79 „Pi-Pi-Pi-raten!“, schrie plötzlich der Kahle Knud im Ausguck6. Ein Schiff mit roten Segeln kam rasend schnell auf sie zu. Am Mast flatterte eine riesige schwarze Fahne. „Wer ist das, zum Teufel?“, brüllte Knitterbart. „Na, meine Mutter!“, sagte Molly und grinste. „Die Wilde Berta! Wer sonst?“ Knitterbart wurde weiß wie Schlagsahne7. Seine Piraten rollten entsetzt die Augen. Und ihre Knie schlotterten. Dem Buckligen Bill flogen fast die falschen Zähne heraus. Dann enterte8 die Wilde Berta den „Blutigen Hering“. Mit furchtbarem Gebrüll schwang sich ihr wilder Haufen über die Reling9. „Na, mein Kind!“, rief die Wilde Berta. „Weißt du denn eine schöne, scheußliche Strafe für diese Dummköpfe?“ „Allerdings!“, sagte Molly. Von diesem Tag an hatten Käpten Knitterbart und seine Piraten keine Zeit mehr, kleine Mädchen zu rauben. Knitterbart schrubbte tagaus, tagein das Deck. Der Fiese Freddy schälte von morgens bis abends Kartoffeln. Harald polierte mit seiner Holzhand die Stiefel der Wilden Berta. Und Molly konnte endlich ihre Oma besuchen. • Weißt du, wie ein Säbel aussieht? Sucht Bilder im Internet. Cornelia Funke (gekürzt) Mein Wortschatz 6 Ausguck = Platz auf dem Schiff, von dem aus Piraten die Umgebung beobachten 7 Schlagsahne = Schlagobers 8 entern = ein Schiff erobern 9 Reling = Geländer auf einem Schiff Piraten LE▶ Bücher und Medien zur Erweiterung des Wissens nutzen. ▶ Lesetraining, Seite 65 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=