Sexl Physik 6 RG, Schulbuch [Teildruck]

Für den Betriebs- und Arbeitslärm, dem man am Arbeitsplatz ausgesetzt ist, gelten Grenzwertempfehlungen. Für Arbeiten, die ein hohes Konzentrationsvermögen erfordern, sollten 50 dB nicht überschritten werden. Wenn eine gute Sprachverständigung verlangt ist, dann sollten 70 dB im Höchstfall tolerierbar sein. 90 dB stellt die absolute obere Grenze dar. Im Allgemeinen schützt man sich vor Lärm durch Schalldämmung oder Schallabsorption. Schalldämmung behindert die Schallausbreitung durch Absorption an geeigneten Materialien. Ein Beispiel dafür sind die Schallschutzmauern entlang der Autobahnen. Ein spezieller Fall ist die Schallausbreitung im Inneren von Gebäuden, wo Schall häufig über Boden und Wände übertragen wird. Eine Schalldämmung in Fußböden erreicht man durch „schwimmende Estriche“, das sind schwere Platten, die auf einer weichen Schaum- oder Faserstoffschicht aufliegen. Schallabsorption liegt vor, wenn die Schallausbreitung in einem bestimmten Medium eine starke Dämpfung erfährt, wobei Schallenergie in Wärme umgesetzt wird. Für die Absorption von Luftschall verwendet man am besten poröse Schallschluckstoffe. Als Materialien eignen sich z. B. Textilien, Mineralwolle, Filze oder Holzfaserstoffe. Allerdings ist eine Mindestdicke von ca. 1 cm nötig. Die Schallwelle dringt in die feinen Kanäle dieser Stoffe ein. An den Kanalwandungen entsteht Reibung, wodurch der Schall großteils in innere Energie umgewandelt wird. Schädigung durch Lärm kann durch geeignete Schutzmaßnahmen (Gehörschutz 66.3, 67.3) vermieden werden. Hörschwäche kann nicht nur durch zu große Lautstärke, sondern auch durch Krankheit oder altersbedingt auftreten. Hörschäden bei Jugendlichen Während noch in den 1980er Jahren bei der Musterung für den Dienst beim Österreichischen Bundesheer von Schwerhörigkeit so gut wie nie die Rede war, ist sie laut aktuellen Daten des Verteidigungsministeriums mittlerweile der dritthäufigste Grund, für untauglich erklärt zu werden. Als Hauptursache gelten die Hörgewohnheiten von Jugendlichen. Für die Arbeit mit Presslufthämmern (100 dB) ist ein Hörschutz vorgesehen, viele Menschen hören häufig über viele Stunden des Tages Musik mit einer Lautstärke in dieser Größenordnung. Einer europäischen Studie zufolge sind Hörschäden aber schon wahrscheinlich, wenn man fünf Stunden pro Woche mit einem Geräuschpegel von mehr als 90 Dezibel via Kopfhörer Musik hört. Musikkonsumentinnen und Musikkonsumenten mit solchen Gewohnheiten würden nach fünf Jahren Gefahr laufen, irgendwann im Leben taub zu werden. Bei einer Lautstärke von 100 Dezibel (Diskothek) dürfte man nur 30 Minuten in der Woche Musik hören. Untersuche, überlege, forsche: Hörschäden 67.1 S1 Was sollte man beim Kauf von Kopfhörern beachten? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Welche Probleme können beim Tragen von Kopfhörern auftreten? Bewerte, welche Modelle für dich geeignet erscheinen und was du beim Tragen der Kopfhörer beachten solltest. Diskutiere dieses Thema mit deinen Freundinnen und Freunden. 67.2 S4 Versuche herauszufinden, ob und welche Grenzwerte bei Konzerten für die Lautstärke gelten. Schreibe einen Bericht dazu. 67.3 W4 Recherchiere und schreibe einen Aufsatz zum Thema: Entwicklung des Hörvermögens von der Jugend bis zum hohen Alter. 67.1 Schallabsorption Wand Dämmstoff Lochplatte 67.2 Ein schallarmer Raum („schalltoter Raum“) – hier sind die Wände so beschaffen, dass daran nahezu kein Schall reflektiert wird. 67.3 Bei Popkonzerten sollten Ohrenstöpsel getragen werden, um das Gehör zu schützen 67.4 Hörgerät 67 Wellen 2 Mechanische Wellen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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