Alles an seinem Platz Moritz kommt ins Wohnzimmer gelaufen. „Wo ist mein Flugzeug und mein Feuerwehrauto?“ „Aufgeräumt“, antwortet Mama. „Und wo ist mein Hund?“ „Ich habe dir schon hundert Mal gesagt, jedes Ding hat seinen Platz“, sagt Mama. „Nur in deinem Zimmer liegt immer alles herum wie Kraut und Rüben. Deswegen muss ich da manchmal aufräumen.“ „Musst du gar nicht“, widerspricht Moritz. „In meinem Zimmer steht nämlich alles an seinem Platz.“ „Soso.“ Mama schmunzelt. „Das wäre ja ganz was Neues.“ „Wäre es gar nicht!“ „Na, dann verrat mir einmal, warum das Flugzeug und das Feuerwehrauto mitten in deinem Zimmer stehen müssen.“ „Die stehen nicht mitten in meinem Zimmer“, erklärt Moritz, „sondern auf der Startbahn. Wie soll das Flugzeug sonst starten können? Und das Feuerwehrauto muss daneben stehen, damit es gleich löschen kann, wenn ein Unfall passiert.“ „Ach“, sagt Mama ein wenig überrascht. „Und warum liegt der Hund unter dem Bett?“ Moritz antwortet nicht. „Soll ich es dir sagen?“, fragt Mama. „Weil du ihn einfach runtergeschoben hast, als er dir irgendwann im Weg war.“ „Stimmt ja gar nicht“, widerspricht Moritz. „Der Hund liegt unter dem Bett, weil er mich bei Nacht beschützen muss, wenn Einbrecher oder Geister kommen.“ „Das ist doch nur eine Ausrede“, behauptet Mama. „Ist es nicht!“, wehrt sich Moritz. „Der Hund muss unter meinem Bett liegen, sonst kann ich nicht schlafen.“ Manfred Mai 5 10 15 20 25 Lesen LP Zu altersangemessenen Texten die Meinung äußern; zunehmend klanglich strukturiert lesen; spielerisches Erproben von Sprechsituationen in Sprech-, Sprach- und Rollenspielen unter Berücksichtigung von Mimik und Gestik. ZFK Inhalt und Form Lese-Theater: Lest den Text in verteilten Rollen und spielt dazu. 2 Lies den Text. Welche Ausrede von Moritz gefällt dir am besten? 1 212 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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