Zeitbilder 3, Arbeitsheft

47 zu den Schulbuchseiten 116 und 117 Was ist ein Vielvölkerstaat? Vielvölkerstaat bezeichnet einen Staat, der mehrere (größere) sprachlich, ethnisch, religiös etc. unterschiedene Bevölkerungsgruppen aufweist (zB die ehemalige Donaumonarchie). Der Vielvölkerstaat galt als Gegensatz zum Nationalstaat, solange dieser als einheitlich und „ein Volk“ umfassend gedacht werden konnte. Heute sind dagegen die meisten modernen Nationalstaaten von vielfältigen Gesellschaften geprägt, was eine klare Abgrenzung zwischen Vielvölkerstaat und Nationalstaat schwierig macht. Die innerstaatliche Vielfalt wird in modernen Demokratien durch die gemeinsame Staatsbürgerschaft vereint. (nach: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/296529/vielvoelkerstaat/) Als „Vielvölkerstaat“ wird ein territorial begrenzter politischer Herrschaftsverband bezeichnet, dessen (Staats-)Angehörige verschiedenen Völkern bzw. Nationalitäten angehören, die rechtlich gleichgestellt sind oder denen wenigstens ein Mindestmaß an Selbstbestimmung gewährt wird. Rumänien, Estland, Lettland, Litauen, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, die Ukraine, Russland, Indien, Südafrika, Brasilien, Kanada, Afghanistan, Pakistan, Iran und China werden als heutige Beispiele von multinationalen Staaten angeführt. (nach: https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/begriffe/vielvoelkerstaat) M2 Vielvölkerstaat im Kabarett Q Am Anfang vertrat der im Haus als Herr Müllür angesprochene Bewohner des pulsierenden Multi-Kulti-Viertels rund um den Wiener Brunnenmarkt die österreichische Durchschnittsansicht: Migration ja, aber bitte nur an Werktagen von 8 bis 18:00 Uhr. Soll keiner sagen, wir hätten kein Interesse an fremden Kulturen! Essen tun wir ja alles, selbst diese japanischen Cevapcici aus Reis und kaltem rohen Fisch. Und der Kebap ist dabei, sogar seine rosafarbene, kantige Schwester, das Bollwerk Leberkässemmel aus dem Schnellimbiss zu drängen. Beim gemeinsamen Tee mit dem Hausmeister Özcan, der nicht nur jedes Türschloss, sondern auch die Herzen verfehdeter Hausgenossen zu öffnen vermag, wird dann die entscheidende Idee geboren: Hatten wir nicht schon einmal den Vielvölkerstaat (und nicht nur einen Vielvöllerstaat)?! Wie wäre es mit einer Neuauflage der multikulturellen Donaumonarchie, bloß mit einer anderen nationalen Zusammensetzung? Kaiser Franz-Yusuf war schließlich auch polyglott. Sprachkenntnis ist dabei das Erfordernis Nummer eins. (nach: L. Müller: Dönermonarchie – eine Austrospektive, Regie Christian Hölbling, 2013) 1 Ordne die Namen der Länder zu. Schreibe die Buchstaben in die Karte. Trage die Namen in die Liste ein. Male die Karte an: Cisleithanien: orange, Transleithanien: blau. (HMK II) 2 Erläutere, warum es immer schwieriger wird, den Unterschied zwischen einem Nationalstaat und einem Vielvölkerstaat zu erkennen. (PUK II) 3 Nenne für Österreich Merkmale eines Nationalstaates und Zeichen dafür, die eigentlich für einen Vielvölkerstaat typisch wären. (PSK I) 4 Diskutiert in der Klasse die Vor- und Nachteile von National- und von Vielvölkerstaaten für die Menschen, die darin leben. (PUK III) 5 Wählt in Kleingruppen je einen multinationalen Staat. Recherchiert, welche Völker dort jeweils leben. Präsentiert die Ergebnisse in der Klasse. (PUK III) 6 Wählt in Kleingruppen drei multinationale Staaten aus, die euch besonders interessieren. Gestaltet darüber je ein Plakat für die Klasse. (PHK III) 7 Erkläre die Bedeutung der Aussage: „Migration ja, aber bitte nur an Werktagen von 8 bis 18:00 Uhr.“ Erläutere, was Ludwig Müller hier kritisiert. (PMK II) Kolonialismus, Imperialismus und Rassismus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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