Deutsch Sprachbuch 2, Begleitband für Lehreinnen und Lehrer [Voransicht]

IV. Kompetenzorientierter Deutschunterricht Kompetenzen und Lernergebnisse im Zentrum bildungspolitischer und unterrichtspraktischer Diskussion Die gesellschaftspolitischen und schulpolitischen Diskussionen der letzten Jahre haben den Blick auf die erkennbaren (überprüfbaren) Lernleistungen der Schülerinnen und Schüler gerichtet. In diesem Zusammenhang wird daher auch die Normierung von Leistungen vor allem am Ende von Ausbildungsabschnitten (Übergängen) gefordert in Form von konkret überprüfbaren Leistungszielen (standardisierte Test- und Messverfahren; Leistungstests). Ein zeitgemäßes Sprachlernwerk muss sowohl den pädagogischen als auch den aktuellen bildungspolitischen Ansprüchen gerecht werden. „Deutsch“ unterstützt daher Kinder, Lehrerinnen und Lehrer durch sein Konzept und durch die Art der Vermittlung des Lehrstoffes auf zweifache Weise: • Einerseits werden die sprachlichen Lernprozesse der Kinder am Vorwissen anknüpfend, aufbauend und wiederholend sowie vor allem möglichst verständnisintensiv gestaltet, • andererseits werden durch Merksätze und ein Verzeichnis der Fachbegriffe nachhaltig gewonnene Einsichten (prozedurales Wissen) auch für Überprüfungssituationen nutzbar gemacht (deklaratives Wissen). Kernbegriff „Kompetenz“ Der Begriff der Kompetenz ist ein Fachbegriff der Sprach- und Sozialwissenschaft sowie der Psychologie. Er wird auch in der pädagogischen und bildungspolitischen Diskussion sehr häufig verwendet. Vor allem die empirische pädagogische Forschung sucht nach Verfahren der Modellierung und Messung von Kompetenzen. Wie viel Produktives lässt sich damit für Schule und Unterricht gewinnen? Welchen Lerngewinn bringt Kompetenzorientierung für unsere Kinder? Kompetenzen bedeuten einen höheren Qualitätsanspruch an die Art des Lernprozesses. Es sind dabei vor allem umfassendere Wirksamkeit und Verarbeitungstiefe des Lernens angesprochen. Dazu ist es sinnvoll, sich den Bedeutungsumfang des Kompetenzbegriffes vor Augen zu halten. Bestimmungsmerkmale von Kompetenz • Unter Kompetenzen versteht man die verfügbaren oder erlernbaren Fähigkeiten und Fertigkeiten, Probleme zu lösen und konkrete Aufforderungssituationen zu bewältigen. • Im Kompetenzbegriff fallen also Wissen und Können zusammen. • Kompetenzen werden an Inhalten erworben. • Kompetenzen sind (kognitive) Dispositionen für erfolgreiche Denkoperationen oder Handlungen. • Kompetenzen werden in einem kumulativen Lernprozess erworben. Grundlegende Kompetenzen für sprachliches Lernen Die Arbeitsgemeinschaft „Sprachen“ der Gesellschaft für Fachdidaktik (GFD) ordnet die Fähigkeiten zum verstehenden, zum produktiv-kreativen und zum analytisch-reflexiven Umgang mit Sprache sowie mit (multimedialen) Texten zu folgenden Kompetenzen: 8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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