred reibt sich traurig seinen dicken Kürbiskopf. Was für eine Bescherung! Und was ist mit Ed? Ed schielt auf seine lange Karottennase. Das süße bunte Gras war wohl ein Zauberkraut … 5 10 15 20 25 30 3 Mitternacht Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
31 Ed und Fred laufen zur kleinen Hexe Nudelzopf und flehen sie an: „Es tut uns leid! Bitte, bitte hilf uns! Gib uns wieder unsere schönen Gesichter!“ Als die kleine Hexe Nudelzopf ihren Garten sieht, ruft sie verzweifelt: „Ach, mein schöner Zaubergarten! Was habt ihr nur aus ihm gemacht!“ Doch dann holt sie den Zauberstab und spricht: „Simsalabim! Simsalabase! Kürbiskopf, Karottennase! Verschwindet, wenn ich dreimal blase!“ Doch was ist denn jetzt passiert? Die kleine Hexe Nudelzopf ist wohl außer Übung. Ed und Fred sehen nur noch sonderbarer aus! „Hm, hm, hm!“, murmelt die kleine Hexe. „Tut mir echt leid! Da bleibt nur eins: Wir müssen ein neues Zauberkraut anpflanzen!“ Nun müssen Ed und Fred helfen, den Zaubergarten neu zu pflanzen. Tagaus, tagein graben sie und stechen die Erde um. Sie schwitzen und stöhnen. Einen langen, kalten Winter lang müssen sie noch warten, bis im Frühling die kleinen Blattspitzen aus der Erde blinzeln. Jetzt heißt es fleißig gießen und Unkraut jäten, damit alle Blumen und Zauberkräuter wieder wachsen können. Es dauert viele Tage, bis das Zauberkraut endlich aufblüht. Ed und Fred können es kaum erwarten. In der Vollmond-Nacht des Sommers ist es so weit. Vorsichtig kauen Ed und Fred das süße Kraut. Wird es auch wirklich helfen? Oder werden sie diesmal in Mondkälber verwandelt? Da beginnt es leise zu zischen … „Juhuuu! Wir sind so schön wie früher!“, jubelt Ed. „Nein, noch viel schöner!“, lacht Fred. „Danke, liebe Hexe Nudelzopf!“ Sie feiern mit feiner Hexen-Kürbis-Karotten-Limonade. Alle drei freuen sich jetzt auf den langen, warmen Sommer im allerschönsten Zaubergarten auf der ganzen Welt. Friederike Wagner (gekürzt) 35 40 45 50 55 60 Buchtipp Die ganze Geschichte kannst du in dem Buch „Die kleine Hexe Nudelzopf“ von Friederike Wagner lesen. Mitternacht LE▶ Literarische Kompetenz zunehmend aufbauen; Lesestrategien zunehmend bewusst einsetzen. ▶ Lesetraining, Seite 25 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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