Anwendungsbereich 3: Revolutionen, Widerstand, Reformen 61 Wissenschaft und Glaube Glaube ist die Grundlage für Religion. Wissenschaft beruht seit der Zeit der Aufklärung auf Vernunft, Wissen und Fortschrittsglauben. Das muss kein Gegensatz sein: Wissenschaft entdeckt Gesetzmäßigkeiten in der Natur und kann daher Ereignisse erklären und zukünftige Ereignisse vorhersagen. Glaube sieht dahinter den göttlichen Schöpfungsplan und die göttliche Ordnung. Wissenschaftsleugnung Es gibt unterschiedliche Gründe für das Leugnen von Erkenntnissen, die wissenschaftlich eindeutig belegt sind. Wirtschaftliche oder gesellschaftliche Interessen können eine Rolle spielen: „Luftverschmutzung ist nicht schädlich!“, „Es gibt keinen Klimawandel!“ oder „Es gibt keine COVID-Pandemie!“ Kreationismus und Verschwörungstheorien Kreationisten sehen in der biblischen Schöpfungsgeschichte einen Tatsachenbericht und wollen daher nicht, dass ihre Kinder in der Schule vom Urknall, Dinosauriern und der Evolution erfahren. Menschen, die Verschwörungstheorien glauben, vermuten hinter Ereignissen wie einer Pandemie, Attentaten oder dem Klimawandel das Wirken von Verschwörerinnen und Verschwörern. Daher konstruieren sie Feindbilder, die sie dafür verantwortlich machen. M6 Schöpfungsdarstellung aus der Lutherbibel (Holzschnitt aus der Cranach-Werkstatt, 1534) M4 Humani generis Q Deshalb verbietet die Kirche nicht, dass die „Evolutionslehre“ gemäß dem heutigen Stand der menschlichen Wissenschaften und der heiligen Theologie in Forschungen und Erörterungen von Gelehrten in beiden Feldern behandelt werde, und zwar so, dass die Gründe beider Auffassungen, nämlich der Befürworter und der Gegner, mit der nötigen Ernsthaftigkeit, Mäßigung und Besonnenheit erwogen und beurteilt werden. (nach: Päpstliche Enzyklika Humani generis, Rom, 1950) M7 Christliche Kreationisten – Zukunft mit GOTT statt Wissenschaftslüge (Facebook-Posting, 2023) Nicht der Mensch wandelt das Klima. Gott der Herr tut es. Es geschieht, damit der Mensch zu Demut und Ehrfurcht zurückkehrt! M5 Trump und die Kreationisten Q Unter den Anhängern von Donald Trump ist die Ideologie des Kreationismus weit verbreitet: der Glaube, dass die Bibel Wort für Wort wahr sei – auch in naturwissenschaftlichen Fragen. Gott habe demnach die Welt in sechs Tagen erschaffen, Theorien über die Evolution seien Verschwörungstheorien gegen den wahren Schöpfungsglauben. Der Einfluss der Kreationisten auf Bildung, Wirtschaft und Politik wächst in den USA. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung glaubt an die Arche Noah und sieht die biblische Schöpfungsgeschichte als historischen Tatsachenbericht. (nach: ots.at, Presseaussendung vom 18.1.2021) 1 Beschreibe das Flugblatt M1. Stelle fest, ob die Abbildung eine Erklärung für die Himmelserscheinung bietet, und wenn ja, welche. Begründe mithilfe des Schulbuchtextes, warum das Flugblatt so aufwändig gestaltet ist. (HMK II) 2 Erläutere, auf welche Weise der Zeichner von M3 denen, die das Flugblatt anschauen, klar macht, dass ein Meteorit vom Himmel gefallen ist. Vergleiche die Darstellung mit M1. Benenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede. (HMK II) 3 Nenne das historische Ereignis, das dem Flugblatt M2 zugrunde liegt. Beschreibe das Flugblatt. Zeichne ein Bild zu diesem Thema, das zeigt, was dir in diesem Zusammenhang wichtig ist. (HMK I) 4 Vergleiche die Aussagen des Papstes (M4) mit denen des Schulbuchtextes und der Kreationisten (M5, M7). Markiere die Stellen im Schulbuchtext, die sich auf Aussagen wie die der Kreationisten beziehen. (HMK II) 5 Beschreibe die Schöpfungsdarstellung M6. Nenne das Weltbild, das ihr zugrunde liegt. Begründe, warum hier nicht Galileis Weltbild abgebildet ist. (HSK II) 15. Jh. heute Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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