Zeitbilder 3, Schulbuch

Anwendungsbereich 6: Migration vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart 91 M4 Jugendliche zum Thema Integration Burak, 13 Jahre, kam mit 5 Jahren aus der Türkei nach Österreich: „Für mich bedeutet Integration: die Sprache lernen, Sitten und Gebräuche (zB hier in Österreich) kennen und respektieren, österreichische Freunde haben, die Gesetze des Landes beachten. Meine eigene Religion und die wichtigsten Bräuche aus der Heimat meiner Eltern will ich aber auch nicht aufgeben. Gut fände ich aber, wenn sich die Einheimischen mehr für die Migranten interessieren, mehr über sie erfahren wollen. Es gibt so viele gebildete Muslime, Türken etc., aber im TV wird meist eine andere, nur kleine Gruppe gezeigt, Ungebildete, sogar Kriminelle. Das macht mir und anderen das Leben schwer. Helia, 14 Jahre, geboren in Österreich, die Eltern aus dem Iran: „Integriert bin ich, weil ich die Sprache, sogar den Dialekt, perfekt beherrsche. Ich habe viele gute Freundinnen, sie stammen aus Österreich, dem Irak, Italien und vielen anderen Staaten. Wir wissen viel voneinander, auch von anderen Religionen, Sitten und Bräuchen. Ich finde das interessant. Mein Traum ist es, später in fremde Länder zu reisen, vielleicht auch im Ausland zu arbeiten. Leider wollen manche Menschen gar keinen Kontakt mit uns, sie nennen uns „Ausländer“. Meine Mutter ist Hausfrau, sie hat sehr wenig Kontakte, sie ist, glaube ich, nicht integriert.“ Sara, 16 Jahre, geboren in Österreich, lebte 6 Jahre in Ägypten: „Ich habe mit meiner Familie sechs Jahre in Ägypten gelebt, das war ganz schön hart, zumindest bis ich Arabisch konnte. Natürlich musste ich bestimmte Kleidervorschriften beachten und einige ägyptische Sitten und Bräuche. Meine Religion und bestimmte Vorstellungen über das Leben, die meine Privatsache sind, würde ich nie aufgeben. Mir gefällt es, dass ich jetzt in Österreich ganz leicht mit Menschen aus verschiedenen arabischen Ländern sprechen kann. Ich werde vielleicht Dolmetscherin.“ (nach: Integrationsprojekt, BORG Götzis, 2015) 1 Recherchiere mithilfe des Bildes und der Bildunterschrift von M1 die Nationalspieler mit Migrationshintergrund. Begründe, warum es hier offenbar weder Integrationsprobleme noch Fremdenfeindlichkeit gibt. (PUK II) 2 Diskutiert in der Klasse, was eine Trainerin oder ein Trainer, was die neue Spielerin bzw. der neue Spieler, was die Mitglieder der Mannschaft konkret machen könnten, um eine neue Spielerin oder einen neuen Spieler zu integrieren. (PUK III) 3 Fasse den Text M2 zusammen. (HMK I) 4 Analysiere M3. Erläutere, was der Zeichner über die Einstellung der abgebildeten Personen aussagt und worin der Widerspruch liegt. Diskutiert in der Klasse die Frage: „Muss jemand in einem Land geboren sein, um sich als Bürgerin oder Bürger dieses Landes zu fühlen?“ (PUK III) 5 Fasse zusammen, was die drei Jugendlichen (M4) unter Integration verstehen. Erkläre, was alle drei als unbedingt notwendig anführen. Beschreibe, welche Vorteile sie aufgrund ihrer Erfahrungen für sich sehen. Beurteile die Perspektive, die die drei Jugendlichen jeweils einnehmen. (PUK III) 6 Angenommen, du würdest mit deiner Familie in ein Land mit anderer Kultur übersiedeln. In welchen Lebensbereichen (Kleidung, Sprache, Essen, Sitten und Bräuche, Religion, Freizeitverhalten, …) würdest du dich anpassen wollen, in welchen nicht? Liste deine Argumente auf. Begründe sie. Diskutiert eure Ergebnisse in der Klasse. (PUK III) 7 Gestaltet in Kleingruppen eine eigene Wordcloud ähnlich wie M5, aber mit Begriffen, die in eurem Alltag wichtig für Integration und den Umgang mit Migrantinnen und Migranten sind. (PHK III) M5 Migration (Wordcloud, 2022) heute Maßnahmen, damit Integration gelingen kann: gemeinsame Grundwerte akzeptieren Bereitschaft, die Sprache zu erlernen unterschiedliche Religionen akzeptieren die Gesetze anerkennen und einhalten Bereitschaft zu gegenseitigen Kontakten Zusammenarbeit mit Medien das Erlernen der Sprache ermöglichen Zugang zu Bildung und Arbeit Toleranz hinsichtlich anderer Bräuche (Medien-Servicestelle „Neue Österreicher“ MSNÖ) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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