45 sicher… Dieser Kulturbanause schreckt vor nichts zurück. Und wo ist as Schwarze Phantom? Durch ein anderes Fenster nach draußen geflogen. Die Handlung spielt im Jahr 1334 v. Chr., im Todesjahr des Pharao Echnaton. Mentu, ein 14-jähriger Schüler einer Schreiberschule, rettet Tutanchaton (später Pharao Tutanchamun), dem Sohn Pharao Echnatons und dem Ziehsohn Nofretetes, nach einem Schlangenbiss das Leben. Gefahr für Nofretete 1 Ermittle im Text die Wörter, die du nicht kennst. Markiere sie. Recherchiere die Begriffe in einem Lexikon oder im Internet. Schreibe die Erklärungen in dein Heft oder in ein Word-Dokument. (HFK I) 2 Arbeite heraus, wie Nofretete in diesem Text beschrieben wird. (HMK II) 3 Recherchiere im Internet zum Leben der Nofretete. Fasse die Ergebnisse deiner Suche in einem WordDokument zusammen. (HFK III) Während sie eine Säulenhalle und mehrere prächtig ausgestattete Räume durchquerten, erläuterte der Arzt, dass er einen Boten in den Palast des schwer kranken Pharao Echnaton geschickt habe, wo ihm seine Gemahlin Nofretete gerade einen Besuch abstattete. Mentu seufzte leise auf. Er dachte an die Wirren der vergangenen Zeit, in die auch seine Familie verstrickt gewesen war. Sein Vater Sennefer war im Palast des Pharao Echnaton und seiner königlichen Gemahlin Nofretete Aufseher über die Reitställe gewesen und hatte die ehrenvolle Aufgabe gehabt, den Pferdewagen der königlichen Gemahlin zu warten. Hinter ihrem Rücken wurde viel getuschelt, weil sie ihr Pferdegespann selbst führte. Es hieß, dass sie zu eigenmächtig sei und man sich vor ihr in Acht nehmen müsse. Als die Königliche Gemahlin dann aus rätselhaften Gründen beschloss, einen eigenen Palast im Norden Achetatons zu beziehen, nahmen die Gerüchte kein Ende. Plötzlich hieß es, sie wolle die Macht an sich reißen, sobald der Pharao gestorben sei. Nachdem sich Nofretete in ihrem eigenen Palast eingerichtet hatte, hatte sie Sennefer zu ihrem Leibwächter befördert und die ganze Familie aufgefordert, ihr in den neuen Palast zu folgen. Sie hatte dafür gesorgt, dass Mentu die beste Schule des Landes besuchen konnte, und seine Mutter Heria sowie seine Schwester Kawit durften der Perückenmacherin Seschet in der königlichen Perückenwerkstatt helfen, wenn besonders viel zu tun war. Als sie den Audienzsaal der Königin erreichten, murmelte Prinz Tut ängstlich: „Hoffentlich ist die Königin nicht böse mit mir.“ „Sie wird erleichtert sein, dass Eure Hoheit wohlauf ist“, beruhigte ihn der Arzt, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass der Verband noch richtig saß. Einige Zeit später betrat Nofretete mit ihrem Leibwächter Sennefer den Audienzsaal. Sie trug ihre blaue Krone und auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln, das sie noch schöner machte, als sie ohnehin war. Alle verneigten sich bis zum Boden. Als sie aufsahen, hatte sich Nofretete auf den Thron gesetzt und Tutanchaton zu sich gerufen. Nachdem ihr der Prinz geschildert hatte, was sich zugetragen hatte, entließ sie den Lehrer, der mit hängendem Kopf den Saal verließ. „Ich werde mich um einen neuen Lehrer für dich kümmern“, erklärte sie dem Prinzen. Anschließend winkte sie Mentu freundlich zu sich. „Du hast durch dein rasches Eingreifen das Leben des zukünftigen Herrschers Ägyptens gerettet“, sagte sie. „Als Dank darfst du dem Prinzen Gesellschaft leisten, wann immer du möchtest.“ (nach: Rosa Naumann: Gefahr für Nofretete, Roman, 2014) zu den Schulbuchseiten 108 bis 109 Herrschaft und Macht Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=