Zeitbilder 2, Arbeitsheft

27 zu den Schulbuchseiten 62 bis 63 Handel global – Rom und China M1 Die Produkte von Da Qin (= das Römische Reich) Q Sein (= Roms) Gebiet erstreckt sich über mehrere tausend Li (Anm.: Ein „Li“ entspricht ungefähr einem halben Kilometer.) und hat über 400 von Mauern umgebene Städte. Die äußeren Mauern der Städte sind aus Stein. Sie haben Poststationen aufgebaut. Was den Herrscher betrifft, so ist er keine dauerhafte Institution, sondern der ehrenwerteste Mann wird erwählt. Die Menschen in diesem Land sind groß und haben regelmäßige Gesichtszüge. Sie ähneln den Chinesen, und darum wird das Land Da Qin (= das „große“ Qin) genannt. Die Erde bringt viel Gold, Silber und seltene Steine hervor, dazu gehört ein Stein, der nachts leuchtet. Sie nähen mit Goldfäden gestickte Gewebe, um Wandteppiche und vielfarbigen Damast herzustellen, und sie fertigen einen goldfarbenen Stoff und einen Stoff, der „im Feuer gewaschen wird“ (= Asbest). (nach: Fan Ye, Die westlichen Regionen nach dem Hou Hanshu, 5. Jh.n.Chr.) M2 Römische Geschichtsschreiber berichten über China und chinesische Seide Q Jetzt, da all die Völker des Westens und Südens unterworfen waren und auch die Völker des Nordens, sandten die Skythen (= Nomadenvolk aus der Gegend um das Schwarze Meer) und die Sarmaten (= persisches Reitervolk) Botschafter, um um unsere Freundschaft zu bitten; die Serer (= vermutlich die Menschen des damaligen China) und auch die Inder, die unmittelbar unter der Sonne leben, betrachteten, obwohl sie Elefanten sowie kostbare Steine und Perlen als Geschenke brachten, ihre vierjährige Reise als ihren größten Tribut. In der Tat bewies ihre Gesichtsfarbe, dass sie unter einem anderen Himmel wohnen. (nach: Florus, Epitome II, 34, um 120 n. Chr.) Ich kann Seidenkleider sehen, sofern Stoffe, die weder Körper noch Anstand verbergen, überhaupt Kleider genannt werden können. Ganze Mädchenscharen bemühen sich, durch ihr dünnes Kleid wie Ehebrecherinnen auszusehen. So kennt ein Ehemann den Körper seiner Frau nicht besser als irgendein Fremder. (nach: Lucius Annaeus Seneca, De beneficiis 7, 9, um 60 n.Chr.) Die jedem vertrauten Genüsse reizten nicht mehr, um die Wette suchte man schimmernde Schätze in Bergwerken und Purpurschnecken im Meer. Marmor kam aus Numidien, Seide aus China. (nach: Petronius, Satyricon 119, 7 f. u. 10 f., Ende des 1. Jh. n. Chr.,) M3 Die Seidenstraße D Im Jahre 414 n.Chr. kehrte der chinesische Mönch Faxian von einer langen Reise zurück, die ihn zu den heiligen Stätten des Buddhismus in Indien geführt hatte. Abgesehen von seinen religiösen Erfahrungen berichtete er dabei auch von allerlei Abenteuern, darunter den Herausforderungen in der chinesischen Taklamakan-Sandwüste: „Man sieht weder einen Vogel in der Luft noch irgendein Tier auf der Erde. Wenn man angestrengt nach allen Richtungen Ausschau hält, um den Weg für die Durchquerung zu finden, sucht man vergeblich; die einzigen Wegweiser sind die ausgedörrten Knochen der Toten.“ Wer in Antike und Mittelalter auf der Seidenstraße reiste, musste vor allem eine Fähigkeit haben, um ans Ziel zu gelangen: die richtige Einschätzung – gegebenenfalls aber auch Missachtung – von Risiken. Allzu leicht konnte man in den verschneiten Bergen, unwirtlichen Wüsten oder endlosen Meeren die Orientierung verlieren, oft endete das Unternehmen tödlich. (nach: Thomas Höllmann, Die Seidenstraße, 2017) 1 Arbeite heraus, wie Rom und die Römer in M1 beschrieben werden. (HMK II) 2 Analysiere und interpretiere die kurzen Textquellen in M2. Erkläre, wie die römischen Geschichtsschreiber den Handel mit fremden Völkern bewerteten. (HMK III) 3 Arbeite die drei besonders gefährlichen Bereiche für Reisende auf der Seidenstraße aus M3 heraus. (HMK II) Alte Kulturen weltweit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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