Zeitbilder 3, Arbeitsheft

53  Kriegsalltag für Frauen und Kinder M1 Kinder bei der Essensausgabe (Foto um 1917) M2 Die Frau eines Soldaten ersucht 1917 um Unterstützung. Q Meine älteste Tochter Sophie, 15 Jahre alt, ist lungenkrank, muss aber, um nur einigermaßen durchzukommen, mitarbeiten und verdient wöchentlich 9 Mark. Einen Antrag auf Zuweisung von mehr Fett, Eiern und Fleisch für meine Tochter habe ich nicht gestellt, weil ich die Ausgaben hierfür nicht bestreben kann. Dies kann ich umso weniger, da ich nur 12 Mark monatlich Mietsunterstützung erhalte, während die ganze Miete 17 Mark beträgt. Durch die mangelhafte Ernährung und das unaufhörliche Mitarbeiten trotz meines großen Haushaltes (5 Kinder) bin ich nun vollständig entkräftet und bettlägerig krank und werde auch wohl nie wieder Erwerbsarbeit treiben können. Meine traurige Lage ermöglicht es nicht, Arzt und Apotheke selbst zu bezahlen. Ferner ist es mir nicht mehr möglich, die gekauften 20 Zentner Kohlen sowie 40 Mark Rest von den gekauften Kartoffeln bezahlen zu können. Infolge der Schweineseuche musste ich 2 Schweine schlachten, wovon mir wegen der Hitze ein großer Teil verdorben ist. Mittel zum Ankauf eines neuen Schweins habe ich nicht. Dies alles macht mich völlig hoffnungslos, dazu der stete Gedanke, dass mein Mann immer in Lebensgefahr ist und ein Verschulden unsererseits nicht vorliegt. (nach: H.-U. Kammeier, Der Landkreis Lübbecke und der 1. Weltkrieg. Alltagserfahrungen in einem ländlichen Raum Ostwestfalens, 1998) 1 Analysiere das Foto M1. Erkläre anhand des Fotos und der Textquelle M2 die Ernährungssituation der Bevölkerung während des Ersten Weltkriegs. (HMK II) 2 Erörtere mithilfe deines Schulbuchs (S.134 und 135) sowie mit den Materialien auf dieser Seite die Auswirkungen des Krieges auf den Alltag der Menschen. (HMK III) zu den Schulbuchseiten 134 und 135 Kriege und Frieden Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==