58 Rätsel um Anastasia M1 Die Romanows waren sich nicht einig. Prinz Heinrich von Preußen Xenia Leeds Prinzessin von Preußen Prinzessin Irene von Preußen Prinz Sigismund von Preußen Anna = Anastasia Anna ≠ Anastasia M5 Anya und Großfürstin Marie (Szene aus dem Zeichentrickfilm „Anastasia“, USA 1997, Regie: Don Bluth und Gary Goldman) Vorgeschichte und Gerüchte Die Bolschewiki hatten die Zarenfamilie weit entfernt von St. Petersburg zunächst eingesperrt, dann erschossen und die Leichen verscharrt. Immer wieder gab es Gerüchte, dass Thronfolger Alexej (14) oder Zarentochter Anastasia (17) das Massaker überlebt hätten. Etliche behaupteten, Alexej oder Anastasia zu sein, und erhoben Anspruch auf das Auslandsvermögen der Romanows. Anna Anderson 1920 erklärte eine Frau, die sich Anna Tschaikowski nannte, in Wirklichkeit Großfürstin Anastasia zu sein und in Berlin Kontakt zu ihren Verwandten zu suchen. Dass sie kein Russisch sprach, erklärte sie damit, dass sie diese Sprache aus Abscheu vor den Bolschewiki ablehne. Die Mitglieder des Hauses Romanow waren uneinig: Prinz Heinrich von Preußen, der Mann einer Schwester der ermordeten Zarin, beauftragte einen Privatdetektiv. Anna blieb bis zu ihrem Tod 1984 bei ihrer Behauptung, Anastasia zu sein. Erst nach ihrem Tod war die DNAAnalyse so weit entwickelt, dass die Wahrheit herauskam. M2 Anastasia (Foto um 1918) M3 Anastasia oder Anna Anderson? (Foto 1929) M4 Ein Gerücht in St. Petersburg Q Habt ihr gehört? Es gibt ein Gerücht in St. Petersburg. Habt ihr gehört, was sie auf der Straße erzählen? Wenn auch der Zar nicht überlebt hat, könnte eine Tochter noch am Leben sein: Die Prinzessin Anastasia! (Songtext: Anastasia, 1997, Stephen Flaherty) M6 Testamentsentwurf der Anna Tschaikowski-Anderson / Anastasia Romanowa aus dem Jahr 1948 Q Ich, die unterzeichnete Anastasia Tschaikowski, genannt Anna Anderson, schicke meinen letztwilligen Verfügungen folgendes voraus: Ich versichere, dass ich Anastasia, Großfürstin von Russland, die jüngste Tochter des am 18. Juli 1918 in Jekaterinburg ermordeten Zaren Nikolaus II. und seiner Gemahlin Alexandra Feodorowna bin; dass ich beim Abtransport der Leichen meiner Eltern und Geschwister und ihrer ermordeten Begleiter zwar schwer verletzt, aber lebend entdeckt, in Sicherheit gebracht und weiter nach Bukarest gebracht wurde; dass ich in Bukarest mit Alexander Tschaikowski getraut wurde; dass mich nach dem Tode meines Mannes mein Schwager nach Deutschland begleitete, um mich zu meiner Tante, Prinzessin Irene von Preußen, zu bringen; dass ich versuchte, mir das Leben zu nehmen, aber gerettet wurde. Mein Schicksal von dieser Zeit an ist vielen Menschen bekannt, die mich als Großfürstin Anastasia erkannt haben. Ich denke dabei insbesondere an meinen Vetter, den Prinzen Sigismund von Preußen, und meine Kusine Xenia Leeds, Prinzessin von Russland. Es ist mir immer wieder ein tiefer Schmerz gewesen, dass meine Tante, die Prinzessin Irene von Preußen, sich nicht zu mir bekannt hat. (nach: www.welt.de, 2023) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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