Zeitbilder 2, Arbeitsheft

33 zu den Schulbuchseiten 82 bis 83 Wie die Bauern arbeiteten M1 Alltag auf einem mittelalterlichen Bauernhof D Der überwiegende Anteil der bäuerlichen Arbeit wurde auf den Feldern verrichtet. Der Arbeitstag des Bauern begann bei Sonnenaufgang und endete erst mit dem Einbruch der Dunkelheit. Der Alltag der Bauern war vor allem bestimmt durch den jahreszeitlichen Zyklus. Im Frühjahr bestellten sie die Äcker, pflügten und säten aus. Sommer und Frühherbst waren durch Ernte- und Pflugarbeiten geprägt. Die Bauern des Mittelalters waren jedoch nicht nur Feldbauern, sondern auch Viehhalter. Rinder wurden als Zugtiere und als Lieferanten von Milch, Fleisch und Leder gehalten. Auch Schweine zählten zum Viehbestand. Diese wurden im Herbst zur Mast in die Wälder getrieben, wo es Bucheckern und Eicheln gab. Darüber hinaus war Federvieh ebenso Bestandteil des bäuerlichen Hofes wie Schafe, die zur Gewinnung von Wolle für die Kleidung wichtig waren. Die Versorgung des Viehs war somit – neben der Feldarbeit – eine weitere zeitintensive Verpflichtung. Die Aufgaben der Bäuerinnen waren vielfältig. Sie halfen bei der Feldarbeit, bestellten den Garten und erledigten alle Arbeiten im Haushalt. Dazu gehörte – neben den alltäglichen Verrichtungen – die Kinderaufzucht und die Herstellung der Materialien für die Kleidung sowie ihre Anfertigung. Die Gesundheit der Bäuerinnen war häufig gefährdet, denn gleichzeitig waren viele Frauen fast fortwährend schwanger. Jede Entbindung bedeutete ein hohes Risiko, diese nicht zu überleben. Wohl auch deshalb wurden Schwangere unter besonderen Schutz gestellt und waren während der Schwangerschaft beispielsweise von bestimmten Abgaben befreit. Kinder auf dem Land wurden von den Eltern, die oft am Rande des Erträglichen lebten, als kostenlose Arbeitskräfte und Altersversorgung angesehen. Deshalb mussten sie auch schon auf dem Feld mitarbeiten, sobald sie laufen und mit ihren Händen arbeiten konnten. Ab dem Zeitpunkt trugen sie auch die gleiche Kleidung wie die Erwachsenen und bekamen ihr Arbeitspensum auferlegt. Wurde dieses Arbeitspensum nicht erreicht, so wurden die Kinder schwer bestraft. Konnten sie jedoch ihre Arbeit vollends erledigen, so durften auch sie sich im Dorf, auf dem Feld oder im Wald eine Beschäftigung suchen. Auch bedingt durch die harte Arbeit der Eltern wurde wohl auf gemeinsame Aktivitäten größtenteils verzichtet und die Kinder sich selbst überlassen. Sogar Säuglinge waren längere Zeit unbeaufsichtigt; es wird sogar von einem Fall berichtet, als ein unbeaufsichtigter Säugling von einem Hausschwein aufgefressen wurde. Auf ihre Erziehung und Bildung wurde kein besonderer Wert gelegt. Vielmehr wurde es dem Umfeld des Dorfes überlassen, dass die Kinder in diese Gesellschaft hineinwuchsen, indem sie den Eltern und Verwandten beim Singen und Erzählen zuhörten, bei Festen die betrunkenen und tanzenden Erwachsenen beobachteten, die Arbeit der Erwachsenen durch Beobachten und Nachahmen erlernten und sich mit den anderen Bauernkindern auseinandersetzen mussten. (nach: http://www.leben-im-mittelalter.net/; http://www.deutschland-im-mittelalter.de) M2 Bauern bei der Heuernte, englische Buchmalerei 11. Jh., Monatsbild August (aus: Anglo-Saxon Calendar, London, British Library) M3 Heuernte (Foto 2013) 1 Beschreibe mithilfe von M1 das Leben auf einem mittelalterlichen Bauernhof. (HMK I) 2 Arbeite mithilfe von M1 Fragen heraus, wie Kinder, Männer und Frauen im Mittelalter gelebt haben. Stelle deine Fragen deiner Sitznachbarin bzw. deinem Sitznachbarn. (HFK II) 3 Vergleiche mithilfe von M2 und M3 die Heuernte im Mittelalter und heute. Stelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest. (HMK II) Mittelalterliche Lebensformen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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