6644 Wir trainieren Kompetenzen 1 Beschreibe das Medaillon M1. Erkläre, wie der Künstler versucht hat, die Religionen darzustellen. Begründe, warum er diese Darstellung statt der Abbildung von Menschen verwendet hat. (HMK II) 2 Erläutere, warum das Toleranzpatent ein Zeichen für aufgeklärten Absolutismus ist. (HSK II) M1 Denkmal für Kaiser Joseph II. auf dem Josefsplatz in Wien: Das Bronzemedaillon „Eintracht der Religionen“ erinnert an das Toleranzpatent aus dem Jahr 1782. (Foto, Dietlind Pichler, 2024) M2 Verständnis für Gehörlose D Das Unverständnis gegenüber Gehörlosen reicht in der Geschichte weit ins 18. Jh. zurück. Erst die Zeit der Aufklärung brachte hier eine Wende. Österreich war der erste Staat der Welt, der seine Verantwortung für die speziellen Bildungsaufgaben im Bereich der Gehörlosen wahrgenommen hat. Hier wurden erstmals Bildung und Fürsorge für Behinderte als Anliegen der Öffentlichkeit gesehen. Als Joseph II. in Paris war, lernte er dort die bereits seit sieben Jahren bestehende private Taubstummenschule des Abbé de l’Epée kennen. Er schickte daraufhin Priester zur Ausbildung in diese Schule und gründete 1799 das Wiener Taubstummeninstitut, für das der Staat den Hauptteil der anfallenden Schul- und Heimkosten übernahm. In Wien wurden in der Folge laufend Ausbildungskurse für Gehörlosenlehrer abgehalten. Die Schule hatte wesentlichen Einfluss auf alle folgenden Gehörlosenschulen, die im Raum der Monarchie und in ganz Mittel-, Ost- und Westeuropa gegründet wurden. An einer der Säulen des Denkmals Josephs II. auf dem Josefsplatz in Wien befindet sich ein Medaillon, das an diese soziale Tat erinnert. Es trägt eine lateinische Inschrift, die übersetzt lautet: „Die Tauben und die Stummen sind durch die Vorsorge und Freigiebigkeit des Kaisers der Gemeinschaft als nützliche Mitglieder und sich selbst zurückgegeben worden.“ (nach: austria-forum.org, 2023) 3 Fasse die Entwicklung im Umgang mit Gehörlosen (M2) in eigenen Worten zusammen. (HMK I) 4 Beschreibe die Darstellung M3. Achte dabei besonders auf die Kleidung der drei Personen. Ordne sie einer Zeit zu. (HMK II) 5 Analysiere die Tafel, die der eine Schüler in der Hand hält. (Tipp: Ermittle, wie der Buchstabe A im Fingeralphabet dargestellt wird.) (HMK II) 6 Erkläre die Vorbildwirkung Josephs II. Erläutere, wie sich in seinem Handeln die Gedanken des aufgeklärten Absolutismus zeigen. (HSK II) 7 Recherchiere, welche Möglichkeit zur Ausbildung gehörloser Menschen es heute in Österreich gibt. (HMK II) M3 Sonderbriefmarke anlässlich 200 Jahre Gründung des Taubstummeninstituts 1779: Die Briefmarke zeigt die Replik eines Bronzemedaillons am Denkmal für Joseph II. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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